HC mit drittem Auswärtsspiel in Folge – Gegner TV Hüttenberg gehörig unter Druck
Ohne Frage, für die Dresdner war es nach dem Überraschungscoup beim TuS N-Lübbecke eine Trainingswoche, welche vor allem mental gar nicht so leicht zu bewältigen war. Zunächst der wartende Blick nach Lübbecke, bis dann am Montag alles klar war und feststand, dass der Corona-Fall beim TuS keine Auswirkung auf den HC haben würde. So ging der Blick des HC danach vollends in Richtung Derby gegen den EHV Aue. Die Mannschaft war bereit und musste dann am Spieltag eine Hiobsbotschaft aus Aue verkraften, denn dort waren beim letzten Test vor dem Spiel Corona-Fälle bekannt geworden. So geht der Blick der Sachsen nun erneut nach vorn, zum Spiel gegen den TV Hüttenberg. Der wiedergenesene HC-Spielmacher Arseniy Buschmann zur Situation: „Natürlich ist es sehr schade, dass unser Spiel gegen Aue abgesagt werden musste. Nichtsdestotrotz liegt unser Fokus nun voll und ganz auf Hüttenberg.“ Für die Dresdner ist es mittlerweile das dritte Auswärtsspiel in Folge. Das Daumendrücken, dass der „Corona-Faktor“ nicht wieder eine Rolle spielt, läuft mittlerweile immer parallel mit.
Die Dresdner reisen zu einem Gegner, der schon nach vier Spieltagen sehr stark unter Druck steht. Die Mittelhessen vom TV Hüttenberg haben bisher aus vier Spielen 0:8 Punkte geholt. Damit setzt der TV ergebnistechnisch derzeit dort an, wo er in der Abbruchssaison aufgehört hat, denn saisonübergreifend gelang der 1. Vertretung des TV seit 9 Spielen kein Sieg mehr. Dabei muss man aber auch genau hinschauen, denn drei der bisherigen Gegner waren mit dem VfL Gummersbach, der SG BBM Bietigheim und der DJK Rimpar potenzielle Aufstiegskandidaten bzw. Spitzenteams. Der vierte Gegner war zudem mit dem Wilhelmshavner HV ein Aufsteiger, der mit seiner Mannschaft potenziell ins sichere bis obere Mittelfeld gehört. Für den TV Hüttenberg also ein knackiges Auftaktprogramm. Am Mittwoch verloren die Mittelhessen in den Schlussminuten, beim Aufstiegsfavoriten VfL Gummersbach, denkbar knapp mit 29:30 und machten dabei eine sehr gute Partie.
Insgesamt agiert der Traditionsverein aus der Nähe von Gießen mit einem der jüngsten Kader der Liga. Vor allem nach der letzten Saison musste der TV den Verlust von gleich mehreren erfahrenen Leistungsträgern hinnehmen. So gehören bspw. mit Björn Zintel (jetzt HBW Balingen-Weilstetten) und Tomás Slenák (Karierende) zwei absolute Leistungsträger nicht mehr zum Team. Zudem musste Trainer Frederick Griesbach mit Kapitän Moritz Zörb und Co-Kapitän Stefan Kneer nicht nur in Gummersbach auf zwei sehr wichtige Leistungsträger verzichten. Davon abgesehen trifft der HC auf einen Gegner, der, wie fast schon traditionell in Hüttenberg, offensiv und aggressiv deckt. Arseniy Buschmann: „Es wird ein interessantes Spiel, da Hüttenberg eine offensive Abwehrformation spielt. Wir werden uns aber taktisch bestmöglich darauf vorbereiten.“ Im Angriff verfügt der TV in Gänze nicht unbedingt über den wurfgewaltigsten Rückraum und so muss sich der HC auf viele Eins-gegen-Eins Situationen einstellen. Der Spieler der neben diesem Eins-gegen-Eins Vermögen, auch noch über einen guten Wurf und ein sehr gutes Auge für den Kreis verfügt, ist gleichzeitig beim TV die bisher zentrale Figur. Die Rede ist von Spielmacher Hendrik Schreiber. Mit ihm steht und fällt derzeit viel bei den Hüttenbergern. Ebenso zu beachten ist Kreisspieler Vit Reichl, welcher vornehmlich gerne von Mittelspieler Schreiber in Szene gesetzt wird. Daneben ist natürlich noch Erstligahaudegen Nicolai Weber im Tor zu nennen, der über extrem viel Erfahrung verfügt und ein absoluter Führungsspieler bei den Mittelhessen ist. Mit dem TV treffen die Dresdner auf ein Team, was sich zuletzt zu steigern wusste und sicher am Samstag alles versuchen wird, die ersten beide Punkte einzufahren. Aber natürlich auch auf ein Team, welches schon am 5. Spieltag gehörig unter Druck steht und für das jetzt schon nichts anderes als ein Sieg zählt.
Das die Dresdner in fremder Halle ein extrem unangenehmer Gegner sein können, haben sie schon zweimal in dieser Saison bewiesen. Und im positiven Sinne maximal unangenehm sein will man auch wieder in Hüttenberg. Dabei soll die zuletzt so gut funktionierende Defensive erneut der Schlüssel zum Erfolg sein. Die Dresdner reisen mit viel Selbstvertrauen und unbeeindruckt von den Geschehnissen um die beiden letzten Spieltage nach Mittelhessen und wollen mit einer guten handballerischen sowie kämpferischen Leistung Maximales erreichen. Arseniy Buschmann hat das Ziel in Hüttenberg klar im Blick: „Wir wollen natürlich beim TV unsere Erfolgsserie ausbauen.“
Mit nach Hüttenberg reisen erstmals auch wieder Nils Kretschmer und Nils Gugisch. Jonas Thümmler fällt wie bekannt aus.
Wolfram Wegehaupt