Überraschungsteam aus Rostock zu Gast in Dresden
Am 5. Spieltag steht mit der Partie gegen den HC Empor Rostock das erste Ostderby für die Dresdner an. Der Vorverkauf zeigt schon, dass das Spiel auf höheres Interesse stößt. Der HC kann also auf noch mehr Unterstützung von den Rängen hoffen.
Das Team des HC Empor ist ganz klar eine der bisherigen positiven Saisonüberraschungen. Der Aufsteiger aus der 3. Liga mit dem Ziel Klassenerhalt steht nach vier Spieltagen mit 6:2 Punkten auf dem 5. Tabellenplatz. Der Traditionsverein aus dem Norden ist nach 4-jähriger Abwesenheit in die 2. Liga zurückgekehrt und verkörpert derzeit ein wenig das Kontrastprogramm zu den Dresdnern. Bisher gewannen die Rostocker u. a. ihre Heimspiele gegen die Erstligaabsteiger aus Nordhorn und Coburg. Die erste Niederlage gab es allerdings am letzten Wochenende gegen das Team aus Bietigheim.
Ein Wiedersehen gibt es für die Sachsen mit Kreisspieler Jonas Thümmler, der vor dieser Spielzeit nach Rostock gewechselt war. Er ist gleichzeitig auch die Topverpflichtung der Nordlichter, war er doch in der letzten Saison einer der besten Kreisspieler in Liga 2. Ein weiterer Spieler, der nun das Trikot des HC Empor Rostock trägt und früher das der Dresdner, ist Marc Pechstein. Neben diesen beiden hat die Mannschaft, die vor der Spielzeit von vielen als starker Aufsteiger eingeschätzt wurde, noch weitere gestandene und erfahrene Akteure. Zu nennen wären da Torhüter Robert Wetzel sowie Rückraumspieler und Mannschaftskapitän Tim Völzke. Neben den schon genannten vier wichtigen Korsettstangen des Teams, gibt es aber noch weitere zentrale Spieler im Dress des HC Empor. Da wären der bisher stark aufspielende Spielmacher Robin Breitenfeldt und der sehr treffsichere Rechtsaußen Jonas Steidtmann. Beide erzielten in den ersten 4 Partien zusammen mit Jonas Thümmler 47 der bisher 107 Rostocker Treffer. Insgesamt erwarten die Dresdner einen selbstbewussten und abwehrstarken Aufsteiger, der seine über die letzten Jahre gut gewachsene Mannschaftsstruktur vor der Spielzeit gezielt verstärkt hat und in Dresden erneut viel mehr zu gewinnen als zu verlieren hat. Dass dies insgesamt eine gefährliche Mischung für die Gegner der Rostocker ist, hat das Team von Trainer Till Wiechers bisher beeindruckend nachgewiesen. Der HC sollte also gewarnt sein.
Co-Kapitän Sebastian Greß zum Gegner: „Rostock ist super in die Saison gestartet und wird mit breiter Brust zu uns kommen. Sie sind eine gute Mannschaft mit guten Torhütern und haben mit ihrem 7 gegen 6 im Angriff eine Alternative, die bis jetzt in vielen Spielen wirklich gut für sie funktioniert hat.“
Ohne Frage, die Dresdner haben nach vier Spieltagen noch nicht wirklich ihren Rhythmus gefunden. Die „punktemäßige Gegenwart“ bildet bisher diese handballerischen „Rhythmusstörungen“ ab, denn lediglich ein Sieg aus vier Spielen konnte der HC bisher für sich verbuchen. HC-Trainer Rico Göde sagte unlängst: „Die ersten vier Saisonspiele waren nicht optimal. Ich hätte natürlich gern ein paar Punkte mehr.“ (Quelle Tag24.de vom 4.10.21)
Nimmt man sich aus den vier schon gespielten Partien bestimmte Sequenzen heraus, dann gibt es natürlich positive Punkte im Dresdner Spiel. Allerdings haben die Dresdner diese bisher quasi auf die Spiele „verstreut“. Jetzt muss es dem HC gelingen, seine Leistung im Spiel konstanter zu bringen und alle guten Elemente aus den bisherigen Spielen zusammenzuführen. Positiv waren im letzten Spiel die Steigerungen der Neuzugänge Michael Schulz und René Zobel. Der HC braucht alle Akteure mit ihrer vollen Leistungsfähigkeit, will er seine Ziele erreichen. So ist zu hoffen, dass beide jetzt nach und nach ihren Weg bei den Landeshauptstädtern finden. Die Dresdner haben natürlich den Willen und den Anspruch 2 Heimpunkte einzufahren.
Bei allem guten Start des kommenden Gegners sind für Sebastian Greß andere Dinge entscheidender: „Für uns ist es im Moment wirklich wichtig, den Fokus vor allem auf uns selbst zu legen und im Angriff, wie in der Abwehr nach unserem Konzept zu spielen und uns davon nicht abbringen zu lassen. Der Druck wird natürlich größer, je schlechter du in die Saison startest, für das Team und für jeden einzelnen, aber da gilt es sich jetzt rauszukämpfen. Es ist liegt nur an uns, wie die nächsten Wochen aussehen.“
Wolfram Wegehaupt