Keine Punkte im Ostduell gegen Eisenach – Erste Heimniederlage der Saison für den HC Elbflorenz
Der HC Elbflorenz Dresden hat in der 2. Handball-Bundesliga die erste Heimniederlage der aktuellen Zweitligasaison 2022/23 hinnehmen müssen. Gegen den ThSV Eisenach unterlag der HCE vor 1.469 Zuschauern in der BallsportARENA Dresden mit 22:30 (11:16). Über die gesamte Spielzeit hinweg waren die Thüringer die bessere Mannschaft – den Dresdnern gelang es hingegen nicht ihren Matchplan auf der Platte umzusetzen. Dementsprechend unzufrieden war HCE-Trainer Rico Göde nach dem Spiel und entschuldigte sich bei den Heimfans.
In der ersten Minute hatten die Gäste bereits ihre erste Chance auf ein Tor. Allerdings verwarf Fynn Hangstein seinen Siebenmeter-Strafwurf relativ klar. Wenig später machte es der HCE über Kreisläufer Philipp Jungemann besser und erzielte den ersten Treffer der Partie. Die Eisenacher zogen allerdings schnell zum 1:1 nach und erspielten sich in den Folgeminuten leichte Vorteile. So führten die Thüringer nach acht Minuten bereits mit 2:5, da sie in der Offensive konzentrierter agierten als Dresden. HC-Trainer Rico Göde nahm daraufhin seine erste Auszeit. Auffälligster Mann bei den Thüringern war bis dahin Malte Donker im rechten Rückraum. Zudem stand ThSV-Torwart Eric Töpfer im Fokus, der den Tigern mehrfach klarste Einwurfchancen abkaufen konnte. Dass der HCE sich diese Chancen erarbeitete zeigte, dass die Dresdner gegen die ThSV-Abwehr die richtigen Konzepte hatten. Allerdings zeigten sich die Gäste auch nach der HCE-Auszeit treffsicherer und ließen die Dresdner weiterhin nicht richtig in dieses Ostduell reinkommen – nach einer Viertelstunde stand es 6:8 aus Sicht der Hausherren. Anschließend verlor der HCE komplett den Faden, sodass die Eisenacher ihre Führung innerhalb kurzer Zeit bis auf 6:11 ausbauen konnte. Im weiteren Spielverlauf änderte sich an dem Abstand nichts und so führte der ThSV fünf Minuten vor dem Pausentee mit 10:15. Bis zur Halbzeit gelang jedem Team dann jeweils noch ein weiterer Treffer – mit 11:16 ging es in die Kabine.
Den zweiten Spielabschnitt begann der HCE mit dem Treffer zum 12:16 und benötigte anschließend vier Chancen, auch teilweise in Überzahl, um das 13:16 zu erzielen. Nach einem der seltenen Eisenacher Fehler, hatten die Dresdner so die Gelegenheit auf 14:16 zu verkürzen, nutzten sie aber nicht. Die Eisenacher trafen hingegen im Gegenzug zum 13:17 und stellten nach 40 Minuten mit dem Treffer zum 13:18 wieder den Füfn-Tore-Abstand her. Auf der anderen Seite hatte es der HCE verpasst, die Phase einer ersten leichten Eisenacher Unsicherheit zu nutzen, sodass HC-Coach Göde, wie schon in der 1. Halbzeit, eine frühe erste Auszeit nahm. Nur 13 eigene Tore nach 40 Minuten, zeigte dann auch mehr und mehr, dass die ThSV-Abwehr dem HC wenig Luft ließ. Die taktischen Anweisungen verpufften zudem auch schnell, denn die Gäste trafen nach einem geblockten Wurf des HCE zum 13:19. Auch auf die im Anschluss praktizierte „4:2 Deckung“ der Dresdner fanden die Gäste aus Thüringen eine Antwort, denn Eisenach holte einen Strafwurf heraus und erzielte durch Fynn Hangstein das 13:20. Zudem agierte der ThSV Eisenach in dieser Phase taktisch mit dem „7 gegen 6“ im Angriff, was den HCE wieder in die „6:0 Deckung“ zwang. Auch in der Folge lief bei den Tigern nicht viel zusammen – die Thüringern zeigten hingegen sowohl offensiv als auch defensiv eine engagierte Leistung und führten 13 Minuten vor dem Ende mit 8 Treffern (15:23). Auch in Überzahl konnte man trotz erneuter klarer Chancen den ThSV-Keeper Erik Töpfer nicht bezwingen und so trafen die Gäste zum 15:24. Beim 16:25 nahm HC-Trainer Göde seine letzte Auszeit. Direkt im Anschluss vergaben die Sachsen allerdings die nächste Gelegenheit und ermöglichten dem ThSV den nächsten Treffer zum 16:26. Für die Dresdner bahnte sich eine deutliche Niederlage an. Am Ende verlor man mit 22:30 vor knapp 1500 Fans. Dies war der bisherige Rekordbesuch in dieser Spielzeit.
Fazit: Der HCE verliert das Ostduell gegen den ThSV Eisenach auch in der Höhe verdient. Die Thüringer agierten in allen Bereichen konzentrierter und hatten stets eine Antwort auf das, was ihnen die Dresdner entgegensetzten. HC-Trainer Rico Göde sprach nach der Partie von der schlechtesten Leistung in einem Heimspiel, die er als Cheftrainer bisher gesehen hat. Bei den Gästen stachen zudem zwei entscheidende Akteure besonders heraus. Zum einen Spielmacher Jannis Schneibel, der gefühlt über die gesamte Spielzeit alles im Griff hatte. Zum anderen hatte der ThSV mit Erik Töpfer im Tor den Akteur, der das Duell der Keeper klar für sich entschied. Beim HCE war es lediglich Lukas Wucherpfennig, der aus zwölf Versuchen immerhin zehn Treffer erzielen konnte.
Mallwitz/Noack (beide Tor), Zobel 1, Wucherpfennig 10, Emanuel, Dierberg 3, Buschmann, Dumcius, Kretschmer 1, Stavast 3, Greß, Vanco 1, Mylonas, Wellner, Wellner
Wolfram Wegehaupt