Wieder dramatisch! HC nimmt verdient Punkte bei Lübeck-Schwartau mit
Die Spiele VfL gegen den HC haben das Potenzial ein echter Klassiker zu werden. In mittlerweile 5 Partien gegeneinander, schenkten sich beide Teams 300+x Minuten nichts. Das Thema Abpraller war im Übrigen nur eines im Blick auf das „Abprallen“ am Defensivverbund der Dresdner. (:
Der HC kam gut ins Spiel und führte schnell mit 0:3. Die Hausherren brauchten 4 Minuten um durch Dadi Sigtryggur Runarsson das erste Tor zu erzielen (1:3). Richtig auf Betriebstemperatur kamen zunächst aber nur die Dresdner. Die Elbflorenzer bestimmten weite Teile der 1. Halbzeit. In der 23. Minute erzielte Sebastian Greß für die Gäste das 6:11 und der HC führte erstmals mit 5 Toren. Die Dresdner griffen die 6:0-Abwehr der Hausherren immer wieder im Eins-gegen-Eins sowie Kleingruppenspiel an und der VfL fand keinen richtigen Zugriff. Zudem funktionierte die HC-Abwehr im Verbund mit Mario Huhnstock gut.
Der HC-Kapitän entschärfte auch einige freie Bälle. Bis zur Halbzeit konnte der VfL noch etwas verkürzen, da der ins Tor gewechselte Marino Mallwitz in der Schlussphase gleich mehrere Würfe des HC parierte. Er war nach knapp 25 Minuten für Dennis Klockmann gekommen. Als der HC 30 Sekunden vor der Pause durch Mindaugas Dumčius nicht traf, nutze im schnellen Gegenzug VfL-Rückraumspieler Jan Schult die Chance zum 10:13. Das war gleichzeitig der Pausenstand.
Nach der Halbzeitpause kam der HC nicht gut in die Partie. Bis zur 42. Minute hatten die Gäste lediglich 2 Tore erzielt, teilweise in Unterzahl agiert, die Führung abgegeben und liefen sogar Gefahr, das Spiel aus der Hand zu geben. Auf Seiten des VfL fand man jetzt bessere Lösungen gegen die Abwehr des HC und vor allem VfL-Rückraumakteur Max Raguse traf mit viel Selbstvertrauen. Er war es auch, der den ersten Ausgleich im Spiel zum 15:15 besorgte. Zwei anschließende Stürmerfouls nutzten die Nordlichter dann zur 17:15 Führung. Eine Auszeit von Trainer Rico Göde brachte den HC dann wieder auf Kurs.
In der 46. Minute war der Gast dann endgültig wieder im Spiel. Gabor Pulay traf vom Strafwurfpunkt zum 18:18. Vorher hatten die Dresdner Überzahlsituationen gut genutzt. Eine der Dresdner Stärken an diesem Tag. Doch innerhalb von 2 Minuten gaben die Gäste die enge Partie fast schon aus der Hand. Der beste VFL-Akteur an diesem Tag, Spielmacher Dadi Sigtryggur Runarsson traf zum 19:18. Anschließend verwarf der HC einen Strafwurf und leistete sich nach dem 20:18 einen schnellen Ballverlust. Ergebnis war ein Kontertor des VfL durch Pawel Genda zum 21:18. Doch jetzt kam die Zeit von HC-Keeper Tom Göres, welcher gleich mehrfach spektakulär parierte. So glichen die Dresdner mit 3 Treffern in Folge, knapp 6 Minuten vor dem Ende, zum 21:21 aus. Im folgenden Angriff bekam der HC eine doppelte Zeitstrafe, eine aus Undiszipliniertheit, und fand sich im 4 gegen 6 wieder. Doch Göres war erneut zur Stelle und entschärfte einen Ball von Linksaußen.
Das Tor zum 21:22 besorgte Michal Kasal mit einem Fernwurf beim 5 gegen 6 bei Zeitspiel. Rico Göde: „Nach diesem Tor hätte man kurz eine Stecknadel in der Halle fallen lassen können.“ Bis zum 23:23 1:40 Minuten vor dem Ende blieb es eng. Der HC nutzte dann 40 Sekunden vor dem Ende eine Überzahlsituation durch Mindaugas Dumčius zum 23:24. Das war gleichzeitig des 7. Tor des erneut starken Litauers. VfL-Trainer Piotr Przybecki nahm 18 Sekunden vor dem Ende die Auszeit. Anschließend blockten die Dresdner aber einen Wurf von Runarsson. Mit Ecke und nur noch 5 Sekunden zu spielen, gelang den Hauherren aber keine klare Aktion mehr bzw. nur ein Stürmerfoul. Die Dresdner Jubeltraube fand sich danach sehr schnell.
Fazit: Der HC gewann knapp aber verdient beim heimstarken VfL. Die Sachsen konnten ihren Matchplan mit einer aggressiven Abwehr und dem Ziel, im Angriff die körperlich starke Defensive des VfL in Bewegung zu bringen, über weite Strecken umsetzen. HC-Trainer Rico Göde: „Das war heute ein Teamerfolg. Wir bekommen nur 23 Gegentore und vor allem Arseniy Buschmann und Phillip Jungemann machen ein sehr gute Arbeit in der Abwehr. Wir kippen zu keiner Zeit und kommen sogar nach 3-Tore-Rückstand kurz vor Ende wieder zurück. Da haben bestimmt einige in der Halle gedacht, das Ding ist durch.“
Zudem hatte der HC in der 1. Halbzeit mit Mario Huhnstock und in der 2. Spielhälfte mit dem eingewechselten Tom Göres, zwei gut aufgelegte Keeper. So sorgten die Dresdner am 4. Spieltag selbst für eine Überraschung in der Liga. Der Sieg ist noch höher einzuschätzen, wenn man bedenkt, dass mit Nils Kretschmer und dem Marc Pechstein gleich zwei wichtige Akteure im Rückraum fehlten. Bei Marc Pechstein steht die genaue Diagnose nach einer Verletzung im Donnerstagtraining noch aus. Die Dresdner hoffen auf eine wohlwollendes Ergebnis.
Tore: Huhnstock/Göres (beide Tor), Pulay 1, Dierberg, Gugisch 1/1, Buschmann 1, Dumčius 7, Jungemann, Hoffmann 3, Greß 2, Vančo 2, Quade, Kasal 3, Thümmler 4
Text: Wolfram Wegehaupt
Bilder: Stephanie Fleischer