Fehlende Konstanz im Spiel – HC Elbflorenz verliert in Hüttenberg
Nach der 16:13 Pausenführung musste man konstatieren, die Dresdner hatten auf den TV Hüttenberg in der Abwehr keinen Zugriff. Verantwortlich dafür war im Wesentlichen der Hüttenberger Spielmacher Dominik Mappes. Er traf entweder selbst oder setzte seine Mitspieler immer wieder sehr gut ein. Wie erwartet agierten die Mittelhessen viel im Spiel Eins-gegen-Eins und beschäftigten so die HC Abwehr permanent. Bis zur 19. Minute war das Spiel ausgeglichen, weil die TV Defensive ihrerseits immer wieder Probleme mit dem Dresdner Tempospiel hatte und weil ein stark aufgelegter Sebastian Greß Dominik Mappes in nichts nachstand. Ab Minute 19 folgten dann aber fast 10 Minuten eine Dresdner Torflaute. Lediglich ein Treffer gelang den Gästen in dieser Phase. Dies erinnerte an die Schlussphase im Spiel gegen Essen. Drei Fehlwürfe gegen den besser werdenden TV Keeper Dominik Plaue und drei Stürmerfouls waren der Ertrag der Dresdner Angriffsbemühungen. In dieser Phase wurde auch deutlich, dass der Dresdner Spielmacher Sebastian Greß zu wenig Unterstützung von seinen Nebenleuten erhielt. Einzig der eingewechselte Rene Zobel konnte in den Schlussminuten noch mit Akzente setzten. Der TV Hüttenberg nutzte mit kleinen Anlaufproblemen die Dresdner Schwächephase und baute sich bis Minute 28 ein 5 Tore Polster auf (16:11). Die Dresdner wirkten vor allem im Angriff fahrig und fanden in der Abwehr weiterhin einfach keine Mittel gegen den TV. Ein geklauter Ball, den Nils Kretschmer in ein Kontertor ummünzen konnte sowie ein überhasteter Abschluss des TV, der dem HC noch einmal Ballbesitz und einen Strafwurf einbrachte, erlaubte den Sachsen den Vorsprung bis zur Halbzeit noch auf 16:13 zu verkürzen.
Zwei Schlüsselszenen gab es in der 2. Halbzeit. Einmal ließ sich TV Spielmacher Dominik Mappes in der 45. Minute zu einer unüberlegten Aktion abseits des Balles hinreißen und erhielt dafür allerdings lediglich 2 Minuten. Zum anderen hatte sich der HC nach Höhen und Tiefen in der 2. Halbzeit, bei noch knapp 5 Minuten zu spielen, auf 25:24 an den TV herangespirscht und die Chance zum Ausgleich. Nach dem HC Trainer Rico Göde eine Auszeit genommen hatte, nutzte der HC die Gelegenheit um auf Remis zu stellen aber nicht. Der Dresdner Wurf wurde von Dominik Plaue im TV Kasten entschärft. In der Folge nutzten die Hausherren den Gegenangriff zum 26:24. Torschütze war Dominik Mappes. Ein Dresdner Stürmerfoul gab dem TV dann die Chance zum 27:24. Damit war die Partie 2:30 Minuten vor Ende vorentschieden. Beide Teams trafen jeweils noch einmal, wobei die Dresdner am Ende in 6 gegen 4 Überzahl noch eine gute Gelegenheit zum 28:26 verwarfen. Zu Beginn der 2. Halbzeit hatte sich der HC schon einmal auf 1 Tor herangekämpft (17:16). Verantwortlich dafür waren drei Greß Tore und eine Parade auf Seiten des HC sowie ein Pfostentreffer des TV. Nach dem 18:17 folgte aber wieder eine Schwächephase, in der die Hausherren auf 22:17 davonzogen. Und genau das war bei allem anerkennenswerten Kampf des HC das Problem – die Dresdner bekamen einfach keine Konstanz in ihr Spiel. Zumindest ab Minute 40 konnte man sich auch in der Abwehr steigern, was aber am Ende eben nicht mehr die Wende brachte.
Fazit: Die Dresdner kämpften bis zum Schluss in Hüttenberg, aber es fehlt derzeit einfach die Leichtigkeit. HC-Trainer Rico Göde: „Wir müssen uns diese Leichtigkeit wieder erarbeiten, dass muss jedem bewusst sein.“ Bei den Neuzugängen Rene Zobel und Michael Schulz war eine Steigerung vor allem im Angriff klar zu erkennen. Der TV gewann aber auch am Ende verdient, weil er vor allem in den ersten 40 Minuten oft gedankenschneller wirkte und zudem in Dominik Plaue an diesem Tag den besseren Torhüter auf seiner Seite hatte. Zudem fand der HC zu spät in eine bessere Abwehrarbeit. Das Spiel zeigte in vielen Phasen deutlich den Unterschied zwischen einem Team mit Selbstvertrauen und einer Mannschaft, die in der Saison irgendwie noch nicht angekommen ist. Drei Tore erscheinen zunächst nicht viel, aber wer genau hingeschaut hat, konnte die Unterschiede klar erkennen.
Tore: Mohs/Huhnstock (beide Tor), Zobel 3, Wucherpfennig 7/4, Emanuel, Dierberg 1, Buschmann, Dumcius 3, Kretschmer 1, Jungemann, Stavast 2, Greß 5, Vanco 1, Schulz 2, Neuhold
HC-Trainer Rico Göde nach der Partie: „Mit der 1. Halbzeit war ich natürlich nicht zufrieden. Das war in der Abwehr einfach zu wenig. Im 2. Spielabschnitt haben wir gekämpft und haben das eine Momentum beim 25:24, welches wir dann nicht nutzen. Allerdings ist ein Momentum vielleicht auch etwas zu wenig, um dann noch Punkte mitzunehmen. Insgesamt hat Hüttenberg verdient gewonnen.“
Wolfram Wegehaupt