Favoritensieg in Dresden – Bietigheim einfach abgezockter
Die wenigen aber lautstarken Bietigheimer Fans sangen zu Beginn der Partie ein Geburtstagsständchen. Wer dachte, es sollte der „erste Geburtstag“ für zwei HC-Zweitligaheimpunkte werden, der sah sich am Ende getäuscht. Nach dem Spiel sangen nämlich nur noch die Spieler der SG und zwar das Siegerlied. SG BBM 12 Points!!!
Die 1. Halbzeit war wohl bisher die schwächste des HC in der noch jungen Zweitligazugehörigkeit und fast hätten sich die Dresdner sogar um jegliche Chancen für die 2. Spielhälfte gebracht. HC-Coach Christian Pöhler sagte nach der Partie zu dieser Halbzeit: „Das Beste an der Halbzeit war am Ende das Ergebnis.“
Beide Teams begannen etwas nervös. Die Gäste aus Bietigheim kamen aber im Verlauf der 1. Halbzeit zusehends besser ins Spiel, auch weil ihre Abwehr mit einem starken Domenico Ebner dahinter einfach körperlich präsenter wirkte. Das Spiel der Dresdner fand und das über die meiste Zeit, im Wesentlichen zwischen den Halbpositionen statt. Dies sollte sich auch in der 2. Halbzeit kaum ändern. Zudem sprach Coach Christian Pöhler vor allem in Halbzeit 1 von der „fehlenden Wurfdisziplin“. Auch das Tempospiel war ihm vor allem innerhalb der 2. Welle zu „zaghaft“. Trotzdem war der HC nach 17 gespielten Minuten beim 7:8 voll im Spiel, zumindest vom Spielstand her. Danach folgten aber sage und schreibe 9 torlose Minuten. In dieser Phase lief von der schlechten Wurfauswahl, über Pfostentreffer bis hin zu einem Wechselfehler sehr fiel schief. Clevere Bietigheimer ließen sich nicht lange bitten und bauten ihren Vorsprung Tor für Tor aus. So führte der Gast durch ein Kontertor von Martin Marcec in der 24. Minute mit 7:13. Der HC nahm eine Auszeit und berappelte sich danach langsam wieder. Greß traf mit einem „Rollerball“ zum erlösenden 8:13 und bis zur Halbzeit konnte man zumindest auf 4 Tore verkürzen (11:15). Leider kassierter man kurz vor dem Pausentee noch eine Zeitstrafe.
SG- Trainer Hartmut Mayerhoffer sagte nach der Partie: „So wie die Partie bis zum 22:22 verlief, verliert man als Auswärtsteam dann eigentlich das Spiel.“ Am Ende kam es nicht so! Zu Beginn der 2. Halbzeit sah es zunächst nicht so aus, also ob die Mannen aus der Nähe von Ludwigsburg, sich die „Butter noch vom Brot“ nehmen lassen. Doch das änderte sich langsam aber beständig. Als ein nervenstarker René Boese vom Siebenmeterpunkt die Treffer zum 15:19 und 16:19 markierte und Hendrik Halfmann in der 39. Minute einen freien Ball für die Dresdner hielt, war der HC fast schon wieder in der Partie. Die SG begann nachzudenken und das noch mehr, als der HC über die 2. Welle das 17:19 und wenig später erneut durch René Boese vom Siebenmeterpunkt das 18:19 markierte. Die Halle kochte! Bietigheim hatte zwischendurch eine Auszeit genommen, jedoch sofort danach wieder einen Fehler produziert. Ab der 40. Minute spielte sich dann aber der Mann in den Vordergrund, der nicht nur in den engen Minuten bis zur 52. Spielminute die SG zunächst im Spiel halten sollte, sondern auch die Partie in der Schlussphase endgültig entschied. Es war der linke SG-Rückraumspieler Robin Haller, welcher 4 seiner am Ende 7 Treffer ab der 40. Minute markierte. Beim 24:24 in der 49. Minute und beim 25:27 in der 52. Minute war der HC noch im Spiel. Danach zog die SG aber davon. Sicherlich auch weil die Sachsen zwei Zeitstrafen kassierten und beim Spielstand von 24:25 in doppelter Unterzahl spielen musste. Der später durch die Manndeckung von Robin Haller sich mehr ergebende Platz, wurde dann auch von den Gästen clever genutzt. So brachte Bietigheim mit starken Nerven und in der Schlussphase nahezu fehlerfrei, die Partie mit 28:33 nach Hause.
Fazit: Jeder der in der Halle wird es anerkennen, mit Bietigheim gewann einfach das bessere Team an diesem Tag. Das sah auch HC-Coach Christian Pöhler so, der die SG an diesem Tag sogar über weite Teile des Spieles „in allen Belangen besser“ sah. Die Dresdner mussten sich an diesem Tag dem Spitzenteam auch geschlagen geben, weil sie selbst in zu vielen Phasen nicht zu ihrem Spiel fanden bzw. zu eindimensional agierten. HC-Trainer Pöhler ging sogar noch weiter und sah vor allem in der 1. Halbzeit ein Team, welches „sich nicht an den Matchplan hielt“. Dazu spielte die SG ihren breiten Kader an diesem Tag sehr gut aus machten zudem in der „Crunchtime“ keine Fehler. Man merkte dem Team von Hartmut Mayerhoffer das Mehr an Erfahrung einfach an. Auch hatten sie in der entscheidenden Phase mit Robin Haller einen überragenden Akteur. Bei den Hausherren muss man aber auch anerkennen, dass sie in der 2. Halbzeit eine überragende Moral zeigten. Die wieder über 1500 Zuschauer honorierten das nach der Partie auch mit viel Applaus. Welcher Faktor die Zuschauer sein können war deutlich zu spüren. SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer hatte bei der abschließenden Pressekonferenz für den HC viele Komplimente parat und sprach von „Gott froh hier gewonnen zu haben“ und von einem Gegner, der „sicherlich eine gute Rolle in der Liga spielen wird“. Das ist vielleicht etwas Balsam auf die „Wunden“ der Heimniederlage, aber Punkte eben noch mehr.
Lange Zeit sich zu ärgern hat der HC so oder so nicht, denn schon morgen tritt er in Balingen auswärts bei einem Ligafavoriten an!
ww
Die Pressekonferenz nach dem Spiel
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