Grandioser Erfolg in Emsdetten – HC bester Aufsteiger!
Es war vor dem Spiel und während der 1. Halbzeit in etwa so, als hätte der HC einen hohen Berg erklimmen wollen und musste während der Besteigung feststellen, dass eigentlich sehr viel von der benötigten Ausrüstung fehlt. Was die Dresdner dann daraus machten, kann gerne noch mal als sensationell eingeschätzt werden.
Nach den Ausfällen von Mario Huhnstock und Gabriel De Santis vor der Partie und der frühen roten Karte gegen den einzigen verbliebenen Kreisläufer Norman Flödl (denn auch Henning Quade fehlt ja), in der 19. Minute, schien eigentlich alles gegen den HC zu laufen. Das Spiel begann auch so, denn die Dresdner kamen nicht gut in die Partie und hatten dem Angriffsspiel der Hausherren nicht viel entgegenzusetzten. Vor etwas mehr als 1300 Zuschauern, war es vor allem der den TVE verlassende Jasper Adams der sein Qualitäten aus dem Rückraum zeigte. Bei den Sachsen konnte zunächst nur ein sehr stark aufgelegter Gabor Pulay mithalten. Er traf im 1. Durchgang siebenmal bei sieben Versuchen. In der 9. Minute lag der HC 7:3 zurück und Trainer Christian Pöhler sah sich zu einer Auszeit genötigt. Es dauerte jedoch noch eine Weile bis der HC zumindest im Angriff das Niveau anheben konnte. Die Zwischenstände von 12:10, 13:11 und 16:14 waren Ausdruck sich verbessernder Dresdner. Zur Halbzeit stand es dann 18:16, wobei die Dresdner zwischendurch sogar die Chancen hatten noch mehr zu verkürzen. Eines war aber auch klar, die sächsische Defensive agierte bei 18 Gegentoren nicht gewohnt, was bei den oben genannten Ausfällen vielleicht auch nicht verwundert.
Was niemand in der Halle gemerkt hatte, Torhüter Marcel Balster – er war während der 1. Halbzeit für Hendrik Halfmann ins Tor gekommen – hatte einen Hammer, Bretter und Nägel mitgebracht. Bis zur 45. Minute ließ er in Verbindung mit einer verbesserten Deckung nur 3 Gegentore zu und brachte die TVE-Angreifer zur Verzweiflung. Am Ende hatte er starke 12 Paraden in 40 Minuten Spielzeit gesammelt. Auf Basis dessen übernahmen die Dresdner in der Ems-Halle zunehmend das Kommando. Bis zur 43. Minute hatte der HC einen 8:2-Lauf hingelegt und führte durch einen Treffer von Sebastian Greß mit 20:24. Der HC hatte wie schon oft in der Saison bewiesen, dass man ihn nie abschreiben darf. Bis zur 53. Minute konnten aber nun die Hausherren das Spiel wieder mehr in ihre Richtung ausschlagen lassen. So machten die Westfalener den Vorsprung wieder wett und trafen durch André Kropp zum 26:26. Die Ems-Halle kam natürlich mit jedem aufgeholten Tor noch einmal mehr. Aber die Sachsen blieben jetzt nervenstark. Erst traf Gabor Pulay mit seinem 8. Tor zum 26:27, dann blockte der HC einen Ball des TVE und traf anschließend durch Adrian Kammlodts immerhin auch schon 5. Treffer zum 26:28. Als der Jasper Adams bei noch 75 Sekunden Spielzeit für den TVE traf stand es 28:29 und der HC war weiterhin vorn. 15 Sekunden vor dem Ende konnte TVE-Keeper Konstatin Madert jedoch einen Wurf des HC parieren. Allerdings unterlief den Hausherren im schnellen Ballvortrag ein Fehler, sodass der HC sogar noch einmal in Ballbesitz kam und der HC in Person von Julius Dierberg sogar noch das 28:30 erzielte. Der Rest war große Freude und feiern mit den eigenen Fans, denen ein besonderer Dank für die Unterstützung gilt.
Fazit: „Einmal noch alles reinhauen“ stand auf der Homepage des TVE vor dem Spiel. Diesen Slogan hatte sich der HC nach einem holprigen Start aber selbst zu eigen gemacht. Die Dresdner mussten personell einiges vor und während dem Spiel wegstecken. Insofern ist der Erfolg sehr hoch einzuschätzen. Zumal er am Ende einer langen und anstrengenden Saison steht und das in einem Spiel „ohne Bedeutung“. Das Spiel war der gbührend Abschluss für eine tolle Saison.
Der scheidende Rechtsaußen René Boese sagte nach der Partie: „Das Spiel war wirklich verrückt. Gabriel und Mario konnten nicht spielen und den Start haben wir mal wieder verschlafen. Dann bekommt mit Flödi noch der einzige Kreisläufer die rote Karte. Es gibt Teams die brechen da auseinander. Wir haben allerdings mal wieder einen unglaublichen Teamgeist bewiesen und einen Sieg eingefahren, den man so nicht erwarten konnte. Das war der perfekte Abschied und dementsprechend war auch die Stimmung in der Kabine.“
Wolfram Wegehaupt