Dresden sichert sich Platz 4 mit Sieg in Dormagen
Ein Spiel wie ein nettes Kaltgetränk an einem lauschigen Sommerabend, bekamen alle in und außerhalb der Halle zu sehen. Es mundete und prickelte bei beiden Teams vor allem im Angriff. Eine defensive Haltung im Blick aufs Nachschenken war kaum zu erkennen. Und so bekam der TSV 35mal nachgeschenkt und der HC 33mal.
„Sommerlichen“ Angriffshandball spielten beide Teams in den ersten 30 Minuten. Von Defensive sah man auf beiden Seiten wenig, wobei die Dresdner mit Marius Noack sogar noch den besseren Keeper stellten. So stand es zur Halbzeit 17:18, was aus Dresdner Sicht fast zu wenig war, hatte man doch ab dem 6:9 immer wieder mit 3 Toren und beim 10:14 sogar mit 4 Toren geführt. Leider leistete man sich im Angriff, der hätte zum 10:15 führen können, einen Abspielfehler und ließ im kommenden Angriff noch einen Abspielfehler folgen. Dies nutzten die Hausherren zum 11:14 und 12:14 sowie anschließend einen der seltenen Dresdner Fehlwürfe zum 13:14. In den letzten 7 Minuten war Andre Meuser bei Dormagen besonders auffällig, denn der Halbrechte erzielte die TSV-Tore 12, 13, 14 und 17. Insgesamt traf der Aufbauspieler in Halbezeit 1 7mal, hatte allerdings auch auf seiner Abwehrposition erhebliche Probleme mit dem Dresdner Angriff. Diesen Schwachpunkt nutzen die Sachsen immer wieder geschickt aus. Beim HC war Spielermacher Sebastian Greß der hervorstechendste Spieler, denn er traf 5mal bei 5 Versuchen und setzte zudem seine Nebenleute immer wieder gut ein.
Das Endergebnis täuscht ein klein wenig über den Spielverlauf in der 2. Halbzeit hinweg. Nach 60 Minuten hatte der HC mit 33:35 die Nase vorn. In den meisten Phasen des 2. Spielabschnitts davor hatten die Sachsen aber mit 3 bis 5 Toren geführt und dabei erneut vor allem im Angriff stark gespielt. Das der HC seinen Vorsprung halten und teilweise auch ausbauen konnte, war auch HC-Torhüter Max Mohs zu verdanken, der nach seiner Einwechslung in Minute 47 bis zum Ende der Partie 5 Paraden zeigte. Dass der HC überhaupt noch einmal Gefahr ging, die Punkte nicht mitzunehmen, hatten die Dresdner einem 4-Tore-Lauf der Heimmannschaft zu „verdanken“. In der Phase vom 26:31 zum 30:31 machten die Gäste ein paar leichte Fehler zu viel in zu kurzer Zeit und brachte so wieder Thermik in ein Spiel, bei dem eigentlich alles auf einen souveränen Auswärtssieg hinauslief. Sebastian Greß war es dann mit seinem 8. Treffer an diesem Tag, welcher das 30:32 erzielte. Bis zum 32:33 blieb der TSV noch dran, ein Dierberg-Treffer 2 Minuten vor dem Ende, eine Mohs-Parade und ein Strafwurftreffer von Lukas Wucherpfennig 40 Sekunden vor dem Ende, entschieden dann die Partie. Der TSV traf dann noch durch Patrick Hüter zum 33:35.
Fazit: Der HC zeigte ihn wieder. Diesen Angriffshandball, den die Mannschaft in dieser Spielzeit so oft gezeigt hatte. Effektiv und attraktiv traten die Dresdner in der Offensiver auch in Dormagen auf. In Nordrhein-Westfalen gewann das Team von Trainer Rico Göde verdient und nahm so die Punkte 41 und 42 mit nach Dresden. Ganz nebenbei war das der 10 Sieg in der Fremde und der Schlusspunkt auf eine herausragende Saison.
Tore: Noach/Mohs (beide Tor), Wucherpfennig 7/2, Emanuel 1, Dierberg 5, Buschmann 1, Dumcius 1, Burmeister, Kretschmer 2, Jungemann 5, Stavast 1, Klepp, Greß 8, Vanco 2, Thümmler 2, Wellner
HC-Trainer Rico Göde nach dem Spiel: „Ich denke, es war ein verdienter Sieg. Ich muss der Mannschaft noch einmal ein Kompliment machen wie sie durchgezogen haben. Wir sind als Trainerteam sehr zufrieden. Jetzt müssen wir uns einmal 3 Wochen nicht sehen und da waren alle froh drüber (lacht). Die Mannschaft hat in dieser Saison außergewöhnliches geleistet.“
Wolfram Wegehaupt