Saisonabschluss vor heimischer Kulisse – HC Elbflorenz empfängt Zweitligameister HBW Balingen-Weilstetten
Gegen wen geht es?
Der heutige Gegner HBW Balingen-Weilstetten entstand 2002 durch die Fusion der Handballmannschaften der TSG Balingen und des TV Weilstetten. Der im März verstorbene Rolf Brack übernahm 2004 für 10 Jahre das Traineramt und stieg 2006 mit seinem Team in die 1. Bundesliga auf. Brack, der gerne auch mal als Handball-Professor bezeichnet wurde, prägte mit seinen handballarischen Ansätzen nicht nur den HBW. Manche seiner handballerischen Ideen fand und findet man bis heute in der deutschen Handballlandschaft wieder. Von 2016 bis heute wechselte der HBW immer einmal zwischen der 1. und 2. Liga.
Die bisherige Saison
Die Spielgemeinschaft HBW Balingen-Weilstetten war vor der Saison einer der Top-Favoriten für den Staffelsieg. Dieser Rolle wurden die Baden-Württemberger auch gerecht. Im letzten Drittel der Saison kristallisierte sich der HBW immer mehr als sicherer Aufsteiger heraus. Aktuell haben die Balinger 60:14 Punkte. So kehren die „Gallier von der Alb“ in die Liga zurück, in der sie 14 von den letzten 16 Jahren aktiv waren. Die Sachsen sind eines der wenigen Teams, die Balingen in dieser Saison schlagen konnten und noch weniger Mannschaften konnten das in der Balinger Heimhalle. Anfang Februar waren die Dresdner mit 33:29 in Baden-Württemberg erfolgreich. Beim HC führte es leider nicht dazu, eine gute Rückrunde zu spielen. Die heutigen Gäste hingegen verloren seit diesem 19. Spieltag nur noch zwei Spiele. Recht dominant war der HBW in die Saison gestartet. Erst am 11. Spieltag musste die Mannschaft gegen Dessau den ersten Punkt abgeben. Danach folgte ein kleiner Knick in der Formkurve, welcher nach der Niederlage gegen die Dresdner, zu dem Triumphlauf wurde, der vorzeitig im Aufstieg endete.
Das Personal
Erreicht hat der heutige Gegner den sofortigen Wiederaufstieg mit einem der besten Kader der Liga. Dabei hatte der HBW Balingen-Weilstetten vor dieser Spielzeit einen großen personellen Umbruch zu bewerkstelligen. Leistungsträger wie Vladan Lipovina und Björn Zintel verließen den Verein. Dem gegenüber standen drei Neuzugänge. Einer davon ist Felix Danner, der ganze 12 Jahre bei der MT Melsungen aktiv war, um nach einem Jahr bei der HSG Wetzlar den Weg nach Balingen und Weilstetten zu nehmen. Neben dem bundesligaerfahrenen Kreisspieler Danner, muss man auch den bärenstarken Linksaußen Oddur Gretarsson und sein Pendant auf der rechten Außenbahn Moritz Strosack nennen. Beide haben zusammen schon über 300 Tore für den HBW erzielt. Auf der linken Rückraumposition kann der HBW auch gleich doppelt stark aufwarten. Mit Jona Schoch und Daniel Thor Ingason hat die Mannschaft zwei ganze gefährliche Akteure zu bieten. So könnte man die Qualitätskette bei den Gästen noch weiter und weiter führen.
Der HC Elbflorenz
Im letzten Auswärtsspiel in Dessau wurde dem HCE eine Spitzenteam-Lektion erteilt. Und nun kommt der feststehende Zweitligameister zum letzten Saisonspiel nach Dresden. Die Favoritenrolle sind also klar verteilt. Der schon feststehende Meister hat nach dem schon vor einer Weile feststehenden Staffelsieg seine Spielzeit ohne großen Leistungsabfall weitergeführt. Nur die klare Heimniederlage am letzten Spieltag gegen Hagen war etwas überraschend. Für die Dresdner liegt der Reiz dahin, seinem Heimpublikum gegen den Meister noch einmal eine starke Partie zu präsentieren. Das treue Dresdner Publikum, welches den HC auch in der schwierigen Rückrunde toll und zahlreich unterstützt, hätte einen couragierten Auftritt mehr als verdient. Für einige Spieler, die nach der Partie verabschiedet werden, wird es das letzte Heimspiel im HC-Dress sein. Das betrifft Oskar Emanuel, Philip Jungemann, Leon Wellner, Arseniy Buschmann und Marek Vančo. Der verletzte Hendrik Hanemann kann leider nicht mitwirken. Nicht zu vergessen, auch Trainer Rico Göde macht an der Seitenlinie nach dreieinhalb Spielzeiten als Cheftrainer seine letzte Partie. Darauf angesprochen sagte er: „Ich habe mir selbst noch gar nicht solche Gedanken gemacht. Vielleicht kommt das in Richtung Spieltag. Ich denke eher an das Spiel. Ich wünsche mir eine Mannschaft, die alles dafür tut, den Fans noch einmal eine tolle Partie zu zeigen. Wir können gegen so einen starken Gegner ohne Druck aufspielen. Es geht auch darum, den scheidenden Spielern einen guten Abschied zu bescheren und das macht man am Besten mit einem guten Spiel. Wir können ohne Druck spielen und wollen uns, wenn möglich, mit einem guten Gefühl aus dieser schwierigen Saison verabschieden. Auch die, hoffentlich zahlreichen Fans, sollen noch einmal mit einem guten Gefühl aus der Halle gehen.“
Wolfram Wegehaupt