Es ist geschafft – Klassenerhalt und emotionale Momente im letzten Heimspiel
Das wichtigste zuerst, der Verein der vor 13 Jahren in einer Halle begann, welche nicht viel größer war als der Kraftraum der BallsportARENA und gut daran tut sich das immer mal wieder bewusst zu machen, dieser Verein spielt auch in der kommenden Spielzeit in der 2. Bundesliga und das dann in seiner 3. Spielzeit. Bei allen wichtigen Zielen der Etablierung des Vereins in der 2. Liga, ist das zumindest für den Schreiber dieser Zeilen immer noch nicht normal.
Warum der VfL Lübeck-Schwartau zur erweiterten Spitze gehört, zeigte das Team aus Schleswig-Holstein in den ersten Minuten, denn sie rührten mächtig Beton in der Defensive an. Der HC brauchte fast 4 Minuten um durch Nils Gugisch das 1:0 per Nachwurf zu erzielen. Auf Seiten der Gäste spielte Antonio Metzner zunächst den Alleinunterhalter und zeigte warum er manchmal einfach nicht zu verteidigen ist. Der Rest des Teams aus dem Norden tat sich gegen die gute Dresdner Abwehr eher schwer.
Allen voran Aufbauspieler Jan Schult, der seinem Team keine wirklichen Impulse geben konnte. Erst als Runarsson für ihn auf der Spielmacherposition kam, wurde das Spiel des VfL im Angriff besser. Gegen die beste Defensive der Liga trafen die Hausherren innerhalb der ersten 30 Minuten 15mal. Auch weil die Hausherren nicht nur in der 1. Halbzeit praktizierten, was dem Gegner fast 60 Minuten irgendwie abging, nämlich das Tempospiel. Der HC hatte nach Abpfiff 7 Gegenstoßtore auf der Habenseite und der VfL keines. Vor allem die Dresdner Flügelzange Gugisch und Dierberg trafen immer wieder. Nach etwas mehr als 19 Minuten nahm HC-Trainer Rico Göde eine Auszeit. Er schien die richtigen Worte gefunden zu haben, denn nun traf das Team in acht aufeinanderfolgenden Angriffen und das meistens sehr gut und variantenreich herausgespielt. Der VfL kam da nicht mit und die Dresdner bauten die Führung durch einen Greß-Treffer auf 15:10 aus. Die Halle kochte und der HC wurde etwas leichtsinnig, was dem Gegner noch eine Überzahl und zwei Treffer zum 15:12 Halbzeitstand einbrachte.
Trotz zweier Unterzahlsituationen hatten die Sachsen in der 2. Halbzeit zunächst alles im Griff. Wenn man diesem Tag den Unterschied in der Tabelle merkte dann im Überzahlspiel, denn das beherrschte der Gast besser. Nach dem 17:13 durch Norman Flödl, der HC zeigte insgesamt an diesem Tag ein sehr gutes Kreisläuferspiel, begann die schwächste Phase der Dresdner. Die Hausherren luden den Gegner durch das auslassen von drei klaren Chancen zu einer kleinen Aufholjagd ein. Und so besorgte Antonio Metzner in der 40. Minute die erste Führung des VfL im Spiel (17:18). Der HC kam aber schnell wieder in die Spur und holte sich die Führung innerhalb von 2 Minuten wieder zurück (19:18). Zwei Dierberg-Konter besorgten dann noch das 20 und 21:18.
Der VfL nach bis zur 51. Minute noch zwei Auszeiten und stellte bis zum Spielschluss verschiedentlich die Deckung offensiv um. Es half alles nichts, denn der HC blieb spielbestimmend und steuerte Minute für Minute dem Klassenerhalt entgegen. Vor allem der scheidende HC-Spielmacher Roman Becvar hatte immer wieder die besseren Ideen als die VfL Abwehr. So brachten die Dresdner das Spiel in den letzten 10 Minuten ziemlich sicher mit 32:28 nach Hause. Damit hatte der HC wie so oft in der Schlussphase der Saison dem Druck standgehalten.
Fazit: „Einfach glücklich, dass wir es geschafft haben und zwar aus eigener Kraft.“, sagte Trainer HC-Trainer Rico Göde nach dem Spiel. Am Ende der 60 Minuten lagen sich auf der Platte und daneben viele in den Armen. Einer tieferen zusammenfassenden Analyse des Spieles bedarf es nicht und für eine tiefere Analyse der Saison ist hier der falsche Zeitpunkt. Der HC warf 32 Tore und der Gegner 28, was am Ende einen mehr als verdienten Sieg für die Dresdner brachte.
Nach dem Spiel wurden Gabriel De Santis, Adrian Kammlodt, Roman Becvar, Norman Flödl und Hendrik Halfmann würdig und teilweise sehr emotional verabschiedet. Alles Spieler die längere oder auch kürzere Zeit dazu beigetragen haben, dass der HC da steht wo er jetzt ist. Wer aber auch in dieser Saison einen Riesenanteil am Klassenerhalt hat, dass waren die Dresdner Fans. Fast 2300 waren zu diesem wichtigen Spiel gekommen und unterstützten ihr Team bravourös. Vor allem der Dresdner Fanclub gab immer wieder Energie in die Halle, wie so oft in dieser Spielzeit.
Tore: Halfmann/Huhnstock (beide Tor), Jurgeleit, Oskar Emanuel, Dierberg 5, Gugisch 8, Buschmann 1, De Santis, Kretschmer 5, Hoffmann, Greß 3, Kammlodt, Becvar 4, Quade 5, Flödl 1, Pechstein
PS: Wir wollen uns auf diesem Wege HC-Trainer Rico Göde anschließen und Eric Meinhardt für sein Geleistetes Respekt ins Erzgebirge schicken. Super Handballer! Super Typ neben dem Feld!
Text: Wolfram Wegehaupt
Bilder: Stephanie Fleischer
Pressekonferenz
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