„Ausgehobtse!“ – HC besiegelt TVG-Abstieg
Die 1. Halbzeit verlief für beide Teams bis zur 20 Minute ausgeglichen, wobei die Dresdner aber schon ab der 15. Minute in kleinen Schritten die Spielkontrolle erlangten. Die Dresdner waren wie häufig zuletzt mit Spielmacher Roman Becvar auf Halbrechts gestartet und mit Sebastian Greß in der zentralen Spielmacher Rolle. Vor allem mit dem tschechischen Nationalspieler hatte die Gastgeberdefensive viele Probleme. Allerdings konnte der trickreiche Aufbauspieler seinem Team nur eine Halbzeit helfen, da er in der 30. Minute mit einer glatten Roten Karte auf die Tribüne „gesetzt“ wurde. Während bei den Bayern vor allem ein gut aufspielender Marcels Engels immer wieder wurfgewaltig Akzente setzte, war es auf Seiten der Gäste Julius Dierberg. Der Flügelspieler erzielte an diesem Tag insgesamt 10 Treffer, davon 8 per Strafwurf bei 8 Versuchen. Neben dem starken Dino Corak am Kreis des TVG sowie dem schon genannten Engels fiel der Rest der TVG-Sieben aber zu stark ab und das nicht nur in der 1. Halbzeit. Die Variante mit Liga-Toptorschütze Michael Spatz auf der rechten Rückraumposition änderte das Trainerteam der Gäste nach 20 Minuten wieder, da es im Wesentlichen wirkungslos blieb. Mit dem Treffern zum 10:11, 10:12 und 10:13 konnte sich der HC 5 Minuten vor dem Pausentee etwas absetzten, wobei ein gut aufgelegter Mario Huhnstock mit seinen Paraden der Wegbereiter war. Als der Pausentee serviert wurde führten die Gäste mit 12:15, hatten aber die Hypothek die 2. Spielhälfte in Unterzahl beginnen zu müssen, da Roman Becvar wie erwähnt 4 Sekunden vor der Pause nach einem Foul die Rote Karte bekam und das berechtigt.
In die 2. Halbzeit kamen die Dresdner nur schwer hinein. Das nutzten die Gastgeber um in der 35. Minute auf 14:15 zu verkürzen. Dabei hatten die Sachsen in Unterzahl durchaus gut gedeckt, jedoch vorn zwei leichte Fehler begangen. Doch die Dresdner kippten nicht und holten sich bis zu 46. Minute den entscheidenden Vorsprung (16:21). Gabor Pulay hatte gleich nach seiner Einwechslung für den HC getroffen. Der TVG hatte in der Phase davor viele leichte Fehler begangen und wirkte von der Rolle, auch bei der eigenen Auszeit griff, von außen betrachtet, nicht jedes Zahnrad ins nächste. Die Hausherren spürten von Minute zu Minute mehr den enormen Druck gewinnen zu müssen. Der Abstieg rückte aber immer näher, denn die Sachsen führten in der 51. Minute immer noch mit 5 Toren (18:23). Drei Treffer in Folge (21:23) brachten knapp 5 Minuten vor dem Schluss noch einmal die „Hobtse-Rufe“ und die Hoffnung zurück in die Halle am Elsenfeld. Vorher hatte der HC etwas zu leicht mit seinen Chancen umgegangen und der TVG mit dem 7. Feldspieler agiert. In der Deckung hatte man zudem HC-Spielmotor Sebastian Greß per Sonderbewachung aus dem Spiel genommen. Der HC hielt dem letzten Aufbäumen des TVG aber stand und meisterte auch eine Manndeckung der Gastgeber in den letzten Minuten. Am Ende gewann man absolut verdient mit 24:27.
Fazit: Die Dresdner hielten nach der letzten Heimniederlage Wort und zeigten gegen den TV Großwallstadt über weite Strecken eine starke Leistung. Vor allem die Defensive zeigte sich zur Vorwoche stark verbessert. Ab der 18. Minute führte man ständig, mit teilweise bis zu 5 Toren. In der nur zur Hälfte gefüllten Halle am Elsenfeld, hatten die Sachsen eine ganz andere Stimmung und einen noch bissigeren Gegner erwartet. Am Ende waren die Dresdner aber über weite Strecken des Spiels das bessere Team und ließen keinen Zweifel am Auswärtssieg. Der Sieg ist auch darum nicht hoch genug einzuschätzen, weil der TVG in eigener Halle nicht nur einmal Gegner klar besiegt hatte. Mit 29 Pluspunkten haben sich die Dresdner nun im nächsten Heimspiel einen Matchball erspielt.
HC-Trainer Rico Göde sagt nach der Partie: „Wir wissen alle worum heute ging. Ich bin glücklich über meine Mannschaft, wie ihr hier dagegengehalten haben. Wir haben heute im Gegensatz zur letzten Woche eine gute Abwehr mit guten Torhütern gestellt. Die Mannschaft hat sehr viel investiert. Im Abstiegskampf entscheide der Wille, den hatten wir heute und darum fahren wir als verdienter Sieger nach Hause.“
Tore: Huhnstock/Halfmann (beide Tor), Pulay 1, Jurgeleit, Emanuel, Dierberg 10/8, Märtner, Flödl, Kretschmer 2, Hoffmann 2, Greß 3, Kammlodt 2, Becvar 3, Pechstein 2
Das Spiel im Re-Live auf sportdeutschland.tv gibt es hier: https://handball-deutschland.tv/hbl-2/re-live-2-liga-tv-grosswallstadt-hc-elbflorenz-2006?autoplay=true
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Text: Wolfram Wegehaupt
Bilder: Stephanie Fleischer