Mit Zuschauern gegen den Tabellenführer – HC erwartet Hamburg
Bei den letzten 4 Spielen der Saison warten auf den HC Gegner mit viel Qualität, aber auch 2 Heimspiele, bei denen endlich wieder Zuschauer zugelassen sind. Die Dresdner greifen dabei in den nächsten Partien einerseits indirekt in den Aufstiegskampf ein und spielen anderseits auch um ihre Platzierung und das gegen direkte Konkurrenz. Der 4. Platz, den man jetzt eine Weile fast schon ein wenig sensationell inne hatte, kann theoretisch noch von jedem Team bis Platz 9 erreicht werden. Beim HC kommt es sehr darauf an, was die Sachsen selbst noch in den verbleibenden 4. Spielen erreichen. HC-Trainer Rico Göde: „Es ist schon so, dass wir uns über die Saison etwas erarbeitet haben. Vor allem die Niederlagen gegen den WHV und Eisenach hätten eigentlich nicht sein müssen. Mit diesen Punkten wären wir in einer richtig guten Position gewesen. Die letzten 4 Spiele sind sehr herausfordernd. Wir haben aber in dieser Saison schon gezeigt, dass für uns viel möglich ist und werden so in den 4 Partien noch einmal alles geben.“
Der erste Gegner in diesem Partien-Quadruple ist kein geringer als der Tabellenführer aus Hamburg. Mit 54:12 Punkten stehen die Hanseaten an der Tabellenspitze. Lediglich 5 Niederlagen 2 Remis in 33 Spielen hat das Team von Trainer Torsten Jansen zu Buche stehen. Im Laufe der Saison haben sich die Hamburger dann auch zum Ziel Aufstieg bekannt. Derzeit gibt es mit dem TuS-N Lübbecke und dem VfL Gummersbach ein Kopf an Kopf Rennen um die zwei Aufstiegsplätze. Ein Nichtaufstieg wäre für den HSV Hamburg mittlerweile das Worst-Case-Szenario, wenn man sich überlegt, dass bspw. für die kommende Spielzeit so ein Spieler wie Weltmeister-Torhüter Jogi Bitter verpflichtet wurde. Jogi Bitter ist ein Leistungsträger der Zukunft, aber die Leistungsträger der Gegenwart sind andere. Dabei haben die Hamburger gleich mehrere Spieler, die aus einer normalen Zweitligamannschaft ein Zweitligaspitzenteam machen. Allen voran sind dabei Spielmacher Leif Tissier und Kreisspieler Niklas Weller zu nennen. Beide sind für die gesamte 2. Liga auf ihren Positionen echte Gradmesser, vielleicht sogar eine Art „Goldstandard“. Auch weil ihr Zusammenspiel herausragend ist. Unbedingt nennen muss man zudem den erfahrenen Erstligakeeper Jens Vortmann. Daneben besitzt der HSV Handball natürlich auch noch andere gute Spieler wie bspw. Spielmacher Philipp Bauer, Rechtsaußen Thies Bergemann oder den Rückraumrechten Jan Forstbauer. Die absoluten Unterschiedsspieler sind aber die 3 erstgenannten.
Insgesamt kommen die Hamburger mit allerhand Rückenwind nach Dresden. Zuletzt gewann man 4 Spiele in Serie. In ihrem Spiel schaffen es die Hanseaten immer wieder defensiv sehr gut zu stehen. Sie gehören zu den defensivstärksten Teams der Liga. Dazu sind sie auch in der Offensive mit im Spitzenbereich der 2. Liga anzusiedeln. Alles in allem also eine richtig harte Nuss für die Sachsen. Rico Göde: „Für die Hamburger ist das Spiel gegen uns schon eine Art Matchball-Spiel. Die Hamburger stehen zurecht an der Tabellenspitze und so haben wir nur eine Chance, wenn wir über 60 Minuten eine Topleistung bringen und nicht nur über 50.“
Im Hinspiel fehlte dem HC eine halbe Sekunde, um den Nordlichtern zumindest 1 Punkt abzuknöpfen. Am Ende blieb die verdiente Punkteteilung aber aus. Auch darum stehen die Hanseaten im Übrigen an der Tabellenspitze, denn sie gewannen bisher viele dieser engen Duelle. Die Dresdner hingegen konnten zuletzt die engen Spiele zu oft nicht für sich entscheiden bzw. machten sie unnötigerweise eng. Insgesamt waren die Dresdner zuletzt etwas aus dem Tritt gekommen. Dahingehend könnte die Rückkehr von Zuschauern in die BallsportARENA ein wichtiger Faktor für die Mannschaft von HC-Trainer Rico Göde sein. Die Dresdner erhoffen sich einen Extraschub von den Rängen und freuen sich umso mehr auf die Partie gegen den Tabellenführer. Dass man jetzt am Stück einmal über eine Woche kein Spiel hatte, hat zudem wieder etwas zum aufladen der Akkus beigetragen. Rico Göde sieht noch eine weitere Motivationsquelle: „Die Niederlage von uns in Hamburg war schmerzhaft. Das dürfen wir auch nicht vergessen und Motivation daraus ziehen.“
Wolfram Wegehaupt