HC Elbflorenz reist in den Ruhrpott
Gegen wen geht es?
Der HC Elbflorenz trifft um 19:30 Uhr am Samstagabend in der Sporthalle am Hallo auf den Sportverein Essen-Margarethenhöhe, also kurz auf den TUSEM Essen. Der Verein aus dem Ruhrpott ist ein Traditionsverein, der sich im deutschen Handball durchaus einen Namen gemacht hat. Die Zeiten mit drei deutschen Meistertiteln, drei nationalen sowie drei internationale Pokalsiegen, welche das Profil des Vereins vor allen in den 1980er und 1990er Jahren formten, liegen mittlerweile aber lange zurück. Mit zwei Erstliga-Ausnahmen, sind die Essener in den letzten rund zwei Jahrzehnten vor allem ein Mitglied der 2. Bundesliga. Vorher war man bis 2005 26 Jahre lang ununterbrochenes Mitglied der 1. Bundesliga.
Die bisherige Saison
Etwas holprig kamen die Essener unter Neu-Trainer Michael Hegemann (vorher Co-Trainer) in die Saison. Mit zunehmender Saison konnten sich die Essener aber immer stabilisieren und stehen aktuell mit 32:30 Punkten auf dem 10 Rang der bereinigten Tabelle. In dieser Saison ist wohl maximal noch Platz 9 drin. Angesichts der Personalentscheidungen vor dieser Spielzeit, würde dies für die Ruhrpottler wohl ein zufriedenstellendes Ergebnis darstellen.
Das Personal
Kein anderes Zweitligateam mußte vor der Saison 2022/2023 so stark personell neu strukturieren wie Essen. Mit Noah Beyer (BHC), Lucas Firnhaber (HSG Nordhorn-Lingen), Dimitri Ignatow (MT Melsungen), Lukas Bechert (HSG Wetzlar), Tom Bergner (BHC) und Viktor Glatthart (HSC 2000 Coburg) verließen gleich 6 wichtige Akteure den Verein. Zudem ist Trainer Michael Hegemann noch ein Trainernovize in der Chefrolle an der Seitenlinie. Auch so einen Personalwechsel darf man nicht unterschätzen. Nichtsdestotrotz hat der Kader des TUSEM einige „personelle Perlen in der Kaderkette“. Gemeint sind bspw. die beiden Spielmacher Justin Müller und Eloy Morante Maldonado Müller ist einer der schwersten zu verteidigenden Rückraumspieler der Liga und Maldonado mit allen Wassern gewaschene Rückraumallrounder gemausert. Im Tor steht zudem mit Lukas Diedrich einer der aktuell mit besten Keeper der 2. Liga.
Der HC
Die Sachsen können es noch, nämlich gewinnen. Auch wenn das Spiel am Mittwoch gegen HC Motor Zaporizhzhia keine Punkte brachte, brachte es doch zumindest mal wieder ein gutes Gefühl nach einem Spiel. Es ist nicht zu erwarten, dass sich beim HC bei heimstarken Essenern personell groß etwas ändert. Die Personalsituation bleibt weiter knifflig. Trotzdem will man sich im Ruhrpott natürlich nicht verstecken und alles für einen Überraschungserfolg auf die Platte bringen. Dabei ist das Wort Überraschung nicht zu hoch gegriffen, denn vergleicht man die bisherigen Rückrunden beider Teams und zieht den Heimvorteil dazu, ist der TUSEM am Samstagabend in der Favoritenrolle.
Wolfram Wegehaupt