HC wacht in Essen zu spät auf – Erneute Auswärtsniederlage
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Um es vorwegzunehmen, bei beiden Mannschaften fehlten Leistungsträger und der TUSEM aus Essen kam zunächst damit viel besser zurecht als der HC.
In der Halle am Hallo übernahm der Gastgeber TUSEM Essen gegen die Sachsen schnell das Kommando und hatte vor allem mit der Dresdner Abwehr keinerlei Probleme. Zudem hatten die Essener mit Sebastian Bliß einen guten Torhüter, der gleich zu Beginn einige Paraden zeigte. Beim HC allerdings waren zunächst Paraden Mangelware. Erst in der 20. Minute konnten die Keeper der Sachsen die erste Parade für sich verbuchen. So führte die Mannschaft aus dem Ruhrpott nach 14 Minuten deutlich mit 10:4. Es war noch nicht einmal eine Viertelstunde vergangen und HC-Trainer Rico Göde musste eine Auszeit nehmen. Bis dahin wirkten die Sachsen eher wie ein leichter Trainingspartner für die Essener, die vor allem in den Rückraumspielern Eloy Morante Maldonado und Justin Müller zwei sehr gute Zugpferde hatten. Der Dresdner Angriff hingegen agierte gegen die gut gestaffelte Abwehr der Gastgeber eher harmlos. Ab Minute 20 stellte der HC auf eine offensivere Deckung um, nachdem man teilweise schon mit 7 Toren zurückgelegen hatte. Damit hatten die Dresdner teilweise Erfolg und konnten beim 14:10 auf 4 Tore Rückstand verkürzen. Mehr ließ Essen aber nicht zu und so führten die Hausherren zur Halbzeitpause verdient mit 19:14.
Die Sachsen hatten mit den im Eins-gegen-Eins-Spiel starken Essenern in der Defensive große Probleme. Ergebnis waren zahlreiche Gegentreffer. Zudem hatten die Hausherren auf der Torhüterposition lange einen klaren Vorteil. Die Sachsen hingegen hatten erst ab Minute 20 wirklich mitgespielt.
Zu Beginn der 2. Halbzeit bot der Gastgeber aus dem Ruhrpott den Dresdner einige Möglichkeiten, den Abstand noch weiter zu verkürzen. Die Dresdner griffen aber nicht konsequent zu und sahen sich so beim 22:17 in der 38. Minute immer noch einem klaren Abstand gegenüber. TUSEM-Trainer Hegemann war zu diesem Zeitpunkt nicht zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft und nahm die Auszeit. Anschließend bekam der HC eine Zeitstrafe und musste zudem das 23:17 hinnehmen. Vor allem mit der Abwehr konnte HC-Coach Rico Göde weiterhin nicht zufrieden sein. Die Dresdner ließen sich einfach zu oft mit einfachsten Mitteln ausspielen. In dieser Phase war es vor allem Max Mohs, der den Dresdnern mit seinen Paraden noch Hoffnungen ließ. Mit dem Treffer zum 25:20 markierte HC-Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig in dieser Phase seinen 200. Saisontreffer. Da waren noch gut 15 Minuten zu spielen. Nach einer guten Abwehrsequenz nutze der HC nicht die Gelegenheit, auf 25:22 zu verkürzen. So konnte Essen mit etwas Glück bei Zeitspiel das 26:22 markieren. Die Dresdner Abwehr fand jetzt aber mehr und mehr geeignete Mittel. In der 51. Minute gelang den Landeshauptstädtern dann der Anschluss auf 3 Tore, als Mindaugas Dumcius per Durchbruch zum 27:24 traf. Wenig später glückte es dem HC sogar, auf 2 Tore zu verkürzen (29:27). Anschließend lief den Dresdnern aber die Zeit weg und der HC verlor am Ende mit 32:30.
Fazit: Die ersten 20 Minuten im Spiel verschenkte der HC regelrecht und das sollte sich hinten raus rächen. Danach brachte vor allem die Einwechslung von Ivar Stavast und Philip Jungemann sowie Max Mohs etwas mehr Wind ins Spiel der Dresdner. In den folgenden 40 Minuten sahen die Zuschauer eine absolut ausgeglichene Partie, in der die Gäste im Angriff nach 20 Minuten und in der Abwehr nach 45 Minuten im Spiel waren. Vor allem die lange schwache Abwehrleistung brach der Göde-Sieben letztlich das Genick. Kämpferisch konnte die Mannschaft zumindest ab der 20 Minute überzeugen. Auffälligste Akteure waren auf beiden Seiten mit Ivar Stavast und Eloy Morante Maldonado jeweils zwei Rückraumspieler. Vor allem Maldonado stach beim verdienten Essener Sieg mit seinen 9 Treffern heraus. Beim HC machte zudem Kreisspieler Philip Jungemann mit 7 Treffern eine gute Partie.
Das Positivste an diesem Spieltag passierte für den HC allerdings im Spiel Nordhorn gegen Konstanz. Durch die Niederlage der Konstanzer in Nordhorn und nur noch drei verbleibenden Saisonspielen, scheint für den HC der Klassenerhalt gesichert. Haben die Dresdner doch 6 Punkte Vorsprung auf das Team vom Bodensee und das weitaus bessere Torverhältnis. Damit hat zumindest das Zittern der Dresdner Fans im Blick auf den Klassenerhalt ein Ende. Nach dieser bisher eher verkorksten Saison, ist das eine gute Nachricht. Einordnungen zum Ganzen kann man dann nach dem letzten Spieltag vornehmen.
Tore: Mohs/Mallwitz (beide Tor), Wucherpfennig 7/3, Duschke, Buschmann 2, Dumcius 6, Hanemann 1, Jungemann 7, Stavast 4, Gruß 3, Vanco, Klepp, Wellner
HC-Trainer Rico Göde sagte nach dem Spiel: „Die ersten 15 Minuten waren richtig schlecht. Wir hatten gar keinen Zugriff in der Abwehr und waren nicht bereit. Das ist extrem ärgerlich. Danach rennen wir diesem Rückstand das ganze Spiel hinterher und das kostet sehr viel Kraft. Wir haben eine gute 2. Halbzeit gespielt, aber am Ende war der Rucksack aus der 1. Hälfte zu groß.“
Wolfram Wegehaupt