Der HC reist nach Eisenach zum Ost-Derby
Der ThSV Eisenach ist sicher einer der traditionsreichsten Handballvereine im Osten dieser Republik. Höhen und Tiefen sind die Eisenacher Fans seit Jahrzehnten gewohnt, wobei die „Tiefen“ maximal die 3. Liga waren. Ansonsten hat der Verein zusammengerechnet unzählige Spiele in der 1. und 2. Liga sowie in der DDR-Oberliga gesammelt. Eisenach ist ohne Frage eine Handballstadt.
Die 5 bisherigen Zweitligavergleiche zwischen dem ThSV Eisenach und dem HC Elbflorenz sprechen eine deutliche Sprache. Die Sachsen holten gegen die Thüringer bisher 9:1 Punkte aus allen 5 Vergleichen. Im Dezember des vorigen Jahres gelang es dem ThSV beim 26:26 in Dresden seinen ersten Punkt gegen den HC zu holen. Derzeit steht der Traditionsverein von unterhalb der Wartburg mit 27:37 Punkten auf Platz 13 der Tabelle. Aus Dresdner Sicht sind dies vielleicht sogar ein paar Punkte zu wenig für das Team aus Eisenach. Da die Eisenacher teilweise 1 bis 2 Spiele mehr gemacht haben als andere Vertreter aus der unteren Tabellenregion, sind sie derzeit auch noch nicht alle Abstiegssorgen los. Der Sieg der Thüringer am letzten Spieltag beim Wilhelmshavener HV war ein ganz wichtiger für den ThSV. Zumal es beim Team von Trainer Markus Krauthoff-Murfuni davor mit einem Sieg aus 6 Spielen eher durchwachsen gelaufen war. Im Blick auf die letzte 7-Spiele-Bilanz der Thüringer kommt so ein Ost-Derby in eigener Halle vielleicht gerade recht. Könnte das Team um den bisher besten ThSV-Torschützen Ivan Snyder doch weitere Punkte für einen vorzeitigen Klassenerhalt sammeln und zudem mit einem Derbysieg noch einmal Schwung für die letzten Spiele holen. Im Kader der Thüringer findet sich kein Spieler, der auf Ligaebene besonders heraussticht, aber natürlich einige Spieler, die zu beachten sind und richtig Qualität mitbringen. Beachtenswert ist bspw. die Flügelzange Ivan Snajder (links) und Willy Weyhrauch (rechts). Beide erzielten bisher zusammen 252 Treffer und sind damit eines der erfolgreichsten Außenduos der Liga. Auffällig ist zudem das Tandem Martin Potisk und Jannis Schneibel auf der Spielmacherposition. Beide sind vor allem im Spiel Eins-gegen-Eins gefährlich. Nicht vergessen darf man natürlich Alexander Saul. Der Rückraumrechte bringt einiges an Erfahrung mit und ist pro Spiel im Schnitt immer für 3 bis 4 Tore gut. Insgesamt verfügt der ThSV über einen ausgeglichenen Kader, der den Sachsen in der altehrwürdigen und traditionsgeschwängerten Werner-Assmann-Halle alles abverlangen wird.
Bei den Dresdnern schauen wir mit Kreisspieler Jonas Thümmler zurück und voraus: „Wir sind sehr froh, dass wir durch den Spielmarathon gekommen sind. 4 Spiele in so kurzer Zeit hatte ich persönlich im Ligabetrieb so noch nie. Das hat schon an den Kräften gezerrt. Ich bin froh, dass sich keiner verletzt hat. Trotz der Niederlage gegen Ferndorf zuhause bin ich sehr optimistisch, dass wir am Freitag das Derby positiv für uns gestalten können. Wir konnten unsere Akkus wieder etwas aufladen und uns eine knappe Woche auf Eisenach vorbereiten. Wir freuen uns riesig auf das Derby. Wir wissen das Eisenach Qualität im Kader hat. Aber wenn wir dort an unsere bisherigen Leistungen anknüpfen und uns auch unsere Sachen konzentrieren, können wir die Punkte mitnehmen. Wir freuen uns auf einen spannenden Fight am Freitag.“
Damit ist aus Dresdner Sicht eigentlich fast schon alles gesagt. Der HC freut sich nach einer endlich wieder normaleren Trainingswoche auf ein heißes Derby gegen Eisenach. Ziel ist natürlich ein Auswärtssieg und damit der Ausbau der positiven Bilanz gegen die Thüringer.
Wolfgang Wegehaupt