HC Elbflorenz hofft auf den Zuschauereffekt – Zweitligameister Gummersbach zu Gast in Dresden
Zuletzt zeigte Allrounder Arseniy Buschmann wieder seinen großen Wert für das Team des HC Elbflorenz. Auf die kommende Partie gegen das beste Team der Liga schaut er wie folgt: „Wenn wir auf unserem Optimum spielen haben wir gegen jede Mannschaft eine Chance zu gewinnen. Natürlich ist Gummersbach eine individuell stark besetzte Mannschaft mit einer guten Abwehr. Ich denke mit unseren Fans im Rücken werden alle über ihre Schmerzgrenze hinausgehen, um unsere Ausfälle zu kompensieren!“
Der Dresdner Rückraumspieler bringt schon alles aufs „Tablett“, was für die Sachsen am Freitagabend wichtig ist. Da wäre das Thema Ausfälle. Immer wieder musste das Team zuletzt auf Leistungsträger verzichten. Dies wird auch diesmal wieder der Fall sein. Zu Außen Lukas Wucherpfennig kommen nun Rückraumspieler René Zobel und Nils Kretschmer dazu. Für den Linkshänder Zobel ist die Saison nach der Verletzung aus dem Spiel in Ferndorf leider vorbei. Im Blick auf die Ausfälle und den starken Gegner, braucht der HC einen sehr guten Tag, um dem Favoriten aus Gummersbach ein Bein zu stellen. Eben ein Spiel über die Schmerzgrenze hinaus, wie es Arseniy Buschmann treffend beschreibt. Zuletzt gaben den Dresdnern drei Siege in Serie wieder Selbstvertrauen. Auf die Unterstützung von außen, auf die Arseniy Buschmann hofft, kann er und seine Mannschaft sicher zählen. Auf die wahrscheinlich vollste Halle in gesamten Saison ist Verlass. Zuletzt hatten die Anhänger der Landeshauptstädter ihre Mannschaft immer bravourös unterstützt. Dies ist auch ein Grund für die starke Heimbilanz der letzten Monate.
Was auf die Dresdner zukommt, ist nicht mehr und nicht weniger als die beste Mannschaft der Liga. Die Rede ist natürlich vom VfL Gummersbach. Die Nordrhein-Westfallen waren als Topfavorit für den Aufstieg in die Zweitligasaison gestartet und wurden dieser Rolle auch gerecht. Der Aufstieg in Liga 1 steht schon fest und kann dem Traditionsverein nicht mehr genommen werden. Im Moment steht das Team aus dem Oberbergischen mit 56:12 Punkten unangefochten auf dem 1. Tabellenplatz. Der VfL verlor von seinen letzten 14 Partien lediglich ein Spiel. Die Gummersbacher, die vor ihrem Abstieg in die 2. Liga 2019 53 Spielzeiten ununterbrochen der 1. Liga angehörten, spielen mittlerweile ihre dritte Zweitligasaison. Dies war natürlich nicht so vorgesehen, denn die Bezeichnung 2. Liga kam im Sprachgebrauch der Gummersbacher Jahrzehnte lang nicht vor. Nun schlägt der Traditionsverein, der insgesamt 12mal Deutscher Meister war, bald ein neues Erstligakapitel auf. Ob die Nordrhein-Westfalen auch aus den finanziellen und strategischen Fehlern der Vergangenheit gelernt haben, werden die kommenden Jahre weisen. In dieser Saison haben die Oberbergischen zumindest schon einmal viel richtig gemacht. Dafür hatte und hat Trainer Guðjón Valur Sigurðsson aber auch den besten Kader der 2. Liga zu Verfügung. Aus dem auf jeder Position doppelt gut besetzten Team stechen trotzdem ein paar Akteure heraus. Da wäre einmal Nationalspieler Julian Köster. Der zukünftige potenzielle deutsche Handballstar hat bisher über 150mal für seinen Verein getroffen und ist auch in der Defensive eine wichtige Komponente. Neben Köster wäre noch Torwart Tibor Ivanisevic zu nennen. Er ist in dieser Saison einer der stärksten Zweitligakeeper. Erwähnt werden sollen hier auch noch der österreichische National- und Rückraumspieler Janko Bozovic und der ebenso torgefährliche Rechtsaußen Lukas Blohme. Neben einer starken Defensive ist vor allem der Angriff das Prunkstück der Gäste. Etwas mehr als 32 Tore erzielt der VfL im Schnitt.
So sind die Rollen im Spiel am Freitagabend scheinbar klar verteilt, wenn der schon feststehende Zweitligameister auf den HC trifft.
Wolfram Wegehaupt