Mit Coolness und Leidenschaft den Rückschlägen getrotzt – HC Elbflorenz siegt in Ferndorf
Vorn ein Spiel cool wie aus dem Eisfach und hinten nichts anbrennen lassen, so könnte man die Partie des HC Elbflorenz beschreiben.
Als TuS-Trainer Andersson in der 16. Minute seine erste Auszeit nahm, lag sein Team 3:7 zurück. Nachdem Ferndorf gute erste Minuten zeigte, in denen vor allem der Dresdner Leihspieler Christoph Neuhold immer wieder starke Aktionen kreierte, wurden die Hausherren zunehmend hektisch. Zudem hatte der HC in Max Mohs einen starken Rückhalt, der dem Gegner nach 15 Minuten schon 5 Bälle abgekauft hatte. Des Weiteren hatten die Gäste in Arseniy Buschmann einen gut aufgelegten Spielmacher, der zweimal sehenswert per Schlagwurf traf. Nach der Auszeit konnte der TuS auf 5:7 verkürzen, weil der HC bspw. seine zweite klare Chance in Folge ausließ. In der Folge konnten sich die Hausherren etwas stabilisieren. So stand es in der 24. Minute 8:11 aus Sicht der Hausherren. Bei diesem Spielstand hatten die Sachsen zweimal die Chance auf 8:12 zu erhöhen, nachdem HC Keeper Marius Noack zwischenzeitlich einen Strafwurf gehalten hatte. Allerdings nutze der HC trotz einer Überzahl beide Chancen nicht. Letztendlich war es dann die 3. Chance, die die Dresdner nutzten. Leider verletzte sich beim Tor zum 8:12 René Zobel und konnte danach bedauerlicherweise nicht weiterspielen. Die Dresdner kamen anschließend sogar noch einmal Ballbesitz, konnten aber die freie Chance vom Kreis in letzter Sekunde nicht verwerten. Die Göde Sieben spielte eine richtig gute 1. Halbzeit. Vor allem in der Defensive. Vielleicht hätte man sogar noch etwas höher führen müssen, denn die Chancen dafür waren da. Getrübt wurde dies alles natürlich durch die Verletzung von René Zobel. Schon vor dem Spiel hatten den Sachsen mit Nils Kretschmer und Ivar Stavast zwei Rückraumspieler gefehlt. Ganz zu schweigen vom Fehlen des letztjährigen Toptorschützen Lukas Wucherpfennig. Nicht vergessen werden darf dabei, dass auch der TuS einige Ausfälle zu beklagen hat.
In der 2. Halbzeit war es erneut Ferndorf, welches die 1. Auszeit nehmen musste. Zu diesem Zeitpunkt lag das Heimteam mit 11:17 zurück. Dem HC war es bis dahin gelungen, nicht nur die meisten Emotionen aus dem Gegner und den Zuschauern zu nehmen, sondern z. B. auch einen Spieler wie Andreas Bornemann, der 3 Tage zuvor noch 10 Tore erzielt hatte, im Wesentlichen aus dem Spiel zu nehmen. Nach der Auszeit kamen die Gastgeber besser ins Spiel, vor allem weil der TuS nun im 7 gegen 6 agierte. Als beim HC dann noch Mindaugas Dumcius die 3. Zeitstrafe bekam, hatten die Gäste erneut einen Rückraumspieler weniger und so auch keinen etatmäßigen Halbrechten mehr. Natürlich hatten die Dresdner, mit dem immer mehr fehlenden Rückraum, ein paar mehr Probleme, das Positionsspiel zu entwickeln. Trotzdem führte der HC in Minute 50 mit 17:22. Dies lag vor allem an einer starken Spielführung von Arseniy Buschmann und Sebastian Greß sowie einer überragenden Abwehrarbeit. Umso länger das Spiel dauerte, umso mehr mussten die Dresdner kräftemäßig kämpfen. Den Gästen ging es aber nach ihrer englischen Woche ähnlich. Egal was die Hausherren noch versuchten, die Dresdner blieben ruhig und als Sebastian Greß 3 Minuten vor dem Ende mit seinem 8. Treffer das 21:25 zu erzielte, war die Partie entschieden. Der Rest war Ferndorfer Ergebniskosmetik zum 23:25.
Fazit: Die Dresdner zeigten in Ferndorf wohl ihre bisher abgekochteste Saisonleistung, vor allem den Fokus auf den Angriff legt. Zudem gelang dem HC in der Abwehr im Verbund mit Torhüter Max Mohs eine bärenstarke Leistung. Wenn man nun noch einrechnet, dass die Gäste auf große Teile ihres Rückraums vor oder während des Spieles verzichten mussten, ist die Leistung sogar noch höher einzuschätzen. Zudem muss man einmal die letzten Heimspiele des TuS betrachten, in dem die Siegerländer ihre Gegner oft klar besiegt hatten. Wermutstropfen bleibt die Verletzung von René Zobel. Die endgültige Diagnose gibt der Verein demnächst bekannt.
Tor: Mohs/Huhnstock/Noack (alle Tor), Zobel 3, Emanuel 2, Dierberg 1, Buschmann 4, Dumcius 2, Jungemann 3, Greß 8, Vanco 1, Klepp, Schulz, Quade
HC Trainer Rico Göde zum Spiel: „Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft. Wir haben hier gegen einen Gegner gespielt, der zuletzt die Gegner aus der eigenen Halle geschossen hat. Wir waren heute über 60 Minuten saucool und haben sehr leidenschaftlich verteidigt. Wir haben heute einfach in vielen Mannschafteilen sehr gut funktioniert. Wir sind heute nie nervös geworden. Wir hatten im Blick auf unsere personelle Situation nicht unbedingt die besten Vorzeichen bei dieser Partie, umso stolzer bin ich auf die Leistung der Mannschaft. Ich freue mich über diese 2 Punkte.“
Wolfram Wegehaupt