Trotz großem Kampf: HC Elbflorenz kassiert bittere Niederlage beim VfL Lübeck-Schwartau
Bis zur Halbzeitpause hatten die Zuschauer in der Hansehalle eine ausgeglichene Partie zwischen dem VfL Lübeck-Schwartau und dem HC Elbflorenz gesehen. Dies schlug sich auch im Halbzeitstand von 13:13 nieder. Die Sachsen hatten dabei eine gute und kompakte Abwehr gestellt, hinter der ein ebenso gut aufgelegter Marino Mallwitz immer wieder Paraden für sich verbuchen konnte. Die Dresdner starteten konzentriert in die Partie und brachten ihre ersten fünf Angriffe allesamt im Tor des VfL unter. Insgesamt gestalteten beide Mannschaften die ersten zehn Minuten sehr temporeich. Danach nahm der HCE aber das Tempo etwas raus, musste man doch erneut mit einer sehr ausgedünnten Personaldecke agieren und sich so die Kraft gut einteilen. Nach 15 Minuten wurde vor allem das Dresdner Angriffsspiel etwas fehlerhafter. Diesmal gestaltete sich die „Schwächephase“ aber kurz. So blieb die Partie ausgeglichen. Lediglich beim 5:7 hatten es die Gäste verpasst, sich auf 5:8 abzusetzen. Nach dem 7:7 in Minute 14 ging es im Wesentlichen im Gleichschritt bis in die Pause. Einziges Manko war dabei die Dresdner Strafwurfverwertung, denn bei allen drei Siebenmetern scheiterte man an Dennis Klockmann im Tor des VfL. Er war neben Linksaußen und VfL-Topschütze Jan-Eric Speckmann der auffälligste Akteur bei den Nordlichtern.
1760 Zuschauer sahen auch in der zweiten Halbzeit zunächst ein ausgeglichenes Spiel. Führte eine Mannschaft einmal mit zwei Toren, wie der HC beim 17:19, zog der Gegner schnell wieder nach. So z. B. der VfL mit zwei Toren vom Kreis zum 19:19. In der 33. Minute hatte der HC Elbflorenz dann einen ersten Schreckmoment zu überstehen, als die Dresdner mit Christodoulos Mylonas einen der vier verbliebenen Rückraumspieler verletzt verloren. Damit hatte der HC zunächst nur noch drei Rückraumspieler zur Verfügung. Mylonas konnte in der Folge nicht mehr eingesetzt werden. So rückte Nils Holger Kretschmer in den linken Rückraum und führte sich sofort mit zwei sehenswerten Treffern ein. In der 45. Minute musste dann aber auch er die Platte beim 20:20 verletzungsbedingt verlassen, nachdem er länger auf dem Parkett behandelt werden musste und etwas benommen gewirkt hatte. Damit verblieben den Tigern mit Mindaugas Dumcius und Sebastian Greß zu diesem Zeitpunkt nur noch zwei Rückraumspieler, welche zudem in der Abwehr jetzt auch noch durchackern mussten. So agierte der HC von da an mit zwei Kreisspielern im Angriff und musste auch in der Defensive umstellen. Erstaunlicherweise war der HC Elbflorenz trotzdem beim 23:22 zehn Minuten vor dem Ende immer noch im Spiel. Zu diesem Zeitpunkt konnte glücklicherweise auch Nils Holger Kretschmer für die Sachsen zurückkehren. Beim VfL war es in der Phase vor allem Rückraumspieler Mex Raguse, der für sein Team immer wieder stark agierte. Beim 25:24 scheiterten die Dresdner dann fünf Minuten vor dem Ende in Überzahl von Linksaußen an VfL-Keeper Klockmann und kassierten anschließend das 26:24. Bei der Chance zum 26:26 gaben die Gäste den Ball dann leichtfertig ab und mussten wieder den Zwei-Tore-Abstand (27:25) hinnehmen. Ein starker Treffer zum 27:26 von Sebastian Greß brachte den HC aber wieder auf ein Tor heran. Eine Minute vor dem Ende traf dann Janik Schrader bei angezeigtem Zeitspiel mit einem sehenswerten Schlagwurf zum 28:26 für das Heimteam. 45 Sekunden vor dem Ende nahmen die Landeshauptstädter ihrerseits eine Auszeit. Den schnellen Wurf nach Wiederanpfiff hielt aber Dennis Klockmann. In der Folge trafen beide Mannschaften noch jeweils einmal und der HCE verlor Sekunden vor dem Ende noch Marek Vanco mit einer direkten Roten Karte, welche zudem eine blaue Karte nach sich zog und so wohl eine Sperre. Letztendlich gewann der VfL mit 29:27.
Fazit: Man kann den Dresdner diesmal keinen Vorwurf machen. Personell so oder so schon angeschlagen, hatte man innerhalb des Spieles mit weiteren Komplett- sowie Teilausfällen zu kämpfen. Auch Top-Torschütze Lukas Wucherpfennig konnte nur bedingt eingesetzt werden. Ansonsten bot der HCE in der Abwehr-Torhüter-Kombination ein gutes Spiel. Einzig vom Strafwurfpunkt war man nicht eiskalt genug. Am Ende entschieden in der engen Partien wohl auch die größeren Kraftreserven des VfL das Spiel mit.
Tore: Mallwitz/Mohs (beide Tor), Wucherpfennig 1, Dutschke 1, Dumcius 7, Hanemann 1, Kretschmer 4, Jungemann 1, Greß 6, Vanco 1, Klepp 2, Mylonas 2, Wellner 1
HC-Trainer Rico Göde sagte nach der Partie: „Die Jungs brauchen nach dem Spiel nicht enttäuscht sein, das habe ich ihnen auch gesagt. Ich habe eine starke kämpferische Leistung meiner Mannschaft gesehen. Vom Punkt hätten wir etwas brutaler sein müssen. Ansonsten kann man der Mannschaft keine Vorwürfe machen. Die Ausfälle während des Spieles waren natürlich bitter. Bei Christodoulos sieht es nicht gut aus. Bei Nils müssen wir auch abwarten. Wir haben das mit zwei Kreisspielern dann gut gelöst. Insgesamt kommt man schon ins Zweifeln, wenn man bedenkt, wie viel Verletzungspech wir diese Saison haben. In der letzten Situation mit Marek Vanco hätte ich mir von den Schiedsrichtern etwas Fingerspitzengefühl gewünscht.“
Wolfram Wegehaupt