HC Elbflorenz unterliegt auch Hüttenberg – Dresdner bleiben auf Rang 16
Die BallsportARENA Dresden war mit über 1.800 Zuschauern erneut gut gefüllt. Beide Mannschaften blickten vor der Partie auf Negativserien zurück – und so hoffte die Vertretung der Dresdner, wie die der Hüttenberger auf eine Trendwende. Und einem Team gelang diese auch.
Nach fünf Minuten Spielzeit hatten sich beide Mannschaften mehrere sehr gute Chancen herausgespielt und trotzdem führte der Gastgeber deutlich mit 4:1. Der Grund für die Dresdner Führung hieß Marino Mallwitz und stand im Tor der Sachsen. Aber auch seinem Gegenüber Leonard Grazioli konnte man in der Anfangsphase eine gute Partie konstatieren. Nach und nach nutzten die Gäste aus Mittelhessen ihre Chancen besser und konnten so bis Minute 15 auf 8:7 verkürzen. Dies auch bedingt durch zwei Überzahlsituationen kurz hintereinander. Das 8:8 gelang dann dem TV nicht, da Marino Mallwitz einen Strafwurf von Ian Weber entschärfte. Beim 11:8 für die Hausherren gewann Mallwitz noch einmal das gleiche Duell. Die klare Chance zum 12:8 in Überzahl ließ der HCE anschließend ungenutzt. So waren es die Mittelhessen, die in der 23. Minute wieder auf ein Tor herankamen (11:10) und wenig später per Strafwurf die Chance zum Remis (11:11) nutzen. Es war danach Lukas Wucherpfennig, der mit seinem 500. Treffer für die Landeshauptstädter, das 12:11 besorgte. Da TVH-Keeper Grazioli in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit gleich mehrfach glänzte, ging der TV Hüttenberg erstmals in Führung (12:13). Nach einem leichten Dresdner Fehler gelang dem Gast sogar das 12:14. Ein erneuter Fehlwurf des HC Elbflorenz brachte die Hüttenberger eine Minute vor der Pause noch einmal in Ballbesitz – per Siebenmeter gab es den nächsten Treffer. Nach einer neuerlichen Grazioli-Parade kassierte der HCE in letzter Sekunde sogar noch ein Kontertor – es ging mit einem 12:16 Rückstand aus Sicht der Dresdner in die Kabine. Damit beendeten die Gäste einen 5:0-Lauf, der in der 25. Minute begonnen hatte. Noch signifikanter: Der HC traf in den letzten elf Minuten nur noch einmal ins gegnerische Tor. Eine an sich ausgeglichene Partie fand so noch eine positive Wendung für den Gast. Die Abwehrprobleme der Sachsen waren in den ersten 30 Minuten unübersehbar. Auf das variable Hüttenberger Spiel fand der HC keine richtige Antwort. Dazu kam die Torflaute ab Minute 19. HC-Torhüter Max Mohs sagte zum Verlauf der ersten Halbzeit: „Ich finde, wir fangen gut an. Spielen dann 15 Minuten richtig gut, als ob nie etwas gewesen wäre in letzter Zeit. Dann fangen die Fehler an und du merkst, dass es bei jedem etwas arbeitet. Stück für Stück holst du Hüttenberg ins Spiel und lässt sie machen. Jeder verlässt sich auf einmal zu viel auf den anderen.“
Die zweite Halbzeit begann damit, dass der TV im Wesentlichen traf, wie er wollte, die Sachsen aber im Angriff jetzt wieder besser agierten. Das brachte den TVH bis zur 38. Minute eine Sechs-Tore-Führung (17:22). Auch nach einer Auszeit in der 40. Minute fanden die Dresdner zunächst nicht zurück ins Spiel bzw. in der Defensive weiterhin keinen Zugriff. Bezeichnend dafür war, dass zurückspringende Bälle fast immer vom Gegner geschnappt wurden. Im Angriff, in dem vor allem Nils Kretschmer und Sebastian Greß für das Heimteam Verantwortung übernahmen, lief es da schon besser. In Minute 50 war es Sebastian Greß, der den HC mit dem Treffer zum 25:27 auf zwei Tore heran brachte. Grund dafür war der gut haltende HC-Torwart Max Mohs und einige Schwächen der Gäste im Überzahlspiel. Bis zum 28:30, knapp sechs Minuten vor dem Ende, ging es im Gleichschritt weiter. Nach einer Mohs-Parade konnte Philip Jungemann vom Kreis für das Heimteam auf 29:30 verkürzen. Der TVH schlug in Überzahl von Linksaußen zurück (29:31). Zu diesem Zeitpunkt waren noch ca. vier Minuten zu spielen. Die Hüttenberger vergaben dann eine klare Chance in Überzahl und die Sachsen erzielten den erneuten Anschluss zum 30:31. 85 Sekunden vor dem Ende ließen die Hausherren dann aber die Möglichkeit zum 31:32 aus. Da der Gast aus Mittelhessen danach per Strafwurf an Max Mohs scheiterte, konnten die Dresdner doch noch einmal auf 31:32 verkürzen. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 32 Sekunden zu spielen. Bei Dresdner Manndeckung und Zeitspiel war es dann Ian Weber, der mit etwas Glück zum entscheidenden 31:33 traf. Der HC Elbflorenz kam in den verbleibenden Sekunden nicht mehr in eine gute Wurfposition.
Fazit: 1811 Zuschauer sahen vor allem in den ersten und letzten 15 Minuten einen gut spielenden HCE. Allerdings hatten die Gäste aus Hüttenberg insgesamt mehr gute Phasen und gewannen so am Ende knapp, aber verdient. Vor allem im Angriff wirkten die Mittelhessen konstanter. Gute Torhüter gab es auf beiden Seiten. Kämpferisch kann man dem HC erneut nichts vorwerfen. Gerade langt es handballerisch bei den Dresdnern aber einfach nicht und das ganz klar im Blick auf die Defensive. HC- Trainer Rico Göde sagte dann auch nach der Partie: „Über 60 Minuten ist unser größtes Thema, dass Hüttenberg einfach besser die Zweikämpfe führt und den Ball spielbar hält. Da waren wir heute beim Zweikampfverhalten nicht auf der Höhe. Wir verlieren zu viele Duelle im Eins-gegen-Eins und Zwei-gegen-Zwei. Beide Mannschaften hatten zuletzt nicht viel gewonnen, da fehlte auch hier und da der Fluss im Spiel. Umso wichtiger ist es, die Zweikämpfe zu gewinnen und das war bei uns heute nicht der Fall. Am Ende holen wir uns dann auch noch Zeitstrafen ab, die uns nicht geholfen haben.“
Es wirkt etwas, als hätte der „Zweitliga-Zug“ den HC und drei weitere Teams abgekoppelt. Auch gegen Hüttenberg gelang es den Sachsen nicht, dies zu ändern. Ein Sieg aus den letzten sieben Partien lässt den HC so auf dem 16. Platz verharren. Um mit etwas Positivem abzuschließen: Das Debüt des mit Zweitspielrecht für Dresden spielenden Kreisläufers, Hendrik Hanneman, war ein richtig Gutes.
Tore: Wucherpfennig 5/4, Dutschke, Dumcius 5, Hanemann 2, Kretschmer 4, Jungemann 2, Greß 6, Vanco 2, Klepp 2, Mylonas, Wellner 1
Wolfram Wegehaupt