HC Elbflorenz kann auch in Dormagen nicht punkten – Dresdner weiterhin im Krisenmodus
Ohne sechs Spieler war der HC Elbflorenz zum punktgleichen TSV Bayer Dormagen nach Nordrhein-Westfalen gereist. Dabei fehlten, mit Sebastian Greß und Lukas Wucherpfennig, die beiden Top-Torschützen der Dresdner. So musste der HC erneut auf Spieler des Juniorteams zurückgreifen und gleich mehrere Akteure der Sachsen konnten sich in Angriff wie Abwehr kaum Pausen gönnen. Eine Konstellation, die der HCE aus der Rückrunde nun schon ausreichend kennt.
Nach 15 Spielminuten hatten der TSV Bayer Dormagen und der HC Elbflorenz je achtmal getroffen und man konnte konstatieren, dass es bis dahin weder das Spiel der Abwehrreihen, noch der Torhüter war. Es dominierten auf beiden Seiten die Angriffsreihen. Wobei bei den Sachsen sich die Mannschaft beim Torewerfen reinteilte setzte beim TSV vor allem der im linken Rückraum spielende Alexander Senden die meisten Toraktionen. Ab der 17. Minute kam bei den Dresdnern Max Mohs ins Gehäuse. Der bis dahin im HC-Tor stehende Marino Mallwitz hatte bis dahin keine Parade zu verzeichnen. Zudem agierte die Göde-Sieben in dieser Phase vermehrt mit dem siebten Feldspieler. Allerdings brachten einige Ballverluste im Spiel „7 gegen 6“ den HC dann erstmals etwas mehr ins Hintertreffen, da das Heimteam von Trainer Matthias Flohr gleich mehrfach das leere Tor der Gäste traf. So führte der TSV Bayer in Minute 23 mit 15:12 und HC-Trainer Rico Göde nahm die erste Auszeit. Im Angriff danach gelang dem HC Elbflorenz aber kein Tor und man musste sogar das 16:12 durch Patrick Hüter vom Kreis hinnehmen. In den verbleibenden Minuten der ersten Halbzeit fing sich der HCE aber wieder und war eine Minute vor dem Pausenpfiff beim 18:17 wieder auf ein Tor heran. Vor allem Philip Jungemann am Kreis und Christodoulos Mylonas im Rückraum setzten für die Göde-Sieben die Akzente. Nach einem Ballgewinn gelang HC-Spielmacher Ivar Stavast drei Sekunden vor dem Ende sogar noch der Ausgleich zum 18:18. Er traf ins verwaiste TSV-Tor. Wie des Öfteren in den letzten Spielen funktionierte der Dresdner Angriff, aber weniger die sächsische Defensive. Ähnliches konnte man für die erste Halbzeit auch dem Heimteam aus Dormagen ins Spielbuch schreiben.
Der HC begann die zweite Spielhälfte mit einem Überzahltreffer zum 18:19 durch HC-Anschlusskaderspieler Jannik Dutschke. Nach einem Ballgewinn legten die Dresdner durch Ivar Stavast per Schlagwurf sogar zum 18:20 nach. Vor allem Youngster Jannik Dutschke machte in Dormagen eine gute Partie. In der 39. Minute hatten sich die Gastgeber die Führung beim 23:22 zurückgeholt, da der HCE im Angriff zweimal in Folge keine wirklich gute Chance kreieren konnte. Die Sachsen mussten dann durch TSV-Rückraumspieler Sören Steinhaus das 24:22 hinnehmen – HC-Coach Rico Göde nahm die nächste Auszeit und brachte danach den siebten Feldspieler. Das funktionierte zunächst ganz gut, dann jedoch leistete sich der HCE doch Fehler beim „Sieben gegen Sechs“ und musste so das 26:24 und 27:24 hinnehmen. Nach einem erneuten Fehler dann auch das 28:24 vom Strafwurfpunkt. Den Dresdner drohte das Spiel aus den Händen zu gleiten und HC-Trainer Göde nahm in der 48. Minute seine letzte Auszeit. Das Timeout zeigte zunächst Wirkung, denn innerhalb von drei Minuten war der HC aufgrund einer besseren Abwehr auf ein Tor heran (28:27) und der TSV nahm seinerseits eine Auszeit. Nach der Besprechung spielte das Heimteam einen langen Angriff und traf durch Alexander Senden bei Zeitspiel zum 29:27. Die Sachsen gerieten dann in ihrem Angriff nach einem Kopftreffer gegen TSV-Keeper Simonsen in Unterzahl und mussten sieben Minuten vor dem Ende das 30:27 hinnehmen. Anschließend vergab die Göde-Sieben einen Strafwurf und machte sich so das Leben noch schwerer. Wieder in Ballbesitz beim 30:27, ließen die Gäste dann erneut eine klare Chance weg. Erst die dritte klare Möglichkeit konnte man in der 57. Minute zum 30:28 nutzen. In den letzten drei Spielminuten musste der HC dann aber zwei davon in in Unterzahl spielen. Trotzdem hatte man die Chance zum 30:29 Anschluss, ließ diese aber aus. Der TSV traf dann aber in Überzahl zum vorentscheidenden 31:28. Am Ende gewannen die Hausherren mit 33:29.
Fazit: Ohne große substanzielle Wechselmöglichkeiten, aber eben lange Zeit auch ohne Performance bei den Torhütern, verlor der HC Elbflorenz erneut in der Rückrunde. Vor allem in der Schlussphase ließen die Sachsen dabei zu viele klare Chancen ungenutzt, während der TSV sich im Angriff etwas effektiver zeigte.
Es war insgesamt ein Spiel, welches auch den aktuellen Tabellenstand beider Mannschaften widerspiegelte. Den Willen konnte man nach 60 Minuten bei den Dresdnern niemandem absprechen. Der HC zementiert mit der Niederlage und mittlerweile 6:18 Punkten in der Rückrunde allerdings nicht nur seine bisherige ungenügende Rückrundenbilanz – er muss auch wieder mehr nach unten schauen, da die HSG Konstanz den Abstand auf sechs Punkte verkürzte. So befindet sich das Team weiter im Krisenmodus.
Tor: Mallwitz/Mohs (beide Tor), Niestroj, Dutschke 4, Dumcius 6/3, Kretschmer 1, Jungemann 1, Stavast 5, Hoffmann, Vanco, Klepp 4, Mylonas 5, Wellner 3
HC-Trainer Rico Göde: „Ich denke, wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und kommen gut in den zweiten Spielabschnitt. Dann kommt aber auch die Phase, in der wir in der Endabrechnung zu viele einfache Fehler machen. Ich fand die Abwehr heute so schlecht nicht, aber uns fehlt einfach die Torhüterleistung. Die fehlte beim Gegner auch, aber wir brauchten sie etwas dringender. Nach diesem Spiel sollten wir nicht mit hängenden Köpfen dastehen, denn wir sind insgesamt gut aufgetreten. Besonders freuen mich die guten Leistungen von Vincent Klepp, Christodoulos Mylonas und dem jungen Jannik Dutschke. Am Ende kann ich aber auch sagen, was ich will, denn wir haben erneut verloren und stehen, wo wir eben in der Tabelle stehen.“
Wolfram Wegehaupt