Offensive gut, Defensive nicht – Niederlage in Gummersbach
In einer Minute kann im Handball viel passieren und genau in dieser Zeitspanne brachte sich der HC um ein besseres Halbzeitergebnis. Beim 11:11 in Ballbesitz und die Chance auf das 11:12 in Sicht, gibt der HC innerhalb von 1 Minute dreimal mit leichten Fehlern den Ball ab und kassiert als Konsequenz das 12:11, 13:11 und 14:11. So gut auch der HC spielte und das tat er – das war leider etwas naiv. Bis dahin und auch nach dem 14:11 sahen die Zuschauer in der SCHWALBE arena zwei gleichwertige Teams. Dem Favoriten aus Gummersbach gehörte das erste Drittel der 1. Halbzeit (9. Minute 7:3) und dem Gast aus Sachsen das zweite Drittel (20. Minute 11:11). Dass der HC am Anfang in Rückstand geriet, lag an der Chancenverwertung. Schon in den ersten Minuten der Partie ließ man gleich mehrere sehr gute Chancen ungenutzt bzw. parierte VfL-Keeper Matthias Puhle immer wieder stark. Nach dem 7:3 war dann aber HC-Keeper Max Mohs am „Torwartdrücker“, denn er steuerte von der 9. Minute bis zu Minute 20 sieben Paraden bei und verhalf dem HC so, Tor um Tor vom Gummersbacher Vorsprung abzuknabbern. Wie oben schon beschrieben brachte sich der HC dann mit drei Fehlern in einer Minute um den verdienten Halbzeitlohn. Insgesamt dominierten das Geschehen mehr die Angriffsreihen und die Torhüter. Keine der beiden Defensivreihen konnte entscheidende Akzente setzten. Zur Halbzeit führt der Tabellendritte dem Oberbergischen mit 17:14.
In einer Minute kann im Handball viel passieren und genau in dieser Zeitspanne brachte sich der HC wahrscheinlich um ein besseres Endergebnis. Beim 21:20 in Minute 45 hatte der HC eine freie Einwurfchance und scheiterte an Puhle im VfL-Kasten. Sofort im Gegenstoß fing man sich dann das 22:20 ein und durch einen leichten Ballverlust 30 Sekunden später das 23:20. Bis zur 51. Minute und dem 26:24 blieben die Dresdner noch im Spiel, rannten aber immer den beiden beschriebenen Treffern hinterher. In den letzten knapp 10 Minuten entschied der Favorit aus Nordrhein-Westfalen dann die Partie. Entscheidender Mann war dabei Rückraumspieler Julius Fanger, der entweder aus allen Lagen traf oder seine Mitspieler sehr gut bediente. Beim 31:26 durch VfL-Linksaußen Raul Santos war das Spiel 3 Minuten vor dem Ende im Prinzip entschieden. Der HC konnte dann mit einem guten Schlussspurt noch einmal auf 3 Tore verkürzen und verlor schlussendlich mit 32:29. Vor allem in der Anfangsviertelstunde hatte der HC viele Angebote der Gummersbacher nicht genutzt, die reihenweise am überragenden Max Mohs im Dresdner Tor scheiterten. Die Gäste konnten diese Unzulänglichkeiten des Gegners nicht nutzen, da sie in dieser Phase selbst zu viele Fehler gegen die 5:1-Abwehr des VfL machten. Dabei muss man aber auch für die 2. Halbzeit festhalten – in der Abwehr rissen beide Mannschaften an diesem Tag keine Bäume aus.
Fazit: Der HC hielt das Spiel beim Tabellendritten und ehemaligen Top-Aufstiegskandidaten VfL-Gummersbach lange offen. Am Ende werden sich die Dresdner trotzdem ärgern, einfach weil sie in zwei Phasen ein paar Fehler zu viel machten und damit zweimal die Chance verpassten die Hausherren mehr ins Nachdenken zu bringen. So gewann der VfL aber eben auch verdient, weil er genau in diesen Phasen zugriff. Ansonsten unterschied beide Teams an diesem Tag nicht viel. Leider traf das auch auf die Defensivleistung zu. Dieses ist besonders schade, da man an diesem Tag den besseren Torhüter stellte. Beste Akteure auf Seiten des HC waren Spielmacher Sebastian Greß (5 Tore), Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig (8/2) und Max Mohs mit einer starken Leistung.
Tore: Huhnstock, Noack, Mohs (alle Tor), Wucherpfennig 8/2, Emanuel 2, Dierberg, Buschmann 1, Dumcius 5, Kretschmer 2, Jungemann, Stavast, Greß 5, Vanco 2, Quade 1, Thümmler 2
HC-Trainer Rico Göde nach dem Spiel: „Ganz allgemein haben wir das Spiel in der Abwehr verloren und das obwohl Max heute gut und besser als sein Gegenüber gehalten hat. 32 Gegentore in Gummersbach, damit gewinnst du kein Spiel hier. Bei allem was wir im Angriff gut gemacht haben, bleibt die Defensivleistung bei mir etwas hängen. Zudem haben wir beim 21:20 und einer sehr guten Chance zum 21:21 den Gegner leider nicht noch mehr zum Nachdenken gebracht.“
Wolfram Wegehaupt