HC Elbflorenz reist zum Erstligaabsteiger Coburg
Der kommende Gegner HSC 2000 Coburg ist einer der vier Erstligaabsteiger. Aufgrund Corona bedingter Verschiebungen kommt nun es dazu, dass der HC innerhalb 5 Tagen zweimal gegen den HSC antritt. So kommt es an diesem Freitag und nächsten Mittwoch zu Hin- und Rückspiel.
Coburg ist der Absteiger, der nach dem Abstieg den größten personellen Umbruch hinnehmen musste und sich zudem derzeit von allen 4 Absteigern der größten sportlichen Herausforderung gegenübersieht, nämlich dem Abstiegskampf. Bei den Vestestädtern verließen sechs Spieler den Verein. Demgegenüber stehen sechs Neuzugänge. Darunter bspw. Spieler wie der Este Karl Toom (Rückraumlinks) oder der litauische Spielmacher und Nationalspieler Lukas Juskenas. Bei den Leistungsträgern des Teams kommt man nicht am Rechtsaußen Florian Billek vorbei, der seit 2014 über 1400 Tore für den HSC erzielt hat. Dazu kommen weitere erfahrene Spieler wie die Rückraumlinken Tobias Varvne und der wurfstarke Andreas Schröder. Beide sind für das Rückraumspiel der Franken ebenso wichtig wie Rückraumrechts Merlin Fuß und der schon erwähnte Karl Toom. Auffällig spielt bisher zu dem Linksaußen Milos Grozdanic. Nicht vergessen werden darf zudem der erfahrene Keeper Jan Kulhanek. Insgesamt verfügt der HSC über ein weitestgehend erfahrenes Team. Dass der HSC sich derzeit im Kampf um den Nichtabstieg befindet, ist eine der negativen Überraschungen dieser Spielzeit. Ohne Frage haben die Coburger mehr Qualität als es der bisherige Tabellenstand mit 24:30 Punkte und Platz 14 nach 27 Spielen ausdrückt.
Dass die Coburger Verantwortlichen mit dem Saisonstart nicht zufrieden sind, zeigte die zweite Trainerentlassung der Saison. Nach dem 6. Spieltag wurde der bis dahin verantwortliche Trainer Alois Mraz freigestellt. Unter ihm holte der HSC 4:8 Punkte in 6 Spielen. Ihm wurde wohl die saisonübergreifende Entwicklung der Mannschaft zum Verhängnis, holte das Team doch unter seiner Regie in 44 Spielen lediglich 6 Siege und hinterließ, im Gegensatz zu den Absteigern Essen, Ludwigshafen und Nordhorn, in der letzten Erstligasaison wenig beachtenswerte Spuren. Auf nun Ex-Trainer Mraz folgte Brian Ankersen, der in der letzten Spielzeit als „Feuerwehrmann“ bei der SG BBM Bietigheim einen guten Job machte. Aus 21 Spielen mit ihm an der Seitenlinie holte der HSC bisher 20:22 Punkte. Eine wirkliche Wende blieb also bisher aus und das hat zur Folge, dass sich die Oberfranken überraschenderweise im Abstiegskampf befinden. In diesem Sinne wollen und müssen die Coburger ihr Punktekonto in den Spielen gegen Dresden dringend aufbessern, denn ein Abstieg ist immer noch nicht vom Tisch und wäre nach dem Erstligaabstieg ein sportlicher Super-GAU. Insgesamt wirkte der HSC aber zuletzt etwas stabiler und konnte viele enge Ergebnisse erzielen. Am Dienstag gewannen die Oberfranken in Hüttenberg mit 25:27 und konnten so ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf für sich verbuchen. Matchwinner war ein überragender Jan Kulhanek im Tor mit starken 18 Paraden.
Bei den Sachsen ist es die Zeit der Erstligaabsteiger. Erst war es Nordhorn, dann Ludwigshafen und nun Coburg. Die Dresdner hatten nach dem Heimsieg gegen die Ludwigshafen 9 Tage spielfrei. Dies war gut, um die Akkus für den Saisonendspurt wieder etwas aufzufüllen. Trotzdem stehen die Sachsen vor dem Spiel in Coburg vor gewissen personellen Unwägbarkeiten: „Wir hatten Nationalspieler, die Reisestress hatten und zurückkehren sowie ein paar kranke und angeschlagene Akteure, bei denen wir schauen müssen, ob es für Freitag reicht. Wir werden aber nichts riskieren und sich auch Ausfälle haben“, sagte Cheftrainer Rico Göde. Die Aufgabe in Coburg wird eine knifflige, da ist man sich in Dresden sicher. Vor allem auch darum, weil es für die Coburger in ihren verbleibenden 11 Spielen um viel geht. Den Sachsen ist vollkommen klar, dass sie auf ein Team treffen, welches von der Qualität her klar ins erste Tabellendrittel gehört. Rico Göde ist aber trotz der personellen Fragezeichen optimistisch: „Egal wie wir personell in Coburg aufgestellt sind, wir wollen dort natürlich etwas erreichen. Die letzten 10 Spiele geben uns noch einmal die Möglichkeit, uns punktemäßig so aufzustellen, wie in der letzten Spielzeit. Gegen Ludwigshafen haben wir von den letzten 10 Spielen das erste gewonnen und wollen so viele Punkte wie möglich bis zum Saisonende holen. Wir wollen in Coburg auf unser Tempospiel setzten und brauchen im Angriff, gegen die defensive Deckung des HSC, viel Wurfqualität.“
Wolfram Wegehaupt