HC Elbflorenz will den Schwung mitnehmen – Dresdner treffen zuhause auf den TV Großwallstadt
Der HC Elbflorenz Dresden hat mit der heutigen Partie gegen den TV Großwallstadt bereits das nächste Heimspiel vor der Brust. Es ist acht Tage her, als die Dresdner gegen Hagen auf dramatische Art und Weise gewinnen konnten. Einen großen Anteil daran hatte auch HC-Rückraumspieler Nils Holger Kretschmer. Er sagt vor dem kommenden Spiel: „Natürlich tut so ein Sieg nach langer Zeit mal wieder gut. Den Schwung werden wir mitnehmen für Freitag. Wir haben alle gesehen und gemerkt, wie geil es ist, in dieser Halle zu gewinnen.“ Ob es gegen den TVG erneut so spannend wird? Und eine weitere Frage treibt vor allem die HC-Fans um: Bleibt es bei den Dresdnern weiterhin personell so schwierig?
Nils Holger Kretschmer zur Personal- und Fitnesssituation: „Nach dem Sieg hatten wir das Osterwochenende frei, um uns zu regenerieren und Zeit mit den Familien zu verbringen. Vielleicht auch, um einfach mal abzuschalten vom Handball. Zum Ende der Saison braucht man alle Kräfte, die man noch generieren kann. Am Montagnachmittag sind wir dann wieder ins Training gestartet. Im letzten Spiel gegen Hagen haben wir außerdem erlebt, was trotz des schmalen Kaders möglich ist, wenn wir hochemotional und mit hundertprozentiger Leidenschaft Handball spielen, die Halle mitnehmen und alles auf der Platte lassen. Ich hoffe aber auch auf ein paar Rückkehrer, was uns natürlich wieder mehr Optionen geben würde.“
Sehr wenige Vereine im deutschen Handball können auf so viel Tradition verweisen wie der TVG. Die damit verbundenen Glanzzeiten der Großwallstädter liegen aber schon lange zurück. Vor dieser Spielzeit verpflichtete das Team aus Bayern mit Igor Vori einen ehemaligen Spieler als Cheftrainer, der in seiner aktiven Laufbahn als einer der weltweit besten Kreisspieler galt. Allerdings verließ der Kroate den TVG schon im Januar aus persönlichen Gründen wieder. Unter seiner Leitung machte die Mannschaft um Kapitän Florian Eisenträger zwei Phasen durch. Zunächst gab es einen starken Saisonstart mit 12:6 Punkten. Danach folgte eine weniger erfolgreiche Zeit. In der dritten Phase unter dem neuen ukrainischen Trainer Vyacheslav Lochman, gab es bis zum letzten Spieltag immer wieder Ausschläge in die eine oder die andere Richtung. Somit ist der TVG schwer zu greifen. Insgesamt stehen die Großwallstädter derzeit mit 25:31 Punkten auf dem 11. Tabellenplatz der bereinigten Tabelle. Sollte der heutige Gast am Ende der Spielzeit ähnlich im Tableau stehen, könnte man wohl zufrieden sein.
Die Unterfranken haben nach der letzten Saison einige personelle Veränderungen erfahren. Mit Savvas Savvas, Pierre Busch oder auch Tom Jansen verließen gleich drei Leistungsträger den Verein in Richtung 1. und 2. Liga. Mit Finn Wullenweber und dem Ex-HCler Adrian Kammlodt (beide linker Rückraum) konnte man sich aber auch gut verstärken. Beide sind aktuell zusammen mit dem Halbrechten Frieder Bandlow die Top-3-Torschützen des TVG. Dazu kommen Akteure wie die Spielmacher Mario Stark und Kuno Schauer oder Kreisspieler Dino Corak, welche wichtige Leistungsträger bei den Gästen sind. Gleiches gilt für den griechischen Torhüter Petros Boukovinas, der im vergangenen Monat März zum besten Spieler der 2. Handball-Bundesliga gewählt wurde.
Insgesamt sind die Unterfranken ein Gegner, bei dem derzeit alles möglich scheint. Vor allem den starken Rückraum gilt es für die Sachsen in den Griff zu bekommen. Zudem will der TVG sicher unbedingt die dritte Niederlage in Serie verhindern und wird so wahrscheinlich besonders bissig auftreten.
Wolfram Wegehaupt