Niemals nachgelassen! – Dresden schlägt Erstligaabsteiger Ludwigshafen
Wenn der erste Teil der Überschrift von Fans wie Mannschaft erfüllt wird, dann kommt es zu einer Verbindung, die viel bewirken kann. So geschehen am Wochenende in der BallsportARENA.
Das erste Tor aus dem Positionsangriff warf der HC durch Sebastian Greß in Minute 15. Lange passte bei den Sachsen in den ersten 30 Minuten nur das Tempospiel, denn selbst in Überzahl gelang den Hausherren wenig. Nach ersten Minuten, die von der Abwehr beider Teams geprägt waren, kamen der Erstligaabsteiger aus Ludwigshafen besser in die Partie. Nach dem 2:2 in Minute 9, zogen die Pfälzer bis Minute 15 auf 6:10 davon. Dafür verantwortlich war vor allem der Eulen Rückraum mit Stefan Salger, Hendrik Wagner und Marc-Robin Eisel sowie der gut haltende Matej Asanin. Als der HC beim 6:11 in Überzahl den Ball leicht verlor, nutzen die Gäste, um auf 6:12 zu erhöhen. Dass die Hausherren 6 Minuten später die Chance auf das 12:12 hatten, zeigt, wie schnell im Handball ein Spiel auch wieder in die andere Richtung gehen kann. Verantwortlich für die Aufholjagd bis zum 11:12 waren gleich mehrere Paraden des ins Tor gewechselten Mario Huhnstock. Zudem spielten die Sachsen nun sehr effektiv über Michael Schulz am Kreis. Die daraus resultierenden Strafwürfe verwandelte Julius Dierberg eiskalt. Da die Sachsen das 12:12 nicht machten, konnten die Eulen auf 11:13 und sogar 11:14 erhöhen. Die Dresdner ließen dann Sekunden vor dem Ende eine klare Chance zum 12:14 liegen. So ging es mit 11:14 in die Halbzeit. Für die Dresdner nach dem zwischenzeitlichen 6 Tore Rückstand fast schon ein Erfolg.
In Halbzeit 2 sahen die fast 1300 Zuschauer dann eine in vielen Teilen nervenaufreibende Partie. Nervenaufreibend auch, weil sich der HC eine Zeit lang immer wieder selbst ein Bein stellte. Zunächst begann der HC mit einem Fehler, den die Eulen zum 11:15 nutzen. In der Folgezeit blieben die Dresdner aber dran und hatten in der 38. Minute durch René Zobel auf 16:17 verkürzt. Beim 17:18 war der HC erneut dran und hatten sogar die Chance zum 18:18 und das in Überzahl. Das Spiel in Überzahl war an diesem Tag aber ein Schwachpunkt. So machte man einen Fehler und die Gäste erzielten das 17:19. Eine erneut schwaches Überzahlspiel brachte die Eulen erneut in Ballbesitz und durch Stefan Salger das 17:20 in Minute 43. HC Trainer Rico Göde: „Das Überzahlspiel war heute eine glatte 6.“ Die Hausherren blieben weiterhin kämpferisch und stellten mit 3 Toren in Folge auf 20:20. Im kämpferischen Bereich verdiente sich der HC, an diesem Tag, eine glatte 1. Was nun folgte, war die spielentscheidende Phase. Diese spielentscheidende Phase hatte auch einen entscheidenden Spieler. Der heißt Mario Huhnstock und dieser kaufte den Eulen jetzt zwischen Minute 50. und 57. Minute gleich 5 Bälle ab. Davon waren 4 sogenannte Hundertprozenter. So gelang den Dresdnern in der 52. Minute durch Julius Dierberg vom Siebenmeterstrich die erste Führung seit langem. Dierberg war mit seinen 9 Treffern neben Mario Huhnstock und Spielmacher Sebastian Greß, die zentrale Figur in diesem Spiel. Beim 23:22 war der HC immer noch leicht vorn und die Eulen scheiterten in Überzahl erst an Mario Huhnstock und anschließend warfen sie nach einem Ballgewinn den Ball an den Pfosten des leeren Dresdner Tores. Nils Holger Kretschmer besorgte dann das 24:22. Nach einer Auszeit der Eulen und anschließender Unterzahl, kamen die Hausherren erneut in Ballbesitzt. Erneut war es Kretschmer, der für die Sachsen traf (25:22). Damit war 1:26 Minuten vor dem Ende der Deckel drauf. Die offensiv deckenden Gäste kamen lediglich noch zum 25:23 und 25:24.
Fazit: Man kann beide Mannschaften nach dem Spiel handballerisch vergleichen, und zwar in Abwehr und Angriff usw. Allerdings entschieden dieses Spiel die Emotionen. Die Gäste aus Ludwigshafen wirkten zu keinem Zeitpunkt der Partie übermäßig emotional, die Dresdner hingegen, gewannen mit Emotionen die Partie. Julius Dierberg: „Mit der Halle hat es heute wieder gut gefunkt. Es war dieses Zusammenspiel zwischen Fans und Spielern und unserer Bank sowie dem Trainer. Da sieht man, was Emotionen ausmachen. Dann wird es halt ein geiles Spiel. Es gab auch nie eine Phase, in der die Fans nachgelassen haben, auch nicht als wir klar zurücklagen. Das haben wir dann auch auf die Platte gebracht, in dem wir auch nicht nachgelassen haben.“ Dem ist heute nichts mehr hinzuzufügen, außer: Ein großes DANKE an die Fans!
Tore: Huhnstock/Mohs (beide Tor), Zobel 4, Emanuel, Dierberg 9/5, Dumcius 1, Kretschmer 3, Jungemann, Stavast 1, Greß 6, Vanco, Klepp, Schulz, Quade 1
Wolfram Wegehaupt