HC reist nach Rimpar und spielt ab sofort seine eigene „WM“
Auch wenn die sportlichen Geschicke der 1. Männermannschaft nun hauptverantwortlich jemand anders leitet, hat sich die Situation für die Dresdner natürlich nicht verändert. Präsident Uwe Saegeling sprach im Blick auf die Tabelle und die bisherige Saison von einer „sportlich unzufriedenen Position“ und dem „Hinterherhinken bei den gesteckten Zielen.“
HC-Linksaußen Julius Dierberg weiß auf was es jetzt ankommt in Rimpar: „Nach dem Trainerwechsel legen wir alles daran, mit Rico Göde als neuen Cheftrainer den ersten Sieg einzufahren!“
Der HC muss in den 9 verbleibenden Spielen punkten, punkten und nochmals punkten. Damit sollte die Mannschaft vom neuen Trainer Rico Göde am besten gleich in Rimpar anfangen. Der neue Chef an der Seitenlinie sprach vor dem Saisonendspurt von „9 Spielen bis zum Titel“ und davon, dass die Mannschaft nun quasi ihre „eigene kleine WM“ spielt. Dies soll das Motto der Mannschaft für die kommenden Spiele sein. Damit dies gelingt schuf der Dresdner Coach in der Mannschaft wieder die Voraussetzung für klare Hierarchien. Torhüter Mario Huhnstock ist nun Kapitän und Kreisspieler Norman Flödl sein Stellvertreter. Beide wurden von der Mannschaft gewählt. Gewisse Übergangsprobleme sollte es trotz des Trainerwechsels eigentlich kaum geben, denn Rico Göde ist erstens schon ein paar Jahre im Verein und war zudem nicht nur Trainer der sehr erfolgreichen 2. Mannschaft sondern auch Co-Trainer des Zweitligateams. Er kennt also Mannschaft und Verein genau. Des Weiteren kommt ihm sicher auch seine zahlreiche Bundesligaerfahrung als Spieler zugute. All dies sowie die Unterstützung vom neu formierten Trainerteam mit Kay Blasczyk, Jens Pardun und Timo Meinl wird auch nötig sein, um mit dem HC die Klippe Abstieg zu umschiffen. Rico Göde betonte dann auch das Wort „Team“ vor dem Rimpar Spiel sehr deutlich und man merkte, dass er von der Mannschaft über das Trainerteam bis hin zum ganzen Verein alle gerne für das Ziel Klassenerhalt in einem Boot hätte.
Gegen wiedererstarkte Rimparer ist aber natürlich vor allem die Mannschaft gefragt. Mit der DJK verbinden die Dresdner gleich mehrere interessante Geschichten. In dieser Saison die, dass der HC nach 10 sieglosen Spielen ausgerechnet gegen die „Nah-Würzburger“ den ersten Doppelpunktgewinn holte. Die DJK war damals mit 7:15 Punkten nach 11 Spieltagen selbst in einer Phase der sportlichen Unzufriedenheit. In den darauffolgenden 18 Spielen holte das Team des nach der Saison scheidenden Trainers Matthias Obinger aber bärenstarke 21:11 Punkte und steht so mittlerweile auf Platz 8. Zuletzt sammelte die Mannschaft 7:1 Punkte und schlug dabei bspw. den Tabellenführer aus Balingen. In ihrer zurückliegenden Entwicklung und damit gemeint sind 6 Zweitligaspielzeiten in Folge, sind die Rimparer ein Paradebeispiel einer nachhaltigen und gesunden Entwicklung in allen Bereichen, welche einen Handballverein heute ausmachen. Dabei scheint die DJK bei aller Professionalisierung ein gewisses familiäres Moment nie aus den Augen verloren zu haben. Seit Jahren macht der Verein außerdem eine sehr gute Jugendarbeit und setzt zudem in wichtigen Teilen auf Spieler aus der Region sowie auf viel Kontinuität bei der 1. Mannschaft. Ein Beispiel ist Aufbauspieler und Leistungsträger Lukas Siegler der seit C-Jugend für die DJK auf die Platte tritt. Diese Kontinuität verkörpern auch die wichtigsten Spieler bei der DJK. Gemeint sind damit Torhüter Max Brustmann –seit Jahren einer der besten Keeper der Liga–, die beiden Spielmacher Patrick Schmidt und der erstligaerfahrene Benjamin Herth sowie der im rechten Rückraum spielende Steffen Kaufmann, welcher seit einigen Spielzeiten zu den besten Akteuren auf seiner Position gehört.
HC-Außen Julius Dierberg schaut so auf den Gegner: „Die DJK ist eine sehr eingespielte Mannschaft, die im Kern schon sehr lange so zusammenspielt. Wir müssen 60 Minuten voll konzentriert auftreten. Wir haben gute Erinnerungen an das Hinspiel gegen die DJK Rimpar. Es war unser erster Sieg der Saison.“
HC-Trainer Rico Göde sagte zum Gegner: „Rimpar ist eine sehr zweikampfstarke Mannschaft, die viele Eins-zu-Eins oder Zwei-zu-Zwei Situationen sucht. Sie spielen in der Kleingruppe schon einen sehr guten Handball. Die Torschützen sind zudem meistens sehr gut verteilt. Wir wollen versuchen unsere Antworten im Tempospiel zu geben. Im 6 gegen 6 verteidigt Rimpar gut, da müssen und werden wir uns etwas einfallen lassen. Wir werden alles für ein enges Duell tun. Ich denke wir werden in Rimpar eine Dresdner Mannschaft sehen, die von Beginn an brennt. Und das ist das allergrößte Ziel.“
Vor allem dem letzten Statement ist kaum was hinzuzufügen.
In diesem Sinne: Brennen müssen wir jetzt alle für das Ziel Klassenerhalt. Der ganze Verein!
Wolfram Wegehaupt