HC verliert umkämpfte Partie beim TVG
0:6 Punkte nach drei Spieltagen, jenes ist die Bilanz des HC nach dem Spiel beim TV Großwallstadt. Ohne Frage, auswärts in Springe und in Großwallstadt, man könnte sich ein besseres Auftaktprogramm wünschen. Jedoch ist die Liga nun mal kein Wunschkonzert. Während alle vor der Saison gehandelten Topteams ihre Klasse schon einmal nachgewiesen haben, bleibt dieser Nachweis beim HC Elbflorenz weiterhin offen. Ernüchternd war die Partie aus Dresdner Sicht beim TVG trotzdem nicht. Sie war in einer Beziehung sogar ein Schritt nach vorn.
Es waren nur wenige Minuten gespielt und alle in der Halle ahnten, dies wird eine extrem umkämpfte Partie. Lange standen gar keine Tore an der Anzeigentafel. In der 1. Halbzeit deutete sich aber auch schon früh an, dass die Dresdner Angriffsprobleme nicht behoben sind. Zwar gelang der Dresdner Abwehr im Verbund mit Torhüter Marcel Balster ein guter Start, nutzen konnte das der HC Elbflorenz im Angriff aber leider nicht. 0:1 ging der HC Elbflorenz durch René Boese in Führung. Insgesamt hätten die Dresdner in der Anfangsphase höher führen können, denn auch Konterangriffe und einen Strafwurf brachte man nicht im TVG-Kasten unter. Die am Ende 23 Fehlwürfe lassen dann auch kaum Chancen auf einen Sieg. Langsam bekam der TVG das Spiel in den Griff und erarbeitete sich bis zur 25. Minute eine 10:5 Führung. Eine Auszeit des HC Elbflorenz schien zumindest mit etwas Verzögerung dann jedoch Wirkung zu zeigen. Die Dresdner konnten jetzt auch durch verschiedene Überzahlsituationen das Spiel ausgeglichener gestalten. Es war die beste Phase des HC-Angriffs. Bis zur Halbzeitpause hatte man sich durch Treffer von De Santis, Boese und Buschmann auf 10:9 herangekämpft. Vor allem Gabriel De Santis auf der rechten Aufbauseite des HC wusste in dieser Phase zu überzeugen. Er war an diesem Tag mit seinen 5 Toren der beste Dresdner Angreifer. So gingen die Sachsen mit einem guten Gefühl in die Kabine. Im Nachhinein hätten die Dresdner wohl gerne noch etwas länger gespielt.
In der 32. Minute war es dann soweit, Gabriel De Santis konnte seit langer Zeit wieder den Ausgleich herstellen (10:10). Gerade der wiedergenesene Florian Eisenträger, Top-Torschütze des TVG in der Vorsaison, machte den Gästen aber immer wieder das Leben schwer. Er traf an diesem Tag 7mal und beendete mit dem Treffer zum 11:10 die TVG-Durststrecke. Die insgesamt 16 Technischen Fehler der Dresdner an diesem Tag nutze er auch immer wieder zu einfachen Kontertoren. So gut wie sich die Dresdner herangekämpft hatten, so schnell verloren sie auch im Angriff wieder den Faden. In der Folge herrschte bei den Gästen, auch bedingt durch einige Zeitstrafen, im Angriff weitestgehend Ebbe. Der TVG zog nicht furios aber stetig wieder davon. Der HC Elbflorenz fand in den verbleibenden Minuten nicht mehr die entscheidenden Antworten auf die Spielweise der Bayern. Nach der 13:10 Führung durch Michael Spatz per Strafwurf, kamen die Sachsen nie mehr auf weniger als 3 Tore heran. Sicher auch Ausdruck der Qualität des TVG. Zwar kämpften die Dresdner bis zum Schluss, einzig im Angriff fehlten die durchschlagenden Mittel, um eine Wende einzuleiten. So ließen sich die Hausherren den Sieg nicht mehr nehmen und gewannen eine stark umkämpfte Partie mit 22:17.
Fazit: Ein keineswegs überragender, aber eben besserer und natürlich stark besetzter Gegner gewann am Ende verdient. Die Gründe dafür beim HC sind augenscheinlich. Knapp 19 Tore im Schnitt nach drei Partien, damit ist wenig zu gewinnen. Vor allem dieser Wert beschert den Sachsen nach dem 3. Spieltag weiterhin 0 Punkte. Beim TVG trafen die Männer um Mannschaftskapitän Rico Göde lediglich 17mal. Wie schon in den Partien davor hakte es beim HC vor allem im Angriff. Die Abwehr im Verbund mit den Torhütern fand hingegen fast wieder zur Vorjahresform zurück. Dieser Lichtblick soll nicht unerwähnt bleiben. Marcel Balster bestätigte seine derzeitig gute Verfassung mit 12 starken Paraden.
Trainer Christian Pöhler wertete die Niederlage trotz der fünf Tore Abstand dann auch ganz anders als die beiden Wochen davor: „ Das war eine ganz andere Niederlage als gegen Nieder-Roden. Der Auftritt war besser als in den beiden Wochen davor. Die Mannschaft ist geschlossener aufgetreten und hat von der Körpersprache her bis zur letzten Minute gekämpft und nicht nachgelassen. Natürlich sind 23 Fehlwürfe und 16 Technische Fehler ein schlechter Wert, dies will ich nicht und kann ich nicht schönreden. Insgesamt haben wir aber von der Ausstrahlung her einen Schritt nach vorn gemacht. Einige Zeitstrafen waren etwas ärgerlich, aber auswärts muss man mit der einen oder anderen Entscheidung einfach leben.“
In Dresden braucht man wohl in dieser Saison einen besonders langen Atem. Der HC hat nun drei Heimspiele in Folge und so dreimal die Chance, sich in eigener Halle mit der Unterstützung der Fans aus dieser Lage zu befreien. Wenn die Einstellung ähnlich wie in Großwallstadt stimmt, wird das Glück auch wieder zurückkehren.
Tore: Meinl/Balster (Tor): De Santis 5, Jurgeleit 4/3, Hruščák, Buschmann 2, Boese 2, Desler 1, Göde 1, Kretschmer 2, Hoffmann, Greß, Quade 1