HC-Defensive bringt Gegner zur Verzweiflung – Sensationeller Sieg in Lübbecke
2 Spiele, 2 Siege, das gab es beim HC in der 2. Liga zu einem Saisonauftakt noch nie. Zumal beide Spiele auch auswärts und mit einem Spieltag Unterbrechung stattfanden. Um noch einen draufzusetzen, war es der erste Sieg des HC gegen den TuS. Und überhaupt macht der HC da weiter, wo er in der Vorbereitung aufgehört hatte. Ende der kleinen Lobeshymne und hin zum Bericht!
Nach 30 Minuten schaute der Favorit aus Lübbecke auf die Anzeigetafel und wunderte sich wahrscheinlich genauso wie die TuS-Fans in der Halle und an den Übertragungsgeräten, denn die Heimmannschaft lag mit 4 Toren (9:13) zurück. Relativ nachdenklich ging Lübbecke-Trainer Emir Kurtagic mit seinem Team in die Kabine. Vor dem „Pausentee“ hatte der HC vor allem in der Defensive eine gute Begegnung gezeigt und stellte damit die Ostwestfalen immer wieder vor schwer lösbare Aufgaben. Dabei trotzen die Sachsen in der Defensive auch Unterzahlsituationen. Gleich zu Anfang hatte der HC einen verletzungsbedingten Rückschlag erlitten, als Kreisspieler Jonas Thümmler nach 45 Sekunden verletzt ausfiel. Jener Thümmler, der vor allem mit Spielmacher Sebastian Greß immer wieder so ein starkes Duo bildet. Die Mannschaft um den Dresdner Spielmacher ließ sich aber nicht aus dem Konzept bringen und führte zunächst 2:4 und 6:8 sowie wenige Minuten später erstmals mit 4 Toren beim 6:10. 40 Sekunden vor dem Pausentee waren es beim 8:13 erstmals sogar 5 Tore. Das Heimteam tat sich trotz zahlreicher Wechsel schwer sein Angriffsspiel zu entwickeln. Vor allem ab der 20. Minute, als der TuS in 10 Minuten lediglich 3mal traf.
Sah man beim TuS am Ende der 1. Halbzeit Nachdenklichkeit in den Augen, war es in der Schlussphase der 2. Halbzeit die reine Verzweiflung. Die Sachsen hatten ab der 40. Minute den endgültigen Schlüssel zum Sieg gefunden und das Team von Emir Kurtagic fand einfach kein Mittel dagegen. Ca. 20 Minuten vor dem Ende der Partie hatten die Dresdner auf eine 4:2 Abwehr umgestellt. So provozierten die Gäste sehr viele Unsicherheiten beim TuS und kamen letztendlich zu einigen Ballgewinnen. Auch als es noch einmal enger wurde, nämlich 20:22 und 21:23 blieb der HC ruhig. Ein weiterer großer Unterschied zwischen beiden Teams an diesem Tag, der Gast nutzte seine Überzahlsituationen im Gegensatz zu den Ostwestfallen konsequent. Am Ende wurde es sogar noch etwas deutlicher für den HC, als nämlich Oskar Emanuel zum 21:25 traf und anschließend nach erneuten Ballgewinnen Mindaugas Dumčius noch zweimal zum 21:26 und 21:27 einnetzte. Der Rest war große Dresdner Freude und „Auswärtssieg“-Rufe und das nach einem auf ganzer Linie verdienten Sieg.
Fazit: Die Dresdner setzen ein erstes Ausrufezeichen. HC-Trainer Rico Göde attestierte seinem Team dann auch nach der Partie ein sehr gutes Spiel. Die Worte „Kampf, Kollektiv, Tempo, Geduld und Aufopferung“ kamen dabei aus dem Mund des Dresdner Trainers. Dieser bedankte sich dann auch, wie es seine Art ist, bei Co-Trainer Kay Blasczyk, welcher in Rico Gödes Abwesenheit – er weilte nämlich die Woche über beim A-Lizenz Lehrgang in Hennef – das Training geleitet hatte. TuS-Trainer Emir Kurtagic attestierte seinem Team nach dem Spiel vor allem eines, nämlich nicht bereit für das Spiel gewesen zu sein. Der Favorit aus Lübbecke führte nicht einmal im Spiel und konnte beim 4:4 letztmalig auf Remis stellen. Letztendlich war der Sieg des HC überraschend souverän, auch weil man in engeren Phasen die Nerven behielt. Aus einer vor allem in der Abwehr sehr starken Mannschaftsleistung ragte im Angriff wieder Spielmacher Sebastian Greß mit 8 Toren heraus. Am Ende des Tages hießen die wahren Helden aber Vančo, Jungemann und Oehler, die sich in der Defensive aus einem starken Defensivverbund noch einmal etwas abhoben. Auf Seiten des TuS konnte Dominik Eber nicht spielen, da er vorsorglich in Quarantäne gehen musste. Auf Seiten der Dresdner fehlten erneut Nils Gugisch und Nils Kretschmer, dafür konnte Arseniy Buschmann wieder mitwirken und brachte so in der 2. Halbzeit zusätzliche Entlastung. Wermutstropfen beim HC ist allerdings die Verletzung von Jonas Thümmler. Eine abschließende Diagnose steht noch aus.
Tore Mohs/Göres/Huhnstock (Tor), Greß 8, Emanuel 4, Buschmann 1, Jungemann 1, Wucherpfennig 1, Quade 3, Kasal 2, Vančo 1, Dierberg 2/2, Dumčius 4, Oehler, Stavast, Thümmler
Text: Wolfram Wegehaupt
Foto: Krato