Aufstiegsfavorit TUSEM Essen zu Gast in Dresden
Tradition, Handballbegeisterung, gute Jugendarbeit, Erstligaabsteiger, Aufstiegsfavorit und 2 Siege aus 2 Spielen, so könnte man den kommenden Gegner TUSEM Essen kurz beschreiben. Erfolgreich war die Mannschaft bisher beim EHV Aue (28:32) und im Heimspiel gegen den ASV Hamm Westfalen (29:26). In beiden Spielen wusste das Team durchaus zu überzeugen, was nicht alle Topfavoriten bisher von sich behaupten können.
Das Team aus dem Ruhrgebiet verdiente sich unter Trainer Jamals Naji durchaus Respekt in der 1. Liga, stieg dann aber trotzdem ab. Eben dieser Jamal Naji wird die Essener am Ende dieser Saison in Richtung Erstligist Bergischer HC verlassen. Es ist durchaus interessant, wie die Mannschaft im Laufe der Saison mit dieser Konstellation umgeht.
In der Mannschaft der Essener gab es im Vergleich zur Spielzeit 2020/2021 nur wenige Veränderungen. Für Kreisläufer Tim Zechel, der ein sehr wichtiger Baustein in Angriff und Abwehr bei Essen war, kamen Markus Dangers (HSG Konstanz) und Tom Bergner (Bergischer HC/mit Zweitspielrecht ausgestattet). Wie gut beide Zechel ersetzen können, spielt für den TUSEM durchaus eine wichtige Rolle. Für die Defensive wurde bspw. der Schweizer Viktor Glatthard verpflichtet. Er soll der Essener Abwehr zusätzliche Stabilität verleihen und so die „Zechel-Lücke“ füllen. Abgesehen von diesen Neuzugängen hat der TUSEM, gemessen an Zweitligaverhältnissen, im Wesentlichen Topleute auf jeder Position. Das Team ist zudem in weiten Teilen seit Jahren sehr gut eingespielt. Die Dresdner erwartet also eine maximal schwere Aufgabe gegen einen der Topaufstiegskandidaten.
Der Dresdner Rückraumspieler Nils Holger Kretschmer schätzt den Gegner wie folgt ein: „Mit Essen kommt eine körperlich und spielerisch sehr starke Mannschaft auf uns zu, die letztes Jahr viel Erfahrung in der 1. Liga sammeln konnte und auch im Aufstiegsjahr sehr dominant in der 2. Liga auftrat. Da der Kader sich nicht großartig verändert hat, wissen wir, was für Qualität auf uns zukommen wird!“
Die Dresdner haben nach der überraschenden Heimniederlage zu Saisonbeginn in Großwallstadt eine Reaktion gezeigt. Will man am Sonntag gegen den TUSEM bestehen, müssen die Sachsen nun die guten Elemente aus beiden Spielen zusammenführen. Insgesamt scheint der HC noch etwas im Findungsprozess. HC-Trainer Göde sprach zuletzt davon, dass man sich wieder in die neue Spielzeit „hineinarbeiten“ müsste. Gegen den Aufstiegskandidaten aus Essen könnte man dahingehend einen wichtigen Schritt machen. Dabei kann man wahrscheinlich auch wieder auf den beim TVG fehlenden René Zobel zurückgreifen.
Nils Holger Kretschmer zur eigenen Situation: „Für uns war es nach dem Fehlstart sehr wichtig in Großwallstadt zu punkten. Auch wenn noch nicht alles 100 Prozent so läuft wie wir es uns vorstellen, haben wir Kampf und Wille gezeigt. Genau diese Intensität brauchen wir im Heimspiel gegen Essen. Wichtig ist ein Angriffsspiel mit wenigen technischen Fehlern und eine aggressive Abwehr.“
Wolfram Wegehaupt