HC verliert gegen Erstligaabsteiger Essen – Schlussphase entscheidet enge Partie
Zwei unterschiedliche Halbzeiten und eine sehr intensiv Partie bekamen die rund 650 Zuschauer in der BallsportARENA am Sonntag geboten. Eine Spielhälfte zeigten beide Mannschaften ein atemberaubendes Tempo und Angriffshandball auf sehr hohem Niveau. In der 2. Halbzeit war es dann ein Kampfspiel, was fast bis zum Ende Spitz auf Knopf stand. TUSEM Trainer Jamal Naji faste die Partie passend mit dem Wort „paradox“ zusammen.
In der 1. Halbzeit wurde schnell klar, dass beide Teams gehörig auf das Gaspedal drücken wollten. Im weiteren Verlauf des 1. Spielabschnitts blieb dies so bestehen. 10:10 stand es nach 15. Minuten. Danach konnten sich die Dresdner innerhalb von 2 Minuten auf 14:10 absetzen. Verantwortlich dafür waren einige leichte Fehler der Gäste, welche der HC gnadenlos zu schnellen Toren nutzte. Der Essener Trainer Jamal Naji nahm die Auszeit und die Dresdner konnten anschließend den Lauf nicht fortsetzen. Im Gegenteil dazu zog der TUSEM die Partie wieder mehr auf seine Seite und konnte in der 23. Minute durch Rechtsaußen Felix Klingler mit 16:17 in Führung gehen. Bis zur Halbzeit blieb die Partie eng und die Sachsen konnten durch 2 Treffer nach dem 18:19 für Essen, eine knappe Führung (20:19) mit in die Kabine nehmen. Aus allen Akteuren stach in den ersten 30 Minuten HC Spielmacher Sebastian Greß mit 6 Treffern etwas heraus.
Das Spiel entschieden in der 2. Halbzeit letztendlich zwei Dinge. Die Dresdner nutzen bspw. das ein oder andere Momentum nicht. Entscheidender waren aber die torlosen Minuten des HC. Anfangs blieb eine Torflaute von mehr als 6 Minuten folgenlos, weil Mario Huhnstock dreimal gut parierte und zudem den Essenern auch nicht mehr alles so leicht von der Hand lief. In der Folge erspielte sich der HC einen kleinen Vorteil (23:21). Eine erneute Parade von Mario Huhnstock gab den Dresdner die Chance auf das 24:21, was die Hausherren aber nicht nutzten. In der 51. Minute führten die Sachsen weiterhin mit 2 Toren (29:27). Allerdings sollte der 29. HC Treffer durch Lukas Wucherpfennig, der letzte Treffer der Gastgeber in diesem Spiel bleiben. Dabei waren da fast noch 10 Minuten zu spielen. In den letzten 10 Minuten hatten die Gäste aus Essen dann auch einfach ein paar Trümpfe mehr. Da war einmal TUSEM Keeper Lukas Diedrich, der in der Schlussphase gleich 4 seiner insgesamt 9 Paraden zeigte. Zudem bekamen die Sachsen Rückraumspieler Dennis Szczesny im Verlauf der 2. Halbzeit immer weniger in den Griff. Des Weiteren konnte der starke Gästespielmacher Justin Müller immer wieder Akzente setzen. In den letzten 10 Minuten fehlten solche Akzente beim HC einfach. Insofern konnten die Gäste erst auf 29:29 ausgleichen und dann sogar durch Noah Beyer auf 29:30 erhöhen. So führte der TUSEM 5 Minuten vor dem Ende erstmals in der 2. Spielhälfte. Zweimal konnte der HC die Chance zum Ausgleich dann nicht nutzen. Letztendlich war es erneut Spielmacher Justin Müller der gegen die mittlerweile offensive Deckung des HC einen Strafwurf herausholte und den der Essener Außen Felix Klingler 20 Sekunden vor dem Ende zum 29:31 verwandelte. Dies war dann auch der Endstand.
Fazit: Ein Spiel was vielleicht nicht wirklich einen Sieger verdient hatte, fand einen aus dem Ruhrgebiet. Der Essener Trainer Jamal Naji sagte nach der Partie: „Natürlich hätte das Spiel auch zu Gunsten der Dresdner ausgehen können. Vor einem Jahr hätten wir so ein Spiel noch verloren. Wir haben aber eben in der letzten Saison viel dazugelernt.“ Die Essener nutzen die Dresdner Torflaute in den letzten knapp 10 Minuten, um das Spiel für sich zu entscheiden. Die Dresdner haben sich am Ende wenig vorzuwerfen und zeigten eine engagierte Partie. Die Dresdner Fans zollten dem Heimteam nach dem Spiel viel Applaus. Am Ende gehört aber auch zur Wahrheit, das der der HC in Halbzeit 2 mehr als 15 Minuten torlos blieb und sich vor allem darum der Topaufstiegsfavorit aus Essen knapp durchsetze.
„Es fühlt sich jetzt nach dem Spiel schon sehr brutal an. Zumal wir auch Dinge hatten, welche wir zuletzt nicht hatten. Wir konnten z. B. gut durchwechseln und auch Spielern wie Sebastian Greß und Nils Kretschmer mal Pausen geben. Auch die Abwehrarbeit war dann in der 2. Halbzeit besser. Wir können das Momentum auf 3 wegzugehen dann auch nicht nutzen und unsere Endkampfgestaltung war nicht gut genug. Hier hat man auch gesehen, dass Essen aus den Fehlern der letzten Saison ganz gut dazugelernt hat. Dann wird es halt schwierig, zumal der Torhüter von Essen am Ende eben auch noch gut hält. Insgesamt haben die Zuschauer ein attraktives, temporeiches Zweitligaspiel gesehen, welches sehr an die Substanz ging.“, so Dresdens Coach Rico Göde.
Tore: Huhnstock/Meinl (beide Tor), Neuhold, Wellner 2, Schulz, Vanco, Greß 6, Wucherpfennig 6/3, Zobel 1, Stavast 2, Jungemann 2, Dumcius 3, Kretschmer 2, Buschmann 2, Dierberg 3, Emanuel
Wolfram Wegehaupt