Nie aufgegeben und trotzdem verloren – Dresden mit Niederlage beim Tabellenzweiten Nordhorn-Lingen
Gut startete der HC Elbflorenz in Nordhorn in die Partie und führte mit 2:4. Danach mussten die Gäste aber einen 4:0-Lauf der Gastgeber hinnehmen und lagen so 6:4 zurück. Gründe dafür waren die klar bessere Torhüterleistung bei der HSG durch Björn Buhrmester, er hatte bis zu diesem Zeitpunkt schon 5 Bälle gehalten, sowie die Tatsache, dass die HSG vor allem von den Außen durch Weber und Seidel, auch aus schweren Winkeln, trafen. Nachdem der HC eine Auszeit genommen hatte, konnte der ins Team zurückkehrte Philip Jungemann vom Kreis zum 6:5 treffen. Wenig später hatte der HC wieder ausgeglichen, nachdem die Sachsen Strafwurf getroffen hatten. In der Folge blieb das Spiel bis zum 8:7 ausgeglichen. Dass die Hausherren in der 19. Minute mit 9:7 führten, hatte einen einzigen Grund und er hieß Björn Buhrmester. Beim 8:7 vergaben die Dresdner zweimal frei in Überzahl gegen den Torwart der HSG. Nordhorn machte es dann besser und traf zum besagten 9:7 in eigener Überzahl. Und Buhrmester blieb weiter der X-Faktor, denn eine neuerliche Parade ermöglichte den Hausherren per Konter das 11:8. Ein Fehler der Dresdner ermöglichte Nordhorn dann sogar das 12:8 in Minute 22 und der HC ging Gefahr den Anschluss zu verlieren und eine an sich gute Halbzeit wegzugeben. Doch die Dresdner blieben dran und hatten jetzt in Philip Jungemann und Rene Zobel ihre Aktivposten. Die brachten Dresden die Chance zum 15:14, welche aber Buhrmester zunichtemachte. So kassierte man stattdessen das 16:13 und vergab anschließend gegen Buhrmester die Chance zum 16:14. Zur Halbzeit blieb es dann beim 16:13. Der HC hatte ohne den ausgefallenen Toptorschützen Sebastian Greß beim Tabellenzweiten und Erstligaabsteiger eine gute 1. Halbzeit gespielt. Den Unterschied zugunsten der HSG machte Torhüter Björn Buhrmester. Der starke 9 Würfe der Sachsen hielt, darunter auch einige Hochkaräter. Ansonsten sah man zwei gleichwertige Mannschaften.
In der 2. Halbzeit rannte der HC dem 3-Torrückstand lange hinterher. Die Nordhorner trafen ihrerseits konstant und hatten an diesem Tag in Robert Weber den herausragenden Feldspieler, der nahezu traf, wie er wollte. Insgesamt machte die HSG Flügelzange Weber und Seidel 17 Treffer für ihr Team. Beim HC war es hingegen vor allem der Rückraum in Person von Nils Kretschmer und René Zobel, die neben Linksaußen Julius Dierberg und Kreisspieler Philip Jungemann – beide trafen jeweils 6 Mal – die Akzente setzten. In Minute 46 hatte sich die Dresdner Beharrlichkeit aber ausgezahlt, denn Julius Dierberg traf per 7 Meter zum 24:22. Danach zwang der HC die HSG ins Zeitspiel und bekam bei nur noch einem angezeigten Pass für die Niedersachsen eine Zeitstrafe. Die Hausherren nutzen dann die Möglichkeit, erneut bei Zeitspiel, um zum 25:22 zu treffen. Die Dresdner legten zum 25:23 nach und hatten anschließend zweimal die Gelegenheit zum 25:24 zu treffen und so den Gegner noch mehr zum Nachdenken zu bekommen. Leider nutzen die Sachsen diese Chancen nicht und mussten ihrerseits das 26:23 hinnehmen. Da der HC anschließend noch aus einem super Winkel von Außen verwarf, traf die HSG auch noch zum 27:23. Beim 28:25 und noch 2:20 Minuten auf der Uhr, befand sich der HC in Überzahl und die Sachsen gingen in eine Manndeckung über. Dies brachte die Landeshauptstädtern 1 Minute vor dem Ende noch einmal auf 29:27 heran. 35 Sekunden vor der Schlusssirene nahm Nordhorn bei Zeitspiel eine Auszeit und traf anschließend durch Georg Pöhle zum 30:27. Das war die Entscheidung und der HC konnte nur noch auf 30:28 verkürzen.
Fazit: Kurz nach dem Spiel ärgerten sich die Sachsen vielleicht über die Niederlage und die vielen vergebenen Chancen in der 1. Halbzeit sowie die damit vergebene bessere Ausgangsposition. Mit etwas Abstand können die Dresdner aber stolz auf sich sein. Nicht nur im Blick auf den Ausfall von Toptorschütze Sebastian Greß und Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig machte der HC beim Tabellenzeiten Nordhorn eine gute und engagierte Partie. Leider verlor man trotzdem knapp mit 2 Toren. In der 2. Halbzeit, welche man am Ende sogar mit einem Treffer gewann, gab man sich nie auf. Wenn es Verbesserungspotenzial gab, dann vor allem in der Defensive, denn vor allem über die Außen bekam man zu viele Treffer. Die Nordhorner hatten vor allem in Rechtsaußen Robert Weber mit 11/3 Treffern ihren überragenden Mann an diesem Tag. Zudem zog der schon mehrfach angesprochene Björn Buhrmester den Gästen in der 1. Halbzeit häufig den Zahn.
Tore: Mohs/Huhnstock (beide Tor), Zobel 5, Emanuel, Dierberg 6/6, Buschmann 1, Dumcius 1, Kretschmer 5, Stavast 2, Jungemann 6, Vanco 1, Schulz, Quade 1
Rico Göde nach der Partie: „Bei so einer Mannschaft wie der HSG muss auswärts einfach alles passen. Im Angriff haben wir viele gute Lösungen gefunden. In der Abwehr waren wir aber heute nicht so „drüber“, wie wir es gebraucht hätten. Das fehlten einfach hier und da die individuellen Abwehrleistungen. Vor allem von Außen bekommen wir zu viele Treffer und zudem hatten wir Probleme, wenn Nordhorn zum zweiten Kreisläufer aufgelöst hat. Bei 30 Gegentoren ist es nicht so leicht in Nordhorn 31 zu werfen. Die Mannschaft hat bis zum Schluss gekämpft und sich nie aufgegeben. Beim 25:23 haben wir zweimal die Chance, noch etwas mehr „Hitze“ ins Spiel zu bringen und treffen vielleicht auch nicht die besten Entscheidungen. Insgesamt bin ich aber nicht unzufrieden.“
Wolfram Wegehaupt