HC reist zum Aufsteigerduell nach Hagen
Wenn der HC Elbflorenz am Samstag auf den VfL Eintracht Hagen trifft, dann ist das ein Duell zweier Teams, welche in der Rückrunde bisher richtig gute Leistungen gezeigt haben. Der VfL kam dabei nach einem Saisonstart mit 0:14 Punkten wie „Phoenix aus der Asche“. Manch einer sprach dem Team die Zweitligatauglichkeit ab. HC-Trainer Christian Pöhler gibt zu bedenken: „Bei der Bewertung der Entwicklung von Hagen, muss man auch deren Spielplan zu Beginn mit einrechnen. Der war ähnlich schwer wie bei uns und mit etwas Pech verlierst du dann halt auch gleich mal 5 oder 6 Spiele. Danach haben sie sich dann aber auch überraschend stark gefangen.“ Bei der Niederlage in Dresden am 9. Spieltag, waren die Eintrachtler bis dahin das am wenigsten überzeugende Team, welches sich in Dresden vorgestellt hatte. Diese Zeiten sind jedoch längst vorbei, denn dem schlechten Saisonstart folgte eine Punktausbeute von 22:18 Punkten in 20 Partien. Dabei konnte das Team von Trainer Niels Pfannenschmidt teilweise mit tollen Erfolgen aufwarten. Mit bisher 16:12 Punkten in eigener Halle – der HC besitzt interessanterweise den gleichen Wert, kann man die Nordrhein-Westfalen durchaus als heimstark bezeichnen. Weitere Gemeinsamkeiten sind, dass beide Mannschaften Aufsteiger sind und gerne mit wechselnden Deckungssystemen arbeiten. Beide sind zudem mit dem Motto „Gekommen um zu bleiben“ in die Saison gestartet. Selbst in der Tabelle ist man sehr eng zusammen. Beide Teams trennt nur ein Punkt. Einen klaren Unterschied gibt es jedoch. Die Handballbegeisterung ist in Dresden sehr viel höher. Bislang kommen zu den Spielen der Sachsen im Schnitt 1000 Zuschauer mehr (rund 1700). An der sportlichen Leistung kann es in Hagen nicht liegen und auch attraktive Gegner sind in der 2. Liga viele vorhanden. Im Schatten des Basketballs fristet der Handball in Hagen aber eher eine Nebenrolle. Die Hauptrollen auf dem Feld spielen beim VfL vor allem Spielmacher Sören Kress (104 Tore), der Rückraumlinke Bartosz Konitz (100 Tore) sowie Rechtsaußen Jan van Boenigk (100 Tore) und Linksaußen Daniel Mestrum (83 Tore). Auch der international erfahrene Rückraumrechte Dragan Tubic (71 Tore) ist zu beachten. Daneben ist Kreisspieler Julian Renninger vor allem für die Abwehr sehr zentral. Insgesamt ist Hagen ein sehr ausgeglichenes Team, zumindest was die erste Sieben angeht. Wenn es bei den genannten Spielern funktioniert, kann Hagen jedem Team in der Liga gefährlich werden. Der HC kann sich also auf einen Gegner einstellen, der sich in der bisherigen Rückrunde regelrecht freigespielt hat.
Der zuletzt immer wieder im starken Leistungen aufwartende HC-Keeper Hendrik Halfmann, schätzt die Lage vor der Partie so ein: „Hagen ist eine starke Mannschaft die in der Rückrunde gezeigt hat, dass Sie auch die großen schlagen können. Gerade zuhause haben Sie viele wichtige Punkte eingesammelt. Wir kommen aber mit dem Rückenwind von 4 Siegen hintereinander und werden in Hagen alles dafür tun, dass es 5 werden.“ Ähnlich sieht es Trainer Christian Pöhler: „Es wird mit Sicherheit ein spannendes Auswärtsspiel, zu dem wir mit breiter Brust reisen. Es werden wahrscheinlich nur Nuancen entscheiden. Beide Teams werden alles geben was sie haben, um diese 2 wichtigen Punkte zu erringen.“
Das vom HC-Torwart und vom HC-Coach formulierte Vertrauen in die eigene Stärke, soll auch in Hagen eine wichtige Rolle spielen. Die Aufgabe bei der Eintracht ist dabei natürlich schwer. Nur eine sehr gute Leistung wird reichen, um bei heimstarken Hagenern etwas mitzunehmen. Die Dresdner glauben natürlich an ihre Chance. Zuletzt agierte der HC in den Spielen sehr konstant und ließ sich auch durch kleine Schwächephasen nicht aus dem Tritt bringen. Dies ist schon eine neue Qualität im HC-Spiel. Konstant gut zeigte sich zuletzt auch Torhüter Hendrik Halfmann, welcher zu Hagen noch eine ganz besondere Verbindung hat: „Für mich ist es ein besonderes Spiel, da ich vor Dresden 4 1/2 Jahre in Hagen gespielt habe. Die Entwicklung die ich in Dresden genommen habe, hätte ich in Hagen nicht nehmen können. Hier steht der Verein, Trainer und die Mannschaft zu 100% hinter mir, was mich dazu antreibt, immer besser zu werden. Ich freue mich sehr auf das Spiel in meiner alten Heimspielstätte sowie darauf, alte Freunde und Mitspieler zu sehen.“
Wolfram Wegehaupt