Dresden trifft auf Tabellendritten Hamm
Der Kontrast zwischen der letzten Partie des ASV Hamm Westfalen und dem letzten Spiel des HC Elbflorenz war folgender: Während die Westfalen in der letzten Sekunde mit einem Kempatrick gegen Coburg gewannen, der ASV hatte zu keinem Zeitpunkt des Spieles vorher geführt und auch lange nicht überzeugt, präsentierte sich der HC in Dormagen auf ganzer Linie schwach und verlor. Diese Gegenüberstellung zeigt auch, beim ASV gelingt derzeit einfach nahezu alles. Die Hammer gewannen 6 der letzten 7 Partien, die meisten dabei denkbar knapp. Diese offensichtliche Nervenstärke in der Crunchtime ist neben der hohen handballarischen Qualität des ASV Kaders auch der Grund, warum die Westfalen derzeit so erfolgreich sind.
HC Trainer Rico Göde zum ASV: „Hamm ist vom Kader her und was insgesamt so investiert wird, schon noch einmal eine andere Hausnummer. Da ist sehr viel Qualität im Kader und dass in der Winterpause mit Benjamin Meschke nachgelegt wurde, zeigt vielleicht auch, dass man in Hamm die Hoffnung in Richtung Aufstieg noch nicht aufgegeben hat. Individuell ist der ASV insgesamt sehr gut besetzt.“
Die Dresdner ihrerseits müssen die letzte Partie schnell vergessen und mit dem Spiel gegen die Westfalen am besten auch vergessen machen. Ganz interessant: Die letzten 3 Partien gegeneinander verlor der HC Elbflorenz nie. Zudem zeigten sich die Landeshauptstädter zuletzt ausgesprochen heimstark. Holte man doch aus 8 Spielen 6 Heimsiege und 1 Remis. Das sollte dem Team von Rico Göde Selbstvertrauen geben. Die Dresdner und die Hammer verbindet also insgesamt eine interessante Vorgeschichte und somit hoffen die Dresdner Handballfreunde auf eine ebenso interessante Partie; am besten mit einem positiven Ausgang für den HC.
Der ASV Hamm-Westfalen ist aktuell Tabellendritter. Mit 35:15 Punkten nach 25 Spieltagen steht das Team von Trainer Michael Lertsch richtig gut da. Vor der Saison gehörten die Hammer zum Favoritenkreis hinsichtlich der Spitzenplätze und der ASV hat bisher diese Vermutung auch bestätigt. Nachdem man in der letzten Saison mit Platz 9 enttäuschte, hat der ASV scheinbar wieder auf den Weg gefunden, der die Westfalen Stück für Stück in die 1. Bundesliga führen soll. Zumal es auch so scheint, als hätte Trainer Michael Lertsch, er kam zur Saison 2020/2021 aus Ferndorf, den Dreh mit der Mannschaft gefunden. Beim Kader des ASV finden sich viele starke Akteure und oft mit allerhand Erfahrung. Da wäre bspw. Toptorschütze Fabian Huesmann. Der Linksaußen spielte zuletzt immer wieder stark auf (135/79 Tore). Ein Blick geht zudem auf den gefährlichen Rückraum der Gäste, der mit Marian Orlowski (links), Jo Gerrit Genz (rechts) und Jan von Boenigk (rechts) sowie dem Spielmacher Dani Baijens, viel Durchschlagskraft besitzt. Spielmacher Baijens wechselt in der kommenden Saison bspw. zum Erstligavertreter HSV Hamburg. Dazu kommen die körperlich sehr präsenten Jan Brosch und Benjamin Meschke am Kreis. Ersterer wechselt zur neuen Spielzeit zum Erstligisten TBV Lemgo und Letzterer ist derzeit der Kreisspieler mit den meisten Erstligaspielen auf der „Karrierekarte“. Abgerundet wird der ASV Kader mit einem starken Keeper, nämlich Felix Storbeck. Er gehörte in den letzten Jahren oft mit zu den besten Zweitligahütern. Insgesamt ist der ASV derzeit wohl das einzige Team, welches in den Kampf um die Aufstiegsplätze, neben Nordhorn und Gummersbach, noch eingreifen kann. Genug Selbstbewusstsein dafür haben die Westfalen in den letzten Spielen getankt.
Beim Blick in den Dresdner Kader ist weiterhin klar, dass der HC auf Schlüsselspieler verzichten muss. Die Mannschaft wird die gleiche wie zuletzt sein. Die Dresdner haben in den letzten Monaten in eigener Halle immer wieder gezeigt, dass mit der Unterstützung der eigenen Fans vieles möglich ist. Es muss eine Spitzenleistung her, will man dem derzeitigen Tabellendritten ein Bein stellen. Derzeit sind immer noch Karten für Partie gegen den ASV erhältlich, entweder online oder am Spieltag direkt an der Halle. Nach dem von Spannung geprägten Hinspiel kündigt sich zwischen dem Spitzenteam aus Hamm und dem Heimstarken HC in jedem Fall wieder eine lohnenswerte Partie an.
Rico Göde: „Die Mannschaft hat sehr konzentriert gearbeitet und natürlich haben wir Dormagen auch ausgewertet. Am Ende heißt es aber auch wieder nach vorn schauen. So viel Zeit war ja zwischen den Spielen nicht. Vor allen handballerischen Dingen muss unser Fokus gegen Hamm auf dem Thema Bereitschaft liegen. Das wird die zentrale Sache sein. Wir müssen uns eventuell auch erst ein wenig ins Spiel kämpfen. Die Mannschaft hat in dieser Saison schon oft gezeigt, dass sie auch mit den Spitzenteams mithalten kann.“
Wolfram Wegehaupt