Rückrunden-Abwärtstrend hält an – HC Elbflorenz kann auch bei den Eulen Ludwigshafen nicht gewinnen
Die Dresdner begannen bei den Eulen mit einer „7-gegen-6-Taktik“ sowie einer 5:1-Abwehr in der Defensive. Dabei musste der HCE mit Sebastian Greß, Arseniy Buschmann, Oskar Emanuel und Philip Jungemann erneut auf mehrere Akteure verzichten. Nach 15 Minuten Spielzeit konnte man aus Dresdner Sicht beim 8:9 konstatieren, dass die Sachsen im Angriff unter der klugen Spielführung von Ivar Stavast die Taktik mit dem überzähligen Spieler gut aufging. Allerdings hatten die Eulen Ludwigshafen in Pascal Bührer einen ebenso starken Spielmacher. In der 20. Minute hatten sich die Pfälzer eine 12:10-Führung erspielt, weil der Torhüter der Gastgeber Ziga Urbic zweimal am Stück hielt und die Eulen so in der Lage waren, das 11:10 und 12:10 zu erzielen. Bis zu dieser Spielphase musste man feststellen, dass Ludwigshafen auf der Torhüterposition einen Vorteil hatte. Beim 13:11 für das Heimteam nahm HC-Trainer Rico Göde, nach einer Auszeit dann auch einen Wechsel im Tor vor. Es kam Marius Noack ins Dresdner Gehäuse. Danach konnte der HCE erst das 13:12 und dann das 13:13 erzielen. Zu diesem Zeitpunkt waren noch gut sechs Minuten zu spielen. Als die Eulen sich beim 16:14 erneut eine Zwei-Tore-Führung erarbeitet hatten, scheiterten die Dresdner zunächst mit einem Wurf in Überzahl. Wenig später konnte Marius Noack dann aber doch nach einer Parade das 16:15 ins leere Eulen-Tor erzielen. Nach 30 Minuten führte die Heimsieben knapp mit 17:16. Bei einem Spiel, welches vor allen von den Angriffsreihen bestimmt war, hatten die Eulen vor allem klare Vorteile im Torhüterspiel. Dies machte dann auch den Unterschied zwischen zwei Mannschaften, die eigentlich auf Augenhöhe agierten.
Bei den Dresdner war vor der zweiten Halbzeit vor allem die Frage, wie man die enge Personaldecke kräftemäßig weiter kompensieren kann. Viele HC-Akteure mussten in Angriff wie Abwehr weiterhin durchackern. Ab der 35. Minute gerieten beide Angriffsreihen etwas ins Stocken. Nachdem der HC über vier Minuten keinen Treffer erzielt hatte und die Pfälzer durch ein Tor von Jan Remmlinger 22:19 in Führung gegangen waren, nahm HCE-Trainer Rico Göde seine nächste Auszeit. Allerdings warfen die Dresdner danach in den Block und kassierten umgehend das 23:19 per Konter. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Tiger-Abwehr in Kombination mit ihren Torhütern keinen Zugriff auf das Spiel der Gastgeber. Auch nach der Auszeit fanden die Sachsen zunächst nicht zurück in ihr Angriffsspiel. So bauten die Eulen ihre Führung weiter aus und erzielten in der 43. Minute das 26:20. Danach nahm HC-Trainer Rico Göde seine letzte Auszeit. Der HC Elbflorenz fand vor allem in der Defensive bis dahin weiterhin nicht statt und hatte gut zwölf Minuten vor dem Ende schon 30 Gegentreffer zu verzeichnen. In den letzten zehn Minuten gab sich die Göde-Sieben aber keinesfalls auf und legte nun, gestützt durch eine stark verbesserte Abwehr, einen starken Torelauf hin. So konnten die Sachsen bis Minute 56 auf 31:29 verkürzen und hatten sogar die Chance zum Anschlusstreffer. Dieser gelang jedoch nicht und so trafen die Eulen nach einer Auszeit und einer fast achtminütigen Torflaute in kurzer Zeit erst zum 32:29 und dann zum 33:29. Dies war dann die endgültige Entscheidung. Am Ende verlor der HC mit 34:31.
Fazit: Die Dresdner waren zuletzt leider immer mehr ein gern gesehener Gegner. Zunächst konnte in der Vorwoche der HSC Coburg seine Negativserie mit einem Sieg über die Sachsen stoppen. Ebenso gelang dies nun den Eulen Ludwigshafen. Der HC hielt genau eine Halbzeit mit, hatte dann aber in der zweiten Spielhälfte eine längere Schwächephase, welche das Spiel in der Nachbetrachtung entschied. Dass die Pfälzer personell an diesem Tag, im Gegensatz zu den Dresdnern, aus dem Vollen schöpfen konnten, sollte nicht unerwähnt bleiben. Dass die Dresdner Abwehr-Torhüter-Kombination erneut über weite Strecken nicht funktionierte, aber eben auch nicht. Bester Akteur auf Dresdner Seite war mit zehn Treffern Ivar Stavast.
So geht es für die Landeshauptstädter in der Tabelle weiter nach unten. Der Negativlauf im Blick auf die bisherige Rückrunde hält an. Die Dresdner befinden sich mitten im Kampf um den Klassenerhalt. Sechs Punkte Abstand auf den ersten Abstiegsplatz sind ein trügerisches Polster.
Tore: Mallwitz/Noack (beide Tor), Zobel 2, Wucherpfennig 6/2, Niestroj, Dierberg, Schwaiger, Dumcius 1, Kretschmer 2, Stavast 10, Vanco 1, Klepp, Schulz 3, Wellner 6
HC-Trainer Rico Göde nach der Partie: „Nüchtern nach dem Spiel betrachtet, ist die Phase bis zum 30:23 dann die entscheidende. Trotzdem hat die Mannschaft danach gezeigt, dass sie noch daran geglaubt hat und wir im Kopf noch nicht weg waren. Wir haben auch heute wieder gute Einzelleistungen wie bei Ivar Stavast, Lukas Wucherpfennig oder auch Leon Wellner. Allerdings ist die Lücke danach zu groß. Wir verlieren bspw. auch klar das Torhüterduell. In der Schlussphase fehlt es uns dann auch ein wenig am Personal, damit bestimmte Spieler auch einmal eine Pause bekommen können.“
Wolfram Wegehaupt