Warten auf die Initialzündung – HC zum Derby in Dessau
Im Handballforum der Seite handballecke.de gab es vor dieser Spielzeit ein Umfrage unter den Nutzern des Forums. Die Frage lautete: Welche Zweitligisten sind am stärksten abstiegsgefährdet? Es gab 11 Alternativen zur Auswahl. Am wenigstens als abstiegsgefährdet eingeschätzt wurde der HC Elbflorenz. Natürlich ist das keine repräsentative Umfrage, aber immerhin eine interessante Einschätzung. Die Realität hat diese Umfrage natürlich längst eingeholt und im Blick auf den HC Elbflorenz lag sie leider daneben.
Nicht nur die Umfrage, sondern auch das was man des Öfteren von gegnerischen Trainer hört zeigt, viele Beobachter haben dem HC vor der Saison mehr zugetraut. Viele Dresdner Fans, Unterstützer und Verantwortliche sicher auch und das im besten positive Sinne. Und man hat das Gefühl, alle warten irgendwie auf die Initialzündung, welche den HC im Abstiegskampf entscheidend nach vorn bringt. Wer die zweite Liga verfolgt weiß, alles ist möglich. Jede Mannschaft kann zu jeder Zeit eine positive Serie starten. Also auch der HC! Die Mannschaft hat ohne Frage das Potenzial dazu. Warum nicht gleich mal in Dessau beim Derby damit anfangen. HC-Dauerbrenner Tim Philip-Jurgeleit bringt dazu wie üblich schon mal die richtige Einstellung mit: „In unserer Situation ist jedes Spiel ein Endspiel und so wollen wir die Sache angehen. Wir müssen den Derbysieg einfach mehr wollen und dafür brennen. Derbys spielt man nicht sondern gewinnt sie, dass war schon immer meine Einstellung.“
Eines ist so oder so klar, es wird ein Derby mit wohl noch mehr Würze als sonst, denn beide Teams sind mit 18 (HC) und 20 (Dessau) Pluspunkten mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt. Zudem ist da der Ostderbycharakter sowie die Tatsache, dass vor der Saison ein Spieler des HC den Weg nach Dessau antrat und nach dieser Spielzeit zwei Spieler des DRHV den entgegengesetzten Weg antreten werden. Für einen äußerst interessanten Vergleich scheint also gesorgt.
Die Mannschaft von DRHV-Trainer Uwe Jungandreas ist in eigener Halle keineswegs unverwundbar, denn auch die Dessauer Heimbilanz ist wie die der Sachsen bisher durchwachsen. Leistungsträger sind bei den „Bibern“ Spieler wie Johannes Wasielewski (Rückraum rechts/98 Tore), Tomas Pavlicek (98/48 Tore Außen rechts), Daniel Zele (87 Tore/ Rückraum links) und Marek Vanco (80 Tore Außen links). Zuletzt brachten die Dessauer den Spitzenreiter aus Balingen an den Rand einer Niederlage. Der HC sollte aber weniger auf den Gegner als mehr auf sich schauen. Beim Sieg gegen Ferndorf und bei der Niederlage gegen den TuS N-Lübbecke stimmte Einstellung und Kampfgeist. Und auch die Abwehr-Torhüterverbindung stimmte im Wesentlichen. Der HC besitzt derzeit die siebtstärkste Defensive der Liga. Und trotzdem müssen die Sachsen so spät in der Saison noch einmal eine Entwicklungsstufe vollziehen. Dies gilt insbesondere für die Angriffsleistung des HC. Hier muss dringend die nächste „Ausbaustufe“ her. Mit einer sicher tollen Fanunterstützung ist für den HC in Dessau etwas möglich, zumal sich die Dresdner in dieser Saison in fremden Hallen durchaus gut präsentiert haben.
In diesem Sinne: Mit Mut und Zuversicht ins Derby! Fans und Mannschaft wollen alles geben!
Wolfram Wegehaupt