HC trifft auf Erstligaabsteiger Lübbecke
Natürlich wollen die Dresdner im zweiten Heimspiel hintereinander am liebsten dort weitermachen, wo sie gegen den TuS Ferndorf im letzten Heimspiel aufgehört haben. Dabei trifft man erneut auf einen TuS, aber eben auf den fast kompletten Gegenentwurf des Gegners der Vorwoche.
Während das Überraschungsteam aus Ferndorf aus der 3. Liga aufstieg, stieg der kommenden Gegner TuS N-Lübbecke aus der 1. Liga ab. Während die Ferndorfer ihre Ziele am Ende der Saison wohl übererfüllt haben, ist der Erstligaabsteiger schon frühzeitig an seinem Ziel des sofortigen Wiederaufstiegs gescheitert. Der Sprecher des TuS-Wirtschaftsbeirats Armin Gauselmann sagte schon vor einem Monat in der Neuen Westfälischen Zeitung: „Die Saison ist doch schon seit längerer Zeit gelaufen. Mit den bisher gezeigten Leistungen verbietet es sich darauf zu hoffen, noch für einen der zwei ersten Plätze in Frage zu kommen. Es geht darum, die Serie vernünftig zu Ende zu bringen.“ Derzeit stehen die Ostwestfalen mit 31:21 Punkten auf dem 7. Tabellenplatz und sind damit 8 bzw. 11 Punkte von den Aufstiegsrängen entfernt. Nach der zuletzt krachenden Heimniederlage gegen den Aufsteiger aus Hamburg, wird es wohl für die Lübbecker Spieler unter der Woche etwas ungemütlich geworden sein. Es war ganz nebenbei die höchste Heimniederlage in der 2. Liga seit 1990. So ist damit zu rechnen, dass die Mannschaft in Dresden auf Wiedergutmachung aus ist.
HC-Trainer Christian Pöhler sagte dazu: „Beim TuS war in dieser Woche sicher ordentlich Druck auf dem Kessel. Das macht die Mannschaft unter Umständen gefährlich, ist aber vielleicht auch eine Chance für uns.“ Vor der 22:29 Heimniederlage gegen den HSV Hamburg, hatte sich der Verein im Übrigen von Trainer Aron Ziercke getrennt. „Aufgrund unüberbrückbarer Differenzen zwischen Mannschaft und Trainer im Anschluss an das Auswärtsspiel beim VfL Lübeck-Schwartau sahen sich die Verantwortlichen zum Handeln veranlasst.“, hieß es auf der hauseigenen Homepage des TuS. Zudem wurde bekannt, dass der Vertrag mit dem bisherigen Top-Torschützen Dener Jaaninmaa zum Saisonende aufgelöst wird. TuS-Interimstrainer ist nun Nikola Blazicko. Er war 10 Jahre beim TuS Torwart und war danach Teil des Trainer- und Betreuerteams der 1. Mannschaft. Bei einem Blick in die Mannschaft sieht man vor allem Qualität, Qualität und Qualität. So trifft der HC auf einen Gegner, der unbestritten einen der besten Kader der Liga hat und mit seiner zahlreichen Erstligaerfahrung normalerweise auch um den Aufstieg mitspielen müsste. Aber eben auch auf einen Gegner, der es nicht immer schafft diese Qualität auf die Platte zu bringen.
Für die Sachsen wird es darum gehen, sich von der aktuellen Situation des Gegners nicht blenden zu lassen. Wie gegen den TuS Ferndorf ist wieder viel Herz und Leidenschaft gefragt, will man den einstigen Aufstiegsfavoriten Punkte abknöpfen. Trainer Christian Pöhler sagte: „Wir müssen aus der Partie für uns wieder ein besonderes Spiel machen. Es ist gar nicht so leicht sich auf diesen Gegner vorzubereiten, da er ein wenig wie eine Wundertüte ist. Wir gehen aber von der
eigentlichen Qualität des Gegners aus, der im Grunde mit einer Erstligamannschaft in der 2. Liga spielt.“ Beim Unterfangen dem TuS Punkte abzuknöpfen, können sich die Dresdner sicher wieder auf um die 1800 Fans freuen. Im letzten Heimspiel waren die Zuschauer wieder ein echter Faktor und als der HC sie in dreifacher Unterzahl am meisten brauchte, war das Dresdner Publikum da und gab die Energie auf das Spielfeld weiter.
In diesem Sinne: Das Heimspiel zusammen zu einem besonderen Spiel machen, um Besonderes zu leisten!
Wolfram Wegehaupt