HC Elbflorenz verpasst den zweiten Heimsieg in der englischen Woche – HSC 2000 Coburg entführt beide Punkte aus Dresden
Das Spiel des HC Elbflorenz Dresden gegen den HSC 2000 Coburg begann kurios – bzw. es begann nicht. Grund dafür waren kurzfristig aufgetauchte Schäden an einer der Platten des Glasbodens. Die Platte wurde jedoch schnell ersetzt und so konnte das Spiel nach einer neuerlichen Erwärmungsphase Punkt 17:43 Uhr beginnen. Die Zuschauer zeigten sich dabei sehr geduldig und begleiteten den unermüdlichen Einsatz des Hallenpersonals mit viel Beifall.
Zu Beginn der Partie sahen die 1.652 Zuschauer eine umkämpfte Partie, in der beide Teams schon innerhalb der ersten fünf Minuten eine Zeitstrafe hinnehmen mussten. Bei den Dresdnern war es vor allem Spielmacher Sebastian Greß, der die Akzente setze und allein in der Anfangsviertelstunde dreifach traf. Dass es nach 15 Spielminuten 7:7 stand, war dann auch Ausdruck zweier bis dahin gleichstarker Mannschaften. In Richtung der 20. Spielminute erarbeitete sich der Gast aus Coburg kleine Vorteile und führte bspw. 7:9 und 8:10. Dabei fanden die Gäste eine gute Mischung aus Tempo- und Positionsspiel. Auffälligster Coburger Akteur war dabei der Rückraumlinke Fynn Herzig, der sein Team mehrfach bei Zeitspiel mit seinen Treffern die Führung behalten ließ. Als der HCE anschließend einen Fehlwurf beging, erhöhten die Oberfranken durch Linksaußen Maximilian Jaeger auf 13:16. In dieser Phase kassierte der HC Elbflorenz zudem zwei Zeitstrafen innerhalb kurzer Zeit. So ging es aus Sicht des Heimteams mit 14:17 und doppelter Unterzahl in die Kabine. 17 Gegentore waren dabei erneut ein hoher Wert.
Der Gast aus Coburg erwischte den besseren Start in Halbzeit zwei. So führte der HSC in der 36. Minute beim 16:21 erstmals mit fünf Treffern. In der 39. Minute hätten die Dresdner auf 19:21 verkürzen können, scheiterten aber vollkommen frei am Coburger Torwart. So war es erneut Fynn Herzig, der für Coburg bei Zeitspiel zum 18:22 traf. Auch die Chance zum 20:22 verpassten die Hausherren und mussten erneut in Unterzahl das 19:23 hinnehmen. Das wiederholte sich erneut bei der Dresdner Möglichkeit, das 21:23 zu erzielen, der HSC nutzte seine Möglichkeit zum 20:24 hingegen konsequent. Auffällig dabei: seine eigene Überzahl verlor der HC mit 1:2. So erhöhte der Gast zwischenzeitlich wieder auf fünf Treffer (21:26). Nach einem Drei-Tore-Lauf der Dresdner musste HSC-Trainer Jan Gorr jedoch eine Auszeit nehmen und seine Mannschaft neu einstellen. Nach der Auszeit waren es allerdings die Landeshauptstädter, die per Konter zum 25:26 trafen. Es war in der Phase davor vor allem immer wieder HC-Spielmacher Sebastian Greß, der bei Dresdnern voranging. In der 55. Minute war dann Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig, der erstmals seit Minute 17 für die Sachsen ausglich (28:28) und die Dresdner Fans damit endgültig in Euphorie versetzte. Danach nutze allerdings der Gast zunächst seine Chance zum 29. Tor (28:29) und nicht die Gastgeber. Als Ivar Stavast dann zum 29:29 ausglich, waren noch gut 100 Sekunden zu spielen. Eine Minute vor dem Ende mussten die Dresdner allerdings eine Zeitstrafe sowie einen Strafwurf gegen sich hinnehmen. Und es war HSC-Rechtsaußen Jannes Krone, der, wie schon zuvor, eiskalt traf (29:30). Das war dann auch der Siegtreffer, denn der HCE geriet anschließend ins Zeitspiel, nahm das aber nicht wahr und verpasste es noch einen Wurf zu setzen.
Fazit: Insgesamt gewannen die Coburger nicht unverdient, denn über 60 Minuten hatte der HSC die etwas bessere Partie gezeigt. Der HC zeigte vor allem in der zweiten Halbzeit viel Herz und Einsatz, holte dabei fünf Treffer auf, griff dann aber bei der Chance zur Führung nicht zu. Beste Akteure auf Seiten der Sachsen waren Lukas Wucherpfennig und Sebastian Greß. Sie trafen zusammen 15 mal. Bei den Gästen war Fynn Herzig mit acht Treffern der beste Akteur.
Sein Ziel, zwei Siege innerhalb von einer Woche einzufahren, hat der HC Elbflorenz mit der Niederlage gegen den HSC verpasst. So konnten sich die Dresdner auch nicht wie erhofft entscheidender von den Abstiegsplätzen absetzen. Während der HSC so seine Negativserie von sechs nicht gewonnenen Spielen beendete, schauen die Sachsen nun auf eine bisher ernüchternde Rückrundenbilanz von 4:12 Punkten.
Tore: Mallwitz/Mohs/Noack (alle Tor), Zobel 2, Wucherpfennig 7/3, Niestroj, Dutschke, Dumcius 3, Kretschmer, Jungemann 2, Stavast 3, Greß 8, Vanco, Klepp, Schulz 2, Wellner 2
HC-Trainer Rico Göde sagte nach der Partie: „Vor allem die erste Halbzeit ist schwer zu greifen, da wir gerade in der Abwehr gute und schlechte Phasen haben. Nach der Pause macht das Coburg gut, aber wir waren nicht tot. Wir haben die Abwehr noch einmal umgestellt. Die Jungs haben dann nochmal alles reingehauen. Über das ganze Spiel fehlt uns auch etwas das Matchglück. An vielen Bällen sind die Torhüter dran oder wir fangen einen Ball ab und bekommen ihn dann nicht zu fassen. Am Ende ärgern mich die beiden letzten Angriffe etwas, da wir wissen, was Coburg oft nach einer Auszeit spielt. Dann wird das Spiel durch den Zeitspielpfiff entschieden. Das können wir dann natürlich auch bei Zeitspiel besser beenden, aber aus meiner Sicht kam das Zeichen für das Zeitspiel nach der Auszeit auch sehr früh. In diesem Sinne ist das Ende bitter. Das ärgert uns. In der Summe haben wir in der zweiten Halbzeit viel investiert, aber eben auch irgendwo zu viel liegen lassen, zu viele Zweikämpfe verloren und die Abwehr-Torhüter-Kombination hatte, wie schon in Potsdam, ihre Probleme.“
Wolfram Wegehaupt