HC siegt erneut – 3. Sieg in Folge
Nach diesem Sonntag hat vielleicht auch der Letzte realisiert, Handball in Dresden erlebt eine unglaubliche Renaissance. Über 2000 Zuschauer kamen zum Spiel gegen Essen. Ob die Beziehung des HC zu seinem Torverhältnis auch eine Renaissance erlebt, müssen wir abwarten. Was aber egal ist, denn wenn am der Saison so viele Punkte wie nötig auf der Habenseite sind, dann hätten wir die „Handballrenaisance“ hinter uns gelassen und wären im modernen Handball endgültig angekommen. (:
Die 1. Halbzeit gegen den Traditionsverein aus Essen verlief immerwährend knapp. Kein Team konnte sich im Verlauf der 1. Spielhälfte auf mehr als 2 Tore absetzten. Beide Teams brauchten ein wenig, um richtig im Spiel zu sein. Die Dresdner etwas kürzer als der Gast aus dem Ruhrgebiet. Beide Teams spielten von Beginn an mit viel Kampfgeist und als die Essener Abwehr ab der 15. Spielminute etwas besser griff, war klar, dass die Abwehrreihen zusammen mit den Torhütern, in der 1. Halbzeit, der entscheidende Faktor sein sollten. Die Dresdner konnten bis zum 10:10, durch den Essener Michael Kintrup, immer leicht den Takt vorgeben. Nach einem geblockten Wurf sowie einer Auszeit des TUSEM, gelang den Gästen allerdings in der 23. Minute die erste Führung (10:11) im Spiel. Den Treffer setzte mit etwas Glück Tom Skroblien vom Siebenmeterpunkt. Bis in die 30. Minute hinein leisteten sich die Dresdner nun noch 4 Fehlwürfe, davon waren 3 hundertprozentige Chancen. Christian Pöhler sprach nach dem Spiel davon, den „Essener A-Jugend Torhüter richtig warmgeworfen zu haben“. Die Essener selbst trafen zwar zum 10:12, brachten dann aber bis zur Halbzeit auch nichts mehr auf „Kette“. So konnte ein Becvar-Konter und ein Konter von Robin Hoffmann, kurz vor dem Pausenpfiff, dass 12:12 herstellen. Dabei agierten die Essener kurz vor dem Ende der 1. Halbzeit sogar in Überzahl.
Zu Beginn der 2. Halbzeit brachte dem Gast seine Überzahl erneut keinen Vorteil. So entwickelte sich bis zum 16:16, Tom Skroblien hatte erneut vom Strafwurfpunkt für den TUSEM getroffen, weiterhin ein enges Spiel. Jetzt konnte sich der HC aber erstmals auf drei Tore absetzten. Der für den zunächst verletzt ausfallend Roman Becvar gekommene Arseniy Buschmann zog klug die Fäden und markierte selbst das 17:16. Dann packte der das HC-Spiel wieder sehr belebende Sebastian Greß zweimal den Zauberpass aus und bediente nach Ballgewinn unter Bedrängnis René Boese mit einem Rückhandanspiel. Der traf dann zum 18:16. TUSEM-Trainer Jaron Siewert nahm die Auszeit, konnte aber nicht verhindern, dass Greß danach erneut einen klugen Pass aus Linksaußen Tim-Philip Jurgeleit spielte und dieser zum 19:16 traf. Bis zum 23:20 durch HC-Außen René Boese schwankte der Vorsprung der Dresdner zwar, aber der HC hatte das Momentum ganz klar auf seiner Seite. Die Essener gaben aber nicht klein bei und hatten den Vorsprung in der 54. Minute wieder egalisiert (23:23). Der bärenstarke Rechtsaußen Karl Roosna, Tom Skroblien und Jonas Ellwanger hatten für den TUSEM getroffen. Es blieb eng und einen fantastischen Schlagwurf des Esseners Carsten Ridder bei Zeitspiel, benatwortete HC-Außen Julius Dierberg mit einem feinen „eingerollten“ Wurf von Linksaußen. Und dann kam die entscheidende Szene, denn Tom Skroblien trat zum Strafwurf an und scheiterte an HC-Keeper Hendrik Halfmann. Wer Hendrik Halfmann nach Paraden beobachtet, wusste natürlich was nach dem gehalten Strafwurf folgte und kurz war man sich nicht sicher, fliegt das Dach jetzt gleich wegen „Emotions-Papst“ Halfmann weg – seine ausgestreckten Arme wirken manchmal wie als würde er alle zum Handball bekehren wollen – oder wegen des Publikums. Als die Dresdner dann 30 Sekunden vor dem Ende ein Zeitspiel bis zum letzten Pass ausspielten und Nils Kretschmer vom Kreis zum 27:25 traf, war das Spiel entschieden. Zwar traf Essen durch Roosna noch einmal schnell zum 27:26, die anschließenden Manndeckung der Essener brachte aber nichts ein und so gewann der HC knapp aber verdient.
Fazit: Die über 2000 Zuschauer trugen wieder massiv zum Erfolg bei. Die Unterstützung für den Aufsteiger war grandios. Der HC kann sich derzeit auf seine wiederentdeckte Heimstärke verlassen. Den Erfolg brachte eine geschlossene Mannschaftsleistung mit kleinen Leistungsspitzen, wie dem 7-fachen Torschützen Julius Dierberg, dem wiedererstarkten Sebastian Greß oder Hendrik Halfmann im Tor. Dazu agierten die Dresdner in der Abwehr wieder extrem flexibel und konnten zudem die offensive Abwehr des Gegners in der 2. Halbzeit immer besser aushebeln. Mit dem 3. Sieg in Folge und 7 Punkten aus den letzten 5 Partien hat sich der HC etwas frei geschwommen. Ohne natürlich alle Sorgen los zu sein.
Tore: Huhnstock/Halfmann (beide Tor), Jurgeleit 1, Boese 2, Dierberg 7/4, Buschmann 2, Märtner, De Santis 5, Kretschmer 1, Hoffmann 1, Greß 3, Zele, Kammlodt, Becvar 4
Sebastian Greß sagte nach der Partie: „Nach der langen Verletzungspause war es für mich richtig schwer wieder reinzukommen. Es geht immer besser, aber ich bin noch nicht da, wo ich gerne sein will. Wir haben in der 2. Halbzeit fast immer geführt und das war psychologisch sehr wichtig. Wir hatten immer Antworten für Essen und auch Mario und Hendrik haben uns mit ihren Paraden natürlich geholfen.“
Wolfram Wegehaupt
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