„Nicht-(unbedingt)-Lieblingsgegner“ bezwungen – Dresden schlägt Fürstenfeldbruck
HC-Trainer Rico Göde nach der Partie: „Ich freue mich über diesen Sieg mehr als über den Sieg gegen Lübeck-Schwartau am Mittwoch. Das war schwer erkämpft und das gegen einen Gegner, der uns eigentlich gar nicht liegt.“
Dass der Trainer der Dresdner trotz des überragenden Ergebnisses beim VfL und „trotz“ der Tabellensituation des Gegners (letzter Tabellenplatz) zu dieser Aussage kommt, begründet sich mit der durchaus schwierigen handballerischen Vorgeschichte in der Vergleichshistorie beider Teams und der Tatsache, dass die Sachsen innerhalb der letzten 14 Tagen 4 Spiele bestreiten mussten.
Zwischen dem HC Elbflorenz und dem TuS Fürstenfeldbruck entwickelte sich eine 1. Halbzeit mit ganz unterschiedlichen Phasen. Zunächst hatten die Dresdner in den Anfangsminuten immer gute Lösungen gegen die offensive Abwehr der Gäste und führten so schnell mit 4:1 und 5:2 (8. Minute). Nach dem 5:2 traf der HC in 10 Minuten allerdings lediglich einmal und dies trotz teilweise sehr guter Chancen. Aber auch die Deckung des TuS griff zunehmend etwas besser. So kam es in der 19. Minute zu einer Auszeit des HC, denn der Gegner hatte gerade mit dem 6:7 die erste Führung erzielt. Dazwischen lagen etwas wilde Minuten, die auf der Seite der Sachsen einen überragenden Max Mohs im Tor sahen und auf der anderen Seite einen nach und nach stärker werdenden Michael Luderschmid. Beide hatten bis zur 15. Minute zusammen 14 teilweise spektakuläre Paraden gesammelt. Dabei konnte Mohs 8 und Luderschmid 6 Paraden für sich verbuchen. Der Dresdner Keeper konnte am Ende des Tages sehr starke 16 Paraden für sich verbuchen. Nach der Auszeit hatten die Hausherren wieder eine bessere Phase und erzielten 5 Treffer in Folge zum 11:7. Dies war auch möglich, weil das Heimteam im Angriff gut im 7 gegen 6 agierte und dafür nach dem Spiel von Gästetrainer Martin Wild auch ein Kompliment bekam. Bis zum 14:10 in der 28. Minute konnte der HC den Vorsprung in etwa halten. In dieser Phase vor allem angeführt durch einen gut Regie führenden Ivar Stavast. Die Gäste blieben aber weiterhin unangenehm und kampfstark und verkürzten bis zur Pause um 2 Tore (15:13). Bei den Gästen waren es vor allem Spielmacher Falk Kolodziej und Rückraumspieler Johannes Stumpf die auffällig agierten. Zudem spielte der TuS sehr erfolgreich mit dem Kreis.
In der 2. Halbzeit blieb die Partie lange weitestgehend offen, auch wenn der HC immer etwas den Takt vorgab. So blieb das Heimteam zwar ständig in Führung, der TuS aber auch weiterhin dran. Insofern schwankte der Vorsprung der Hausherren bis zum 22:20 in Minute 54 immer zwischen einem (z. B. 17:16 und 19:18), aber auch einmal vier Toren (22:18). Dann stellte der HC allerdings innerhalb einer Minute, mit 3 Treffern in Folge, auf Sieg (25:20). Dafür verantwortlich waren Lukas Wucherpfennig von Rechtsaußen sowie jeweils ein geklauter Ball von Julius Dierberg sowie Sebastian Greß, welche beide im leeren Tor der Gäste unterbringen konnten. Bei diesem Vorsprung blieb es dann bis zum 27:22 Endstand. Die Gäste boten dem HC knapp über die 50. Minute hinaus viel Gegenwehr, hatten aber in den letzten 10 Minuten kaum noch etwas zuzusetzen bzw. kamen an einen Punkt, an dem sie merkten, dass es in Dresden an diesem Tag nichts zu holen gibt.
Fazit: Wir wollen den TuS nicht zum Angstgegner des HC hochstilisieren, aber er ist mit Sicherheit ein Gegner, mit dem der HC in der Vergangenheit so seine Probleme hatte und das reicht bis in die 3. Liga zurück. Insofern ist der Erfolg auch hoch anzusiedeln, ganz egal ob die Panther aus Fürstenfeldbruck als Tabellenletzter anreisten. Der sehr stark aufspielende HC-Keeper Max Mohs sowie HC-Coach Rico Göde betonten dann auch nach der Partie die Weiterentwicklung des eigenen Teams. Mohs verwies auf die Niederlage im Hinspiel und Göde darauf, dass die Dresdner vor ein oder zwei Jahren so eine Partie wahrscheinlich nicht gezogen hätten. Zudem freute den HC-Coach die starke mentale Leistung, die sein Team nach 4 Spielen in 14 Tagen, an den Tag legte.
Dass das Spiel jetzt kein „Zweitliga-Feinschmecker-Handball“ war, steht auf einem ganz anderen Blatt. Dass „Zweitliga-Feinschmecker-Handball“ gegen den TuS aber auch kaum möglich ist, ist dann auch ein klares Kompliment für den Gegner, im Blick auf die Partie und die bisherige Saisonleistung des TuS.
Dass der HC „ganz nebenbei“ erstmals in seiner Zweitligageschichte 4 Spiele am Stück gewann, soll nicht unerwähnt bleiben.
Tore: Huhnstock/Noack/Göres/Mohs (alle Tor), Wucherpfennig 6/1, Emanuel, Dierberg 2, Dumcius 4, Kretschmer, Jungemann 1, Stavast 5, Greß 6, Vanco 1, Quade, Kasal, Thümmler 2
Wolfram Wegehaupt
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