HC Elbflorenz reist nach Brandenburg – Dresdner beim starken Aufsteiger VfL Potsdam gefordert
Der mit Abstand beste Aufsteiger ist in dieser Spielzeit der VfL Potsdam. Dass sich die Adler aus Landeshauptstadt Brandenburgs vor der Spielzeit selbst so oder so keine Grenzen setzten, konnte man aus den Worten des Füchse-Geschäftsführers Bob Hanning klar heraus hören. Er ist gleichzeitig Trainer der jungen Potsdamer Mannschaft. Diese Doppelfunktion zeigt deutlich, dass die Verbindung zwischen den Füchsen Berlin und dem VfL Potsdam sehr stark ist. Die erste Mannschaft des VfL ist dafür ein klarer Ausdruck, denn im Kader steckt sehr viel handballerische Füchse-DNA. Im Prinzip sind die Potsdamer mittlerweile eine Art Farmteam der Berliner. Solche Verbindungen sind bspw. in der amerikanischen Profisportlandschaft durchaus häufiger zu finden. Derzeit ist es für den VfL, wie für die Füchse, eine klare Win-Win-Situation, denn die Füchse können ihre Top-Talente in der 2. Bundesliga weiterentwickeln und die Potsdamer sich in der 2. Liga etablieren. Dabei spielt die aktuelle Mannschaft des VfL einen attraktiven und temporeichen Handball. Zudem merkt man dem Team von Handball-Tausendsassa Bob Hanning auch die teilweisen Ausfälle wichtiger Spieler oft nicht an, denn die Spieler aus der Füchse-Handballschule bringen durchgehend eine hohe Grundqualität mit. Zudem hat Bob Hanning anscheinend noch so einige Talente in der Hinterhand. So zauberte der Potsdamer Trainer im Spiel gegen den VfL Eintracht Hagen z. B. den 18-jährigen A-Jugendlichen Marvin Siemer aus dem Hut. Dieser warf bei seiner Zweitligapremiere gleich mal acht Tore. HCE-Trainer Rico Göde, der selbst einmal für die Füchse Berlin aktiv war, sagt zum kommenden Auswärtsgegner: „Das ist eine gute Mannschaft, die derzeit einen kleinen Lauf hat. Es ist eine Mannschaft, die sehr viel Qualität im Spiel „Eins gegen Eins“ besitzt. Wir müssen hier im Spiel Mann gegen Mann sehr gut verteidigen. Dies ist uns gegen Konstanz gut gelungen und daran müssen wir anknüpfen. Auch wenn natürlich die Qualität der Potsdamer höher ist. Hier müssen wir einfach gut und clever verteidigen und die Betonung liegt vor allem auf dem Wort clever.“
Mit 29:21 Punkten ist der VfL Potsdam derzeit Tabellensiebter. Dabei ist der VfL seit sechs Spielen ungeschlagen. Vor allem im Angriff ist das Team eine der Spitzenvertretungen der 2. Liga. Knapp 30 Tore erzielte die Hanning-Sieben im Schnitt. In den letzten Partien waren es sogar fast immer über 30 Treffer. Interessanterweise ist die Auswärtsbilanz der Brandenburger klar besser als die Heimbilanz. Der Kader der Potsdamer hat viel Jugend und viel Qualität zu bieten. Es ist schwer, Spieler herauszustellen. Am ehesten ist es vielleicht die Rückraumachse Max Christoph Beneke (rechts), Emil Hanson (links) und Moritz Sauter (Mitte) die etwas heraussticht. Alle drei zusammen haben bisher mehr als ein Drittel der Potsdamer Treffer erzielt.
Für die Sachsen steht beim VfL somit eine knifflige Auswärtsaufgabe an. Der Gegner besitzt Qualität und hat derzeit einen kleinen Lauf. Hoffnung sollte den Dresdnern jedoch die starken 45 Minuten gegen die HSG Konstanz machen, sowie die verbesserte Personalsituation. Klar ist, die Dresdner müssen sich an ihrem Leistungslimit bewegen, wollen sie in Potsdam punkten. Nach dem wichtigen Sieg in eigener Halle gegen die HSG Konstanz, wären Punkte beim starken Aufsteiger Gold wert. Die Dresdner können im Blick auf die Tabellensituation weiterhin jeden Pluszähler gebrauchen.
Wolfram Wegehaupt