HC Elbflorenz verliert in Potsdam – VfL-Toptorschütze Max Benecke überragt
Beim Spielstand von 5:5 nach sechs Minuten konnte man dem VfL Potsdam wie dem HC Elbflorenz eine flotte Partie bescheinigen. Beide Mannschaften drückten sehr auf das Tempo, sodass sich beide Abwehrreihen kaum formieren konnten. Beim VfL war es vor allem der bisherige Postdamer Top-Torschütze Max Benecke, der stark agierte. Der HCE verteilte das Torewerfen hingegen auf mehrere Schultern. Als VfL-Außen David Cyrill Akakpo in der 10. Minute die Rote Karte bekam, war der HC zeitweise sogar in doppelter Überzahl, machte aber zu wenig daraus. Trotzdem führten die Sachsen nach 16 Minuten mit 10:11, befanden sich aber in der Folge teilweise ihrerseits in doppelter Unterzahl und gaben die Führung beim 12:11 für das Heimteam wieder ab. Als der HC Elbflorenz anschließend gegen den gut haltenden Mark Ferjan nicht traf, legte der VfL das 13:11 nach und führte so erstmals mit zwei Treffern. In dieser Phase hatten Gäste Probleme, ihr Spiel im Positionsangriff zum Erfolg zu bringen. Zudem hatten die Gastgeber in dieser Phase ganz klare Vorteile auf der Torhüterposition. So bauten die Brandenburger ihre Führung bis zur 25. Minute auf 17:13 aus. Anschließend kassierte der VfL seine zweite direkte rote Karte. In der anschließenden Überzahl wurde das Dresdner Problem der ersten Halbzeit sichtbar. Trotz dessen, dass die Potsdamer im Angriff öfter in Unterzahl agierten, konnte der HC den Angriff der Adler nicht entscheidend stoppen. Vor allem der achtfache Torschütze Max Benecke traf wie er wollte. So war es bezeichnend, dass die Sachsen Sekunden vor dem Pausenpfiff eine freie Chance vergaben und die Potsdamer durch Max Benecke in letzter Sekunde von nahezu 14 Metern trafen. So führte der Gastgeber nach 30 Minuten 20:17, weil die Postdamer die klar bessere Torhüterleistung für sich verbuchen konnten und zudem in Max Benecke den überragenden Akteur auf der Platte hatten.
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste Spielhälfte geendet hatte. Die Dresdner Abwehr-Torhüter-Kombination fand keinen Zugriff auf den VfL Potsdam und Max Benecke traf beim Gastgeber munter weiter. Und weil der HCE selbst einige Chancen wegließ, lagen die Sachsen nach 40 Minuten mit sechs Toren zurück (27:21). So nahm HCE-Trainer Rico Göde die nächste Auszeit. Die brachte aber zunächst nichts, denn der HC traf eine klare Chance gegen VfL-Keeper Ferjan nicht und die Gastgeber trafen zum 28:21. Zu diesem Zeitpunkt lag der Torwart der Adler bei 42 Prozent gehaltener Bälle. Dass der VfL in dieser Phase seine dritte rote Karte an diesem Tag erhielt, ist fast schon eine Randnotiz. Der HC Elbflorenz konnte aber weiterhin sein Übergewicht bei den Überzahlspielen nicht nutzen. Ab der 45. Minute wurde die Dresdner Abwehr offensiver und in der Folge erfolgreicher bei Ballgewinnen. Noch brachte dies aber keinen entscheidenden Erfolg. So führten die Adler zehn Minuten vor dem Ende weiterhin klar (30:24). Ab Minute 50 gingen die Dresdner in eine noch offensivere Deckung über und verkürzten bis zur 54. Minute auf drei Tore (31:28). Der VfL tat sichtlich schwerer, hatte aber an diesem Tag im Halbrechten Max Benecke die eingebaute Torgarantie. So verteidigte der VfL den Drei-Tore-Vorsprung clever bis zum Ende und gewann verdient 35:32.
Fazit: Nach 60 Minuten gewannen junge Potsdamer verdient, weil sie fast 60 Minuten ihrem Spiel treu blieben, sich von drei roten Karten nicht aus dem Konzept bringen ließen und mit Max Benecke (am Ende 14 Treffer) und Torhüter Mark Ferjan die X-Faktoren auf ihrer Seite hatten. Wie sagte HC-Trainer Rico Göde nach dem Spiel zu Max Benecke: „Der hätte heute auch aus dem Kraftraum getroffen.“ Bei den Sachsen konnten vor allem Lukas Wucherpfennig sowie Ivar Stavast mit je neun Treffern überzeugen. Die Dresdner Defensive wachte aber einfach zu spät im Spiel auf. Mit 35 Gegentreffern gewinnt man in der 2. Liga eher selten eine Partie. Zudem nutze der HC das Zeitstrafenverhältnis von 8:2 einfach nicht entscheidend.
Die Dresdner müssen ihre Punkte wohl derzeit in anderen Spielen holen, denn gegen die Teams aus der Spitzengruppe reicht es im Moment einfach nicht. So tritt man in der Tabelle ein wenig auf der Stelle und hat am Sonntag wieder eine ganz wichtige Partie im Blick auf die untere Tabellenregion. Zu Gast sein wird der punktgleiche HSC 2000 Coburg.
Tore: Mallwitz/Noack (beide Tor), Zobel 2, Wucherpfennig 9, Niestroj, Dumcius 2, Kretschmer, Jungemann 1, Stavast 9, Greß 5, Vanco, Klepp, Schulz 1, Wellner 1
HC-Tainer Rico Göde: „Im letzten Spiel haben wir die Abwehr noch gelobt und heute bekommen wir 35 Gegentore. Das ist eben auch etwas das Spiegelbild der Saison. Wir hatten wirklich schlechte Abwehrsequenzen, aber vor allem am Ende richtig gute. Insgesamt hat die Abwehr-Torhüter-Kombination heute aber nicht gepasst. Dann spielen wir zudem gegen eine Mannschaft, die derzeit einfach einen Lauf hat und hier und da auch das Spielglück auf ihrer Seite.“