Zeit für ein Ostderby! – HC Elbflorenz reist nach Rostock
27:19 Punkte und Tabellenplatz 6 nach 23 Spielen, jenes ist bisher die starke Bilanz des HC Empor Rostock. Eben mit diesen Rostockern messen sich die Dresdner am Freitagabend. Die Partie in Rostock wird 19 Uhr in der Stadthalle angepfiffen und kann gemeinhin als Ostderby bezeichnet werden. Das Hinspiel gewannen die Sachsen mit 35:34 nach einer sehr temporeichen Partie.
Wie der letzte Gegner des HC, der TV Hüttenberg, praktizieren die Rostocker gerne das Spiel 7 gegen 6. Die Dresdner sollten also nach der letzten Heimpartie ausreichend sensibilisiert sein, was diese Taktik angeht. Obwohl teilweise schwer zu verteidigen, leisteten sich die Sachsen doch gegen den TV im 7 gegen 6 hier und da ein paar Undiszipliniertheiten. Zudem sticht etwas anderes beim HC Empor heraus und das ist das Thema, nie ein Spiel aufzugeben. Oft schon gelang es den Nordlichtern, Spiele zu drehen bzw. im letzten Drittel der Partie für sich zu entscheiden.
Ein Wiedersehen gibt es für die Sachsen mit Kreisspieler Jonas Thümmler, der vor dieser Spielzeit nach Rostock gewechselt war. Ein weiterer Spieler, der nun das Trikot des HC Empor Rostock trägt und früher das der Dresdner, ist Marc Pechstein. Beide spielen eine wichtige Rolle im Gefüge der Rostocker. Weitere Leistungsträger sind die Torhüter Robert Wetzel und Leon Mehler sowie Rückraumspieler und Mannschaftskapitän Tim Völzke. Gerade der Rostocker Kapitän hat auf dem Spielfeld mit seinem Spielstil einen hohen Wiedererkennungswert und geht zudem in heißen Phasen oft voran. Das weitere Fundament der Mannschaft bilden der bislang stark agierenden Spielmacher Robin Breitenfeldt (130/56 Tore). Von den genannten Leistungsspitzen abgesehen, kann HC Trainer Till Wiechers auf ein breites Gefüge an zuverlässigen Spielern zurückgreifen. Wiechers Mannschaft funktioniert in vielen Teilen hervorragend und so konnten die Rostocker auch immer wieder Ausfälle wichtiger Spieler kompensieren.
Empor hat den Status des Überraschungsteams natürlich mittlerweile abgelegt, denn für diesen Status sind einfach schon zu viele Partien gespielt. Die Nordlichter scheinen sich nun mit der Rolle des in der Spitzengruppe kräftig „mitschwimmenden“ Aufsteigers angefreundet zu haben. Bisher konnte man bei den heimstarken Gastgebern – die Rostocker holten 18:6 Punkte aus 12 Heimspielen – keinen Leistungsabfall erkennen, der manchmal anfängliche Überraschungsteams ereilt. Insofern haben die Dresdner in Rostock ein dickes Brett zu bohren.
Der zuletzt gut aufgelegte Mindaugas Dumcius sagte zur Partie in Rostock: „Rostock ist eine starke Mannschaft. Ich denke, vor der Saison hat niemand erwartet, dass sie jetzt auf Platz 6 stehen. Wir müssen uns richtig gut vorbereiten und auf jeden Fall unsere Abwehr verbessern. Da sie oft 7 gegen 6 spielen, müssen wir gegen diese Form des Angriffs gute Lösungen finden. Auch ihr gutes Kreisspiel müssen wir so oft wie möglich stören. Ich denke, in den letzten Auswärtsspielen haben wir nicht zu 100 Prozent gezeigt, was wir können. Darum wäre es eine gute Zeit, allen und uns selbst wieder zu zeigen, dass wir stark spielen können, egal gegen wen. Ich bin davon überzeugt, dass wir überall gewinnen können.“
Die Dresdner Mannschaft sollte sich die Worte ihres Halbrechten zu Herzen nehmen, dann ist auch in Rostock alles möglich. Personell steht bei den Sachsen zumindest hinter Lukas Wucherpfennig ein Fragezeichen.
Wolfram Wegehaupt