HC Elbflorenz siegt deutlich in Rostock
Die Dresdner wirkten bisher in 2022 etwas wie ein verhinderter „Cha-Cha-Cha-Tänzer“. Man hatte das Gefühl man bekam „1 und 2“, aber kein „Cha-Cha-Cha“. In Rostock allerdings gelang vor allem in Halbzeit 2 „1 und 2“ und viel „Cha-Cha-Cha“.
Die Rostocker begannen mit bekannten Konzepten in Abwehr und Angriff. So spielten die Nordlichter eine 4:2 Abwehr und im Angriff mit der Taktik 7 gegen 6. Die Dresdner begannen ihrerseits in einer 6:0 Formation. Leider mussten die Sachsen kurzfristig auf den zuletzt gut aufgelegten Mindaugas Dumcius verzichten. Auch Lukas Wucherpfennig war nicht dabei. Beim Heimteam fehlten mit Robin Breitenfeldt, Jonas Thümmler und Per Oke Kohnagel ebenso Leistungsträger.
Die Dresdner erwischten den etwas besseren Start und führten nach 8 Minuten mit 1:4. Dabei hatte man bei den Rostockern schon zweimal in das verwaiste Tor getroffen, nachdem man den Ball durch gute Deckungsarbeit gewonnen hatte. In der Folge kam Empor etwas besser zurecht und konnte bis zur 11. Minute auf 4:5 verkürzen. Leider leisteten sich die Dresdner in dieser Phase zu viele leichte Fehler. Insgesamt wirkten beide Teams zu Beginn noch recht fehlerbehaftet. In der 14 Minute gab es für die Dresdner einen unerwarteten Einschnitt in das Spielkonzept. Rene Zobel bekam eine direkte Rote Karte und der HC hatte damit keinen der beiden etatmäßigen Halbrechten mehr zur Verfügung. Für ihn rückte Oskar Emanuel auf diese Position, was sich in der Folge als Glücksgriff erweisen sollte. Rostock machte aber nichts aus der anschließenden Überzahl und musste sogar das 4:6 und 4:7 durch den HC hinnehmen. In der 20 Minute führten die Gäste weiterhin mit 3 Toren (5:8), weil die Göde-Sieben auch Lösungen gegen die auf 6:0 umgestellte Empor Abwehr fand. Zudem konnte sich auch HC Keeper Max Mohs immer wieder auszeichnen. Bei den Gastgebern war eindeutig Tim Völzke der auffälligste Spieler, weil er bspw. immer wieder starke Pässe an den Kreis platzierte, die ein gut aufgelegter Dennis Mehler dann verarbeitete. Insgesamt hatte man das Gefühl, dass sich beide Mannschaften ihre Tore mit zunehmender Spielzeit schwer erarbeiten mussten. Die Dresdner arbeiteten aber etwas besser und führten in der 28. Minute mit 8:12. Nach dem 9:12 durch Rostock lies Dresden dann 40 Sekunden vor dem Pausentee die super Chance zum 9:13 liegen und kassierte stattdessen das 10:12. Dies war auch der Halbzeitstand. HC Trainer Rico Göde zur 1. Halbzeit: „Es war teilweise von beiden etwas zäh. Trotzdem fand ich uns recht abgeklärt. Allerdings habe ich den Jungs in der Kabine auch gesagt, dass, wenn wir so weiterspielen, wir in Rostock nichts holen. Die Qualitäten von Rostock sind ja bekannt, was 2. Halbzeiten angeht.“
Die 2. Halbzeit begann der HC in Unterzahl. Dies nutzte Empor zum 11:12. Der Gäste antworteten aber schnell durch Julius Dierberg zum 11:13. Dierberg besorgte dann kurz danach per Konter das 11:14 für die Sachsen. Nach einem erneuten Ballgewinn konnten die Dresdner wieder per Gegenstoß treffen (11:15). Verantwortlich für die Ballgewinne war eine starke Dresdner Defensive. Diese ermöglichte dem HC dann wieder ein Kontertor zum 11:16. Torschütze war erneut Julius Dierberg. Nach diesem Tor hatte Empor Trainer Till Wiechers Redebedarf und bat sein Team zur Auszeit. Danach agierte sein Team wieder im 7 gegen 6. Das hinderte den HC aber nicht daran, nach einer tollen Parade von Max Mohs, auf 11:17 zu erhöhen. Anschließend hielt Mario Huhnstock auch noch einen Strafwurf für den HC. Die Rostocker überwanden ihre Torflaute dann nach 5 torlosen Minuten durch Jonas Ottsen (12:17). In Minute 42 führten die Dresdner sogar erstmals mit 8 Treffern (13:21). Als der bärenstarke Julius Dierberg in Minute 49 einen Ball stahl und zum 17:26 einwarf, waren eigentlich alle Messen gelesen. Durch ein Tor des ebenso bärenstarken Oskar Emanuel führte der HC dann sogar mit plus 10 (18:28). In der Folge hatten die Sachsen alles im Griff und den Hausherren drohte beim 20:32 ein ergebnistechnisches Debakel. Am Ende gewannen die Dresdner mit 24:36. Rico Göde zum 2. Spielabschnitt: „Die ersten 10 Minuten waren natürlich entscheidend. Nicht nur da stellen wir eine gute Defensive mit einem gut Max Mohs dahinter. Zudem bestrafen wir jeden Fehler des Gegners gnadenlos. Das war zuletzt nicht immer der Fall. Es freut mich besonders für Oskar Emanuel, dass er so ein gutes Spiel gemacht hat. Er war schon vor dem Spiel eine Option für die halbrechte Position. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass sich der eine oder andere etwas frei gespielt hat.“
Fazit: 2318 Zuschauer sahen in der 2. Halbzeit ein entfesselnd aufspielenden HC Elbflorenz. Eine starke Abwehr gepaart mit einem guten Max Mohs sowie den super aufgelegten Oskar Emanuel (7 Tore) und Julius Dierberg (13/3 Tore) im Angriff, waren die Erfolgsgaranten. Die 7 gegen 6 Variante der Rostocker ging an diesem Tag gegen die Dresdner Abwehr ins Leere und ermöglichte dem HC zahlreiche leichte Treffer. Des Weiteren ließ man keine sonst üblichen Empor-Comeback-Qualitäten aufkommen. So feierten die Sachsen, bei sonst so heimstarken Rostockern, einen in der Höhe unerwarteten und verdienten Auswärtssieg. Dies sollte Schwung für die Aufgabe am kommenden Mittwoch gegen Coburg geben.
Tore: Huhnstock/Mohs (beide Tor), Zobel 1, Emanuel 7, Dierberg 13/3, Buschmann 3, Kretschmer 5, Jungemann 1, Stavast 1, Greß 1, Vanco 2, Klepp, Schulz, Quade, Wellner 1
Wolfram Wegehaupt