HC Elbflorenz reist in den Ruhrpott nach Essen
In der aktuellen 2. Liga wimmelte es nur so von ehemaligen Erstligisten. Einer davon ist TUSEM Essen. Der Verein aus dem Ruhrpot, dem es immer wieder gelingt junge Spieler auf Bundesliganiveau auszubilden, hat viele Jahre in der ersten Liga gespielt und bringt es auf 918 Partien in der höchsten deutschen Spielklasse. Die Glanzzeiten mit deutschen und internationalen Titeln sind aber schon eine Weile Geschichte. In der letzten Saison stieg man aus der 1. Liga wieder ab, nachdem man in der Spielzeit davor aufgestiegen war. Zuvor hatte man 7 Jahre nicht im Oberhaus gespielt. In dieser Spielzeit ging Essen als einer der Topfavoriten auf den Wiederaufstieg in die Spielzeit. Mit 23:19 Punkten nach 21 Spielen ist man mittlerweile aber schon 9 bzw. 7 Punkte von den Aufstiegsplätzen entfernt. Dies ist zu diesem Zeitpunkt der Saison ein nicht zu unterschätzender Abstand und so wird das Ziel Wiederaufstieg wahrscheinlich schwer zu realisieren sein. Im Blick auf die aktuelle Spielzeit fehlt dem starken Essener Kader bisher etwas die Konstanz, um ganz oben mitzuspielen. TUSEM Trainer Jamal Naji, der nach der Saison zum Erstligisten Bergischer HC wechselt, hat einen sehr eingespielten und spielstarken Kader zusammen. Zu Hause holte dieser Kader bisher 12:8 Punkte. Dies ist für die sonst so heimstarken Essener eine ungewöhnliche Bilanz. Bilanzen hin oder her, mit Essen haben die Dresdner eine ganze schwere Nuss zu knacken. Das Hinspiel verloren die Sachsen nach knapp mit 29:31. Erst in den letzten Minuten entschied sich die Partie zu Gunsten des TUSEM.
Leistungsträger beim TUSEM sind bspw. die Torhüter Sebastian Bliß und Junioren-Nationalkeeper Lukas Diedrich. Bester Torschütze ist der agile Spielmacher Eloy Morante Maldonado (89/18 Tore). Neben dem Mittelmann darf man zudem Linkaußen Noah Beyer sowie Rechtsaußen Felix Klingler nicht ungenannt lassen. Im Rückraum zieht neben dem genannten Maldonado Mittelmann Justin Müller die Fäden. Er gehört ebenso zu den Leistungsträgern wie der Halbrechte Lucas Firnhaber und Kreisspieler Markus Dangers.
Insgesamt ist Essen eine Mannschaft, deren Stärken vor allem im Angriffsspiel liegen. Zudem kann die Sporthalle am Hallo den Ruhrpottlern eine Menge Schub geben.
Für die Sachsen ist die englische Woche ein wichtiger Fingerzeig. Die kommenden Spiele gegen Essen und Hüttenberg werden zeigen, ob es den Dresdnern gelingt sich weiter zu steigern, denn eines ist klar: Gegen diese Gegner muss eine weitere Steigerung her, will man Zählbares mitnehmen. Auf die Frage hin, ob die kommenden beiden Partien sogar einen richtungsweisenden Charakter für die Saison für den HC haben, sagte HC Linksaußen Julius Dierberg: „Grundsätzlich glaube ich nicht, dass die nächsten beiden Spiele zeigen wo die Reise hingeht, denn die Saison ist noch lang und es kann noch sehr viel passieren. Man darf auch nicht vergessen, dass wir zuletzt auch nicht gegen schlechte Teams gespielt haben. Der TVG war in der letzten Saison z. B. auch im ersten Tabellendrittel angesiedelt.“
Zum Gegner TUSEM Essen sagte er: „Der kommende Gegner Essen ist als Absteiger, davon gehe ich fest aus, nicht zufrieden mit dem Saisonverlauf und dem aktuellen Tabellenstand. Dies muss uns aber egal sein und wir müssen den Fokus auf uns legen. Fakt ist, wir müssen gegen Essen unser Rückzugsverhalten gegenüber zuletzt deutlich verbessern. Zudem müssen wir den den schnellen und variablen Spielfluss der Essener stören und damit auch die effektiven Außen nicht so ins Spiel kommen lassen. Wir selbst brauchen wieder ein bisschen mehr Spielwitz und Kaltschnäuzigkeit. Können wir diese Dinge umsetzten, bin ich mir sicher, es wird ein tolles Spiel und wir kommen auch mit Zählbarem nach Dresden zurück.“
Wolfram Wegehaupt