Deutliche Niederlage in Essen – HC Elbflorenz kommt beim TUSEM unter die Räder
Schon vor der Partie gab es schlechte Nachrichten beim HC Elbflorenz. So mussten die Dresdner auf Torhüter Mario Huhnstock verzichten. Da mit Marius Noack auch der 3. Torhüter verletzt ist, reiste mit Tilmann Prager der Torhüter der 2. Mannschaft und machte seine Sache ganz gut. Auch Oskar Emanuel fehlte den Dresdnern für die rechte Außenbahn. Zudem saß Kreisläufer Michael Schulz nicht mit im Bus.
Den Torreigen eröffnete der Essener Rückraumspieler Lucas Firnhaber und nach einem Fehler der Dresdner legte der TUSEM schnell zum 2:0 nach. Nach einem neuerlichen Fehlabspiel des HCE folgte dann in der 4. Minute das 3:0. Die Dresdner brauchten knapp fünf Minuten, um durch Ivar Stavast den ersten Treffer im Spiel zu erzielen. Er war an diesem Tag mit sieben Toren der beste Dresdner. Seinem Beispiel folgten allerdings zu wenige. Als Essen erneut traf und der HCE anschließend wieder ein Fehlabspiel produzierte, kassierten die Tiger per Konter das 1:5 und der Dresdner Fehlstart war perfekt. Nach dieser kalten Dusche war der HC Elbflorenz besser im Spiel, vergab aber zwei klare Chancen zum 7:6 und musste so durch Firnhaber das 8:5 hinnehmen. Beim 9:5 durch einen Konter wurde immer auffälliger, dass der HCE vor allem in der Rückwärtsbewegung durch Essen immer wieder ausgehebelt wurde und seinerseits seine klaren Chancen nicht nutzte. So musste Trainer Rico Göde schon nach knapp 13 Minuten eine Auszeit nehmen. Nach dem Timeout wirkten die Dresdner wacher. In einer Überzahl kam die Mannschaft erst zum 8:7. Ein Treffer durch Rene Zobel brachte dann sogar das 9:8. Anschließend vergaben die Dresdner erneut eine klare Chance zum Ausgleich und mussten anschließend eine Zeitstrafe hinnehmen, was prompt das 10:8 zur Folge hatte. Was dann folgte, war eine ganz schwache Phase der Gäste in der man entweder am starken Sebastian Bliß im TUSEM-Tor scheiterte oder sich gleich zweimal in Überzahl ungeschickt anstellte. So zogen die Hausherren bis zur 26. Minute auf 14:9 davon. Die anschließende Phase zeigte dann aber auch, dass der TUSEM sich in dieser Saison noch keine endgültige Sicherheit erspielt hat. Den Dresdner gelangen jetzt vier Treffer in Serie. Der letzte davon Sekunden vor dem Pausenpfiff durch Philip Jungemann. So ging es mit einem knappen 14:13 Rückstand in die Halbzeit und die Zuschauer hatten bei Essen vor allem die starken Lukas Becher (5 Tore) und Lucas Firnhaber (4 Tore) gesehen. Auf HCE Seite war es ein stets agiler Ivas Stavast (4 Tore). Im Torhüterduell hatten die Hausherren durch Sebastian Bliß klar die Nase vorn und diese sollte in Halbzeit zwei weiter wachsen.
Nach der ersten Minute im zweiten Durchgang hatten die Tiger die Chance per Strafwurf zum 14:14 auszugleichen, jedoch verwarf man erneut gegen Sebastian Bliß. Nach dem 17:16 konnten sich die Essener allerdings bis Minute 38 auf 20:16 absetzten, weil eben jener Bliß das Torhüterduell weiter für sich ausbaute. Dies nutzte die Mannschaft aus dem Ruhrpott vor allem für schnelle Treffer. Eine typische Szene für diese Phase: Der HCE kassiert aus gefühlt 14 Metern den Treffer zum 21:17 und verwirft anschließend in Überzahl frei vom Kreis gegen Bliß. Die abschließende Viertelstunde sah den HC noch einmal kurz an einer Wende schnuppern, nämlich als man beim 22:20 die Chance zum 22:21 vergab. Danach verwarfen die Dresdner allerdings zehn Minuten lang reihenweise Bälle oder Bliß sammelte Paraden. Als sechs Minuten vor dem Ende die Hausherren durch Lucas Firnhaber zum 28:21 trafen, war das Spiel endgültig gelaufen. In der Folge bahnte sich beim 32:24 durch einen Rückhandwurf des Esseners Noah Beyer ein kleines Debakel an. Am Ende verloren die Dresdner, die ab Minute 46 genau noch vier Tore warfen, mit 34:25.
Fazit: Nach dem Spiel haben es sicher auch die letzten verstanden, der HC Elbflorenz ist derzeit von der Spitze der 2. Liga ein gehöriges Stück entfernt. Da helfen auch die vielen bisher knappen Spiel nichts. So verweilt der HCE weiter im Niemandsland der Tabelle und kommt einfach nicht vom Fleck. Im Blick auf das Spiel war Sebastian Bliß mit sehr starken 17 Paraden beim TUSEM absoluter Matchwinner. In den letzten zehn Minuten brachen die Dresdner in Essen regelrecht ein. Im Angriff war an diesem Tag vor die rechte Angriffsseite mit vier 4 Treffern aus 17 Versuchen das Problem. Die Essener Wurfquote lag derweil bei 72 Prozent. Des Weiteren luden die Sachsen die Essener auch immer wieder zu ihrem starken Tempospiel ein.
Tore: Prager/Mohs (beide Tor), Zobel 3, Wucherpfennig 1, Dierberg 4, Buschmann 1, Dumcius, Kretschmer 1, Jungemann 4, Stavast 7, Greß 4, Vanco, Klepp, Quade 1, Wellner
HC Elbflorenz-Trainer Rico Göde nach dem Spiel: „Jetzt haben wir nach gefühlt anderthalb Jahren mal wieder einen richtig auf die Mütze bekommen. Am Ende war es schon bitter und wir haben aufgrund der Schlussviertelstunde auch verdient so hoch verloren. Uns fehlte heute ganz klar die Performance auf der rechten Seite. Zudem nutzen wir die Chance zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht, dem Spiel vielleicht eine andere Wendung zu geben. Natürlich verwerfen wir vor allem im zweiten Spielabschnitt einfach zu viel. Wir haben zum Glück nicht so viel Zeit darüber nachzudenken, denn Sonntag kommt ja schon die nächste Partie. Was natürlich nicht heißt, dass wir diese Niederlage nicht besprechen werden.“
Wolfram Wegehaupt