HC als Außenseiter nach Balingen
Die kommende Auswärtsfahrt ist für die Dresdner die denkbar schwerste. Der Gegner HBW Balingen-Weilstetten brauchte nach dem Abstieg aus der 1. Liga 2017, eine Spielzeit in Liga 2 um sich zu ordnen. In der aktuellen Spielzeit scheinen die Baden-Württemberger aber den Weg zurück in die Liga anzutreten, der sie viele Jahre, nämlich von 2005 bis 2017 angehörten. Dabei erfüllt der derzeitigen Tabellenerste (37:7 Punkte) die ihm zugedachte Rolle, denn natürlich war der HBW vor der Saison Topfavorit für den Aufstieg. Wie schwer diese Aufgabe für die Dresdner wird, zeigt das Ergebnis vom letzten Wochenende, denn da beförderten die Gallier von der Alb den ASV Hamm Westfalen, seinerseits nicht gerade Kanonenfutter, mit 30:22 aus der Halle. Seit mehr als einem Jahr ist der HBW nun zuhause ungeschlagen. Seit 12 Spielen zudem in der Liga. Sogar den Ausfall des WM-Spielmachers Martin Strobel scheint das Team weggesteckt zu haben. Auch wenn der Spielmacher natürlich für den HBW wichtig ist, verwundert das trotzdem nicht, denn im Kader der Balinger gibt es viel Qualität. Bester Torschütze ist bisher der isländische Außen Oddur Gretarsson mit 126/66 Treffern. Der HC ist im Übrigen eines der 4 Teams, welches diesem starken Kader Punkte abluchsen konnten. So spielten die Dresdner am 4. Spieltag Remis (24:24) gegen den HBW.
Dass dies in Balingen passiert, ist natürlich im Bereich kleines Handballwunder anzusiedeln. Für die Dresdner wird es darum gehen, ihr für den Gegner unangenehmes Auswärtsgesicht zu zeigen. Die Dresdner schaffen es nun schon über Monate enge Spiele in fremden Hallen zu kreieren. Das dies in Balingen natürlich eines Sahnetages bedarf, sollte jedem klar sein. Dabei müssen die Sachsen ihre zuletzt gegen Essen verlorene Leichtigkeit im Angriff wiederfinden. Dieser Punkt hat sicherlich in der Auswertung des Essen-Spiels eine Rolle gespielt. Gegen den Tabellenführer und Topaufstiegsfavoriten herrscht keinerlei Druck, insofern kann der HC trotz der weiterhin engen Tabellensituation frei aufspielen. Trainer Christian Pöhler sprach von der Rolle des Underdogs. Betonte aber auch, dass das Team diese Rolle auch aktiv ausfüllen muss.
Rechtsaußen Robin Hoffmann zur Partie im Süden: „In Balingen wollen wir eine Reaktion auf das Spiel gegen Essen zeigen und wieder an die Leistungen gegen Coburg und Hagen anknüpfen.
Balingen ist Favorit, weshalb wir befreit aufspielen können, was uns vielleicht gegen Essen gefehlt hat.
Wir werfen 60 Minuten lang alles in die Waagschale und gucken am Ende auf die Anzeigetafel und das Ergebnis.“
In diesem Sinne: Mit Mut nach Balingen!
Wolfram Wegehaupt