Sachsenderby in Aue – Dresden will einiges besser machen
Innerhalb von 4 Wochen zweimal Sachsenderby gegen Aue, so etwas gab es noch nie und ist natürlich dem Faktor Corona geschuldet. Personell hat sich bei beiden Teams im Vergleich zum Spiel am 24. Februar nichts geändert. So gilt dahingehend hier der Verweis auf den Vorbericht zum Spiel vor knapp 4 Wochen. Im Fokus sollen in der Folge andere Dinge liegen.
Der EHV Aue schwamm bis zum letzten Spieltag auf einer 6 Spieltage dauernden Erfolgswelle, welche dem Team aus dem Erzgebirge 5 Siege und 1 Remis einbrachten. In diesen 6 Partien gelang vieles. Bis zur etwas überraschenden Niederlage, bei zu diesem Zeitpunkt eher formschwächeren Konstanzern, lief gefühlt fast alles beim EHV. Man spielte gut und gewann und man spielte nicht ganz so gut und gewann trotzdem. Der Lauf hatte seine Ursachen auch in der Auer Torhüter-Paarung Anadin Suljaković und Sveinbjörn Pétursson, welche sich zum Teil in ungeahnte Höhen emporhob. So hielt Ersterer z. B. in der Partie gegen Rimpar in 30 Minuten 70 % der Bälle, die auf sein Tor kamen und auch die Dresdner bekamen im Hinspiel die Qualität der Auer „Torsteher“ zu spüren. Insgesamt erlebte der HC gerade in der Offensive gegen den EHV einen gebrauchten Tag, welcher dann in einer deutlichen Heimniederlage endete. Dass der EHV es ähnlich wie im Hinspiel mit einer eher defensiven 6:0 Abwehr versuchen wird, welche die Torhüter bei ihrem Job unterstützt, scheint nahezu sicher.
Auch wenn die Dresdner inzwischen schon wieder eine weitere Partie hatten und die Niederlage gegen Aue in den Hintergrund geriet, wird sie jetzt wieder präsent und zwar im positiven Sinne. Mannschaftskapitän Mario Huhnstock: „Es ist schön so schnell wieder gegen Aue spielen zu können. So haben wir die Chance das Hinspiel zu korrigieren. Der Stachel der deutlichen und verdienten Niederlage sollte bei jedem noch tief genug sitzen um aggressiver und auch härter in die Partie zu starten als wir das in den letzten beiden Spielen gemacht haben.“
Motivationsprobleme sollte es zusätzlich zur Derbyenergie bei den Landeshauptstädtern also keine geben.
Dabei sollte der HC nicht nur an den Angriff denken, wenn es um Verbesserungspotenzial im Blick auf das Aue-Spiel geht. Auch die Defensive muss wieder stabiler werden und das hinsichtlich der letzten Partien insgesamt. Mario Huhnstock im Blick darauf, wie es gehen könnte: „Die 2. Halbzeit gegen den TuS Lübbecke zeigte deutlich was uns in den 3 Halbzeiten vorher gefehlt hatte. Jetzt haben wir 2 Tage um auch dem letzten im Training zu verdeutlichen, dass dies ein sehr besonderes Spiel ist und nicht immer der bessere Handball gewinnt.“ Die Dresdner können dabei in der Defensive bei sich selber Anschauungsunterricht nehmen und zwar ,um genau zu sein, beim HC Elbflorenz des ersten Saisondrittels.
Beim HC gilt es also vor allem zu schauen, ob ein Aue spezifischer Entwicklungsprozess seit der Partie im Februar stattgefunden hat. Beim EHV wird interessant sein, wie das Team die erste Niederlage nach der Erfolgsserie weggesteckt hat. Insofern ist alles angerichtet für ein hoffentlich spannendes und packendes Sachsenderby zwischen den aktuellen Tabellennachbarn (Aue Platz 6, Dresden Platz 7).
Wolfram Wegehaupt