Cleverness und Teamgeist sollen die angespannte Personalsituation lindern – HC Elbflorenz in Nordhorn vor schwerer Aufgabe
Arseniy Buschmann ist einer der HC-Spieler, die vielleicht bei dem einen oder anderen Dresdner Fan etwas unter dem Radar laufen. Das wäre aber vollkommen zu Unrecht. Der Rückraumspieler wurde nach dem Spiel gegen Bietigheim explizit von HCE-Trainer Rico Göde für seinen unermüdlichen Einsatz gelobt. In den nächsten Spielen könnte diese Mentalität noch wichtiger werden als bisher, denn den Dresdnern droht im Spiel gegen das Spitzenteam aus Nordhorn der Ausfall von bis zu sechs Spielern. Dabei ist das Programm in dieser englischen Woche mit drei Partien in sieben Tagen knüppelhart. Zudem zählen die nächsten drei Gegner Nordhorn, Lübbecke und Eisenach allesamt zu den Aufstiegskandidaten. Das Hinspiel konnte der HC Elbflorenz im Übrigen knapp mit 27:26 für sich entscheiden, als Ivar Stavast damals in letzter Sekunde den Siegtreffer erzielte. Vielleicht beflügelt den Dresdner Rückraumspieler die unmittelbare Nähe zur niederländischen Grenze, an diesem Tag zu einer ebenso furiosen Leistung.
HC-Rückraumspieler Arseniy Buschmann zur kommenden Partie: „Nordhorn ist eine sehr gute Mannschaft und ich erwarte ähnlich wie im Hinspiel eine spannende Partie. Für uns wird es wichtig sein clever zu spielen, da uns sicherlich einige Spieler nicht zur Verfügung stehen werden. Dies ist aber auch eine Situation, welche wir schon kennen. Wenn wir als Kollektiv noch enger zusammenrücken, ist auch in Nordhorn etwas möglich.“
Der Gegner HSG Nordhorn-Lingen ist eines der Teams aus dem erweiterten Kreis der Aufstiegsfavoriten und belegt derzeit mit 28:14 Punkten den 5. Tabellenplatz. Damit sind die Niedersachsen nur drei Punkte von den Aufstiegsrängen entfernt. Zuletzt konnte die HSG dreimal am Stück gewinnen. Zudem gilt die Mannschaft als heimstark. Der Tabellenfünfte, der im Euregium in Nordhorn seine Heimspiele austrägt und dort im Schnitt vor über 2.000 Zuschauern spielt, ist eine der physisch stärksten Mannschaften der Liga. Kein Wunder, dass das Team von Trainer Daniel Kubes zu den besten Defensivmannschaften der Liga zählt. Zudem spielt bei den Niedersachsen mit Bart Ravensbergen und Björn Buhrmester das wohl stärkste Torhüterduo der 2. Liga. Insofern werden die Sachsen einiges an Beton bohren müssen, um bei der HSG erfolgreich Handball zu spielen. Der Kader des langjährigen Erstligisten – immerhin zwölf Bundesligaspielzeiten hat die HSG seit 1999 auf der Habenseite – ist sehr gut besetzt. Vor allem die linke Seite mit Linksaußen und HSG-Toptorschütze Jaime Fernandez (96/41 Tore) und den Halblinken Georg Pöhle und Tarek Marschall sticht etwas heraus. Hinzu kommt der nach dieser Saison nach Dresden wechselnde Julian Possehl im rechten Rückraum und der schwedische Rechtsaußen Samuel Lindberg. Beide erzielten zusammen schon mehr als 100 Treffer für die HSG. Mit dem schwedischen Halblinken Markus Stegefelt und Kreisspieler Dominik Kalafut kann die Mannschaft von Kapitän und HSG-Integrationsfigur Alexander Terwolbeck, zudem auf einen massiven Innenblock zurückgreifen.
Die Dresdner machten gegen die SG BBM Bietigheim zuletzt ein richtig gutes Spiel und rehabilitierten sich so für die Niederlage beim Tabellenletzten aus Würzburg. Der Sieg wurde allerdings im Blick auf die Verletztenproblematik teuer bezahlt. In Nordhorn können die Sachsen, nicht aufgrund der angespannten Personalsituation, ohne Druck aufspielen. Die Favoritenrolle liegt unter den aktuellen Vorzeichen klar beim Team von Trainer Daniel Kubes.
Wolfram Wegehaupt