Schwache 2. Hälfte nimmt HC Elbflorenz alle Möglichkeiten
Es war mit dem HCE in Wilhelmshaven etwas wie bei Star Wars Teil I, II und III, denn alle hatten sich viel vorgenommen (Produzenten, Regisseure wie Darsteller). Einzig es blieb bei den guten Vorsätzen. So zieht es den HCE derzeit in Richtung dunkle Seite und dies heißt, in Richtung Abstiegsplätze. Es wird mal Zeit, den Jedi in sich zu entdecken!!!
Nachdem der HC Elbflorenz etwas nervös in die Partie gestartet war, gestaltete sich die Partie in der Nordfrost-Arena vor ca. 1200 Zuschauern sehr ausgeglichen. Auf Seiten des WHV war es vor allem der überragende Kay Smits, der dem HCE auf der halbrechte Seite enorme Probleme machte. Er erzielte an diesem Tag starke 10 Tore und leider konnte ihm kein HCE-Feldspieler leistungsmäßig irgendwie folgen. Mit Ausnahme vielleicht von HCE-Linksaußen Tim-Philip Jurgeleit, der 5 seiner 5 Strafwürfe nervenstark verwandelte und an diesem Tag mit 7 Treffern bester HCE-Torschütze war. Bis zur 16. Minute und dem erstmaligen Ausgleich zum 7:7 durch WM-Fahrer Roman Becvar, hatte der HCE schon einige Chancen, u. a. in Überzahl, weggelassen. Als der WHV in der 21. Minute wieder mit 9:7 in Führung ging, begann die beste Phase des HCE, denn nur 3 Minuten später führten die Dresdner mit 9:10. Torschütze war Tim-Philip Jurgleit per Strafwurf. Bis zur Halbzeit ging der HCE immer in Front und der WHV zog nach. Das brachte am Ende den 12:12 Halbzeitstand, wobei der HCE es im letzten Angriff verpasste mit einer Führung die Kabine zu gehen. Vor allem HCE-Keeper Hendrik Halfmann hatte mit 8 Paraden eine sehr gute 1. Halbzeit gezeigt und auch mit der Abwehrleistung konnte der HCE durchaus zufrieden sein. Christian Pöhler sagte: „Wenn wir halbwegs unsere Leistung bringen, dann führen wir zur Pause mit 3 oder 4 Toren. Allerdings lassen wir klare freie Chancen weg und machen teilweise haarsträubende technische Regelfehler.“ sagte Christian Pöhler zum 1. Spielabschnitt.
Die 2. Spielhälfte begann gut für die Dresdner. So ging man durch einen Kretschmer-Treffer mit 12:13 in Führung. Torwart Hendrik Halfmann zeigte anschließend zwei starke Paraden gegen Smits und Schwolow und der HCE traf im Angriff zum 12:14. Die Chance zum 12:15 ließ der HCE dann verstreichen. Der WHV kam nun wieder zurück und hatte bis zur 35. Minute innerhalb von nur 40 Sekunden wieder ausgeglichen (14:14). Auch in der 36. Minute war es weiterhin ein Kopf an Kopf rennen, wie schon zumeist in der 1. Halbzeit. Doch dann hatte der HCE einen großen und spielentscheidenden Bruch im Spiel. „Hier haben wir angefangen den Sieg wegzuschmeißen“ sagte HC-Coach Pöhler nach der Partie. Die Hausherren hatten zunächst ab der 36. Minute auch Probleme ihr Spiel zu entwickeln, kamen aber eher wieder in die Spur. So schickte sich der WHV ab der 39. Minute an, dass bis dahin enge Spiel zu entscheiden. Der HCE scheiterte zudem, mit teilweise schwachen Würfen, ab Mitte der 2. Halbzeit, auch immer wieder am sich steigernden Frederick Lüpke im Tor des WHV. Er konnte immerhin 7 Paraden im 2. Spielabschnitt zum Erfolg seiner Mannschaft beitragen. So ging es dahin mit dem HCE, der es knapp 10 Minuten lang nicht schaffte einen Treffer zu erzielen. Beim 22:17 durch Lukas Kalafut in der 50. Minute war das Spiel eigentlich entschieden. Die Männer vom Jadebusen hielten den HCE jetzt an der kurzen Leine und ließen keine Aufholjagd mehr zu. So spielten die Hausherren die Partie in den letzten 10 Minuten ohne Probleme nach Hause. Sebastian Maas war es vorbehalten, 90 Sekunden vor Schluss den Strich zum 26:21 Sieg für sein Team unter das Spiel zu machen.
Fazit: Wie zuletzt häufig, haperte es beim HCE im Angriff. Dies zeigte sich in der 2. Halbzeit in Wilhelmshaven besonders. „Ja, der Angriff ist derzeit definitiv das Problem, denn mit den 26 Gegentoren und der Abwehrleistung bin ich nicht wirklich unzufrieden.“ Während auf Seiten des WHV Kay Smits herausragte, gab es beim HCE keinen Spieler der sich aus dem Feld heraus besonders in den Vordergrund spielte. Einzig Torhüter Hendrik Halfmann zeigte über weite Strecken seiner Einsatzzeit eine gute Partie. So reichte es mit nur 21 erzielten Toren auswärts erneut nicht zu Punkten. Mit der Niederlage in Wilhelmshaven hat der HC Elbflorenz aus den letzten 7 Spielen lediglich 2 Punkte geholt. Zwar verloren Teile der Konkurrenz um den Abstieg auch, aber derzeit läuft der HCE Gefahr, den Anschluss an das erweiterte Mittelfeld komplett zu verlieren. Die Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt trug natürlich dazu bei.
Tore: Halfmann/Huhnstock (beide Tor), Hruscak 2, Jurgeleit 7/5, Boese 1, Dierberg 3/1, Martner, De Santis 2, Kretschmer 4, Hofmann 1, Gress, Zele, Kammlodt, Becvar 1, Quade
Christian Pöhler zum Spiel: „Wir haben nach dem guten Beginn in der 2. Halbzeit das Handball spielen eingestellt. Wir haben viel zu überhastet Würfe genommen und teilweise einfachste technische Regelfehler begangen. Vor allem bei den Fehlern haben elementarste Dinge nicht funktioniert. Ich denke, an der Abwehr lag es nicht. Auch hatten wir einen Spieler wie Kay Smits im Positionsangriff ganz gut im Griff. Er hat allerdings viele Tore auch aus der 2. Welle gemacht. Bei uns hat sich nicht wirklich jemand hervorgetan und das Heft des Handelns mal in die Hand genommen.“
Wolfram Wegehaupt