Mit einem Ruck den Fehlstart verhindert – HC Elbflorenz erkämpft Remis in Emsdetten
Eines kann man zur 1. Halbzeit des HC in Emsdetten vorwegnehmen, die Heimmannschaft führte zur Halbzeit verdient mit 15:12. Sie war in vielen Situationen das wachere Team. Die Dresdner ließen auf dem Weg zu Pausenpfiff zwei Siebenmeter liegen und hatten im Positionsangriff teilweise Probleme gegen die aggressive TVE Abwehr. Auch das Dresdner Tempospiel konnte Emsdetten fast 20 Minuten ausschalten. Allein von Minute 6 bis Minute 14 gelangen dem HC nur 2 Tore. Aktivposten war dabei vor allem Mindaugas Dumcius, der im 1. Spielabschnitt 4mal traf. Weil die Hausherren ab der 25. Minute auch so ihre Probleme mit der sächsischen Defensive hatten und der HC zu ein paar leichten Toren kam, blieb das Spiel weitestgehend eng. Bis zum 11:11 in Minute 26 konnte der HC für sich eine gute Defensivleitung verbuchen und war so voll im Spiel. Einzig in den letzten 4 Minuten war man nicht mehr so im Bilde. So traf das Heimteam noch 4mal, während die Sachsen lediglich noch einmal einnetzen. Stärkster Akteur beim TVE war dabei Dirk Holzner, der 5 Treffer markierte und das teilweise sehenswert. Auch im Tor hatten das Heimteam im 1. Durchgang die Nase vorn.
Als HC Trainer Rico Göde in der 42. Minute die Auszeit nahm, war dies auch bitter nötig, denn der HC lag erstmals, durch einen Treffer von TVE Außen Dirk Holzner, mit 5 Toren zurück (22:17). Zuvor hatte der TVE gegen die 5:1 Defensive der Dresdner immer wieder Lösungen gefunden und zudem in Maurice Paske einen guten Vertreter seiner Zunft zwischen den Pfosten. Im Angriff gelang es den Hausherren dabei sehr oft, den Ball zum starken Frederic Stüber am Kreis zu bringen, welcher sich die Chancen natürlich nicht entgehen ließ. Zudem gelang es den Gästen in der Anfangsphase auch im 7 gegen 6, aus der 2. Welle heraus, Verwirrung bei den Sachsen herzustellen. HC Trainer Rico Göde: „Ich habe von den Jungs in der Auszeit mehr Galligkeit in der Abwehr gefordert und zudem darauf hingewiesen, dass wir noch mehr bei Dingen bleiben müssen, die wir besprochen haben.“ Nach der Auszeit ging aber ein Ruck durch die Dresdner Mannschaft. Den Ruck hatte auch TVE Trainer Bertow spätestens in Minute 54 wahrgenommen, denn beim Spielstand von 25:24 nahm er eine Auszeit. Ein anschließender Ballgewinn brachte dann sogar das 25:25 durch Mindaugas Dumcius. Es war der 7. Treffer des litauischen Nationalspielers an diesem Tag. Nach der Auszeit war auch Mario Huhnstock beim HC ein Faktor, denn er kaufte den TVE Angreifern einige wichtige Bälle ab. Anschließend schien der HC die hart erkämpfte Ausgangslage wieder abzugeben. Dem 26:25 durch die Heimmannschaft folgte ein Fehlwurf der Tiger. Als sich die Dresdner dann den Ball wieder erkämpften, machten sie gleich im schnellen Gegenangriff einen Abspielfehler. Das nutzte der TVE durch Dirk Holzner mit seinem 9. Treffer zum 27:25. Als die Dresdner knapp 3 Minuten vor dem Ende erneut verwarfen und Emsdetten in Ballbesitz kam, schien sich die Partie zu entscheiden und zwar für den TVE. Allerdings machte das Heimteam nicht das 28:25. Der HC traf jetzt 100 Sekunden vor Ultimo durch Lukas Wucherpfennig vom Siebenmeterpunkt. Ein Fehlwurf der Emsländer neben das Tor, ermöglichte dem HC bei etwas mehr als einer Minute den Ballbesitz. 34 Sekunden vor dem Ende folgte die Auszeit der Gäste und 20 Sekunden vor dem Abpfiff durch einen gut aufgelegten Oskar Emanuel von Rechtsaußen das 27:27. Ein in der 2. Halbzeit stark spielender Anton Runnarsson konnte dann 5 Sekunden vor dem Ende das 28:27 für Emsdetten erzielen. Der HC antwortete aber mit einer schnellen Mitte, fand den durchgelaufenen Leon Wellner am Kreis und der warf kurz vor der Schlusssirene zum 28:28 ein.
Fazit: Einmal durchatmen beim HC! Die besten 20 Minuten hatten sich die Dresdner für den Schluss aufgehoben und verhinderten so mit einem Treffer in der Schlusssekunde einen Dresdner Fehlstart in das Jahr 2022. Zumindest kämpferisch hat sich das Team also nichts vorzuwerfen. Über weitere Strecken des Spieles wirkte der TVE etwas wacher als die Sachsen. Zudem stellten die Gastgeber fast 40 Minuten eine gute Abwehr und hatten vor allem im Positionsangriff handballerisch die Nase vorn. Insgesamt kann man dem TVE ein Kompliment für seine Leistung machen, da er vor und während dem Spiel auf wichtige Leistungsträger verzichten musste. Überragender Akteur bei den Emsländern war an diesem Tag Linksaußen Dirk Holzner mit 9 Treffern. Bei den Dresdner fiel vor allem die rechte Angriffsseite positiv auf, die mit Oskar Emanuel, Lukas Wucherpfennig und Mindaugas Dumcius für 16 der 28 Dresdner Treffer zuständig waren.
Tore: Huhnstock/Mohs (beide Tor), Zobel 1, Wucherpfennig 5, Emanuel 4, Dierberg 1, Buschmann 1, Dumcius 7, Kretschmer 2, Jungemann 2, Stavast, Greß 1, Vanco 2, Klepp, Schulz, Wellner 2
HC Trainer Rico Göde nach dem Spiel: „Natürlich haben wir es uns durch das Schwartau Spiel selbst schwer gemacht. Da war vielleicht dann auch zunächst das Selbstvertrauen in Emsdetten nicht so da. Wir wussten, dass der TVE viel über Herz und Leidenschaft kommt, besonders in den Heimspielen. In den Phasen um das 11:11 und 25:25 herum, haben wir ihnen das genommen. Insgesamt ist es ein glücklicher Punkt und natürlich können wir mit der einen oder anderen Einzelleistung auch nicht zufrieden sein. Wir müssen uns gewisse Dinge, vielleicht auch eine Art Leichtigkeit, erst wieder hart erarbeiten. Absolut positiv ist, dass wir bis zuletzt gekämpft haben und auch nach dem 22:17 nicht haben abreißen lassen.“
Wolfram Wegehaupt