HC mit wichtigem Heimsieg – Dresden schlägt Lübeck-Schwartau
Eine erste Halbzeit sahen die 2020 Zuschauer in der BallsportARENA, die auf der einen Seite ein Team bereit hielt, was ohne viel Tempo agierte und 10 Minuten erfolgreichen „Entschleunigungshandball“ spielte sowie auf der anderen Seite eine Mannschaft, die sich in der Abwehr 20 Minuten richtig gut präsentierte, vorne aber eindeutig zu fehlerhaft agierte.
Der VfL war in den ersten 10 Minuten etwas besser im Spiel und führte auch verdient mit 4:6, wobei vor allem Marino Mallwitz im VfL-Gehäuse dem HC auch beste Chancen abkaufte. Nach dem 6. Tor des Gegners, sah sich Rico Göde zu einer Auszeit gezwungen, denn sein Team war nur phasenweise im Spiel. Die Auszeit zeigte dann in der Defensive des HC durchschlagenden Erfolg, im Angriff blieben die Hausherren aber weiterhin wechselhaft. Trotzdem konnte der HC beim 8:7 in der 18. Minute durch Julius Dierberg erstmals in Führung gehen und diese auch bis zum Pausenpfiff behaupten. Zur starken Dresdner Abwehr gesellte sich mit zunehmendem Spielverlauf ein guter Mario Huhnstock, der im letzten Drittel der 1. Halbzeit 5 Paraden beisteuerte. Der Gegner tat sich im Angriff immer schwerer und erzielte zwischen der 11. und 30. Minute lediglich 5 Treffer. In der 21. Minute führte der HC erstmals mit 2 Toren (10:8), nachdem die Dresdner in Person von Nils Gugisch bei doppelter Unterzahl den Ball klauten und ein Kontertor warfen. Zudem erhielt der VfL noch eine Zeitstrafe in dieser Situation. Zur Halbzeit lag der HC dann 13:11 vorn, verpasste es aber, eine höher Führung herauszuwerfen, weil er sich die Göde-Sieben im Angriff immer wieder den einen oder anderen Lapsus leistete. HC-Trainer Rico Göde: „Man hat gesehen das die Jungs sehr viel wollten, das endete dann aber in der 1. Halbzeit einfach mit zu viel technischen Regelfehlern. Es waren ein paar Situationen dabei, wo wir das Spiel schneller machen wollten als es eigentlich Not tat und dabei die Bälle wegwerfen.“
In die 2. Spielhälfte ging der VfL mit sichtbar mehr Schwung. Das brachte dem Team, um den an diesem Tag zusammen mit Jasper Bruhn besten VfLer Jan Schult den 14:14 Ausgleich. Eben jener Schult besorgte für den Gast aus dem Rückraum die ersten 2 Treffer in Halbzeit 2, fiel dann aber zum Leidwesen seines Teams später verletzungsbedingt aus. Im ersten Drittel der 2. Spielhälfte blieb das Spiel eng, der HC jedoch immer in Vorhand. Beide Teams lieferten sich einen sehenswerten Schlagabtausch in der Offensive (19:18). In der 42. Minute kamen die Hausherren in eine Überzahlsituation, nutzten diese aber nicht. Ganz im Gegenteil überboten sich beide Teams jetzt für 5 Minuten im Fehler machen. Es war dann der Mann des letzten Spieldrittels Sebastian Greß, der den Fehlerbann brach und einen Strafwurf herausholte. Dieser wurde von Gabor Pulay eiskalt zum 20:18 verwandelt. Der Dresdner Halbrechte war an diesem Tag erneut Mister Hundertprozent von der Strafwurflinie. Der Gegner traf mit etwas Glück noch einmal durch Jasper Bruhn zum 20:19 Anschluss, doch dann entschied Dresden die Partie der Tabellennachbarn Stück für Stück für sich. Nach einem Fehler der Ostholsteiner war es Sebastian Greß der mit Tempo und Durchsetzungsvermögen das 22:19 erzielte. Als Gabor Pulay in der 56. Minute per Strafwurf das 25:21 erzielte, war das wohl die endgültige Entscheidung. Zum Ende trafen beide Teams noch 3mal, u.a. Linksaußen Julius Dierberg, von der Außenposition anlaufend, aus dem Rückraum zum 26:22. Am Ende stand eine 28:24 Heimsieg auf der Anzeigetafel der BallsportARENA.
Fazit: In einem Spiel, in es für beide Teams nicht um den Schönheitspreis ging, verdiente auch keines der beiden Teams einen. VfL-Trainer Piotr Przybecki sagte nach dem Spiel in Richtung seines Teams: „Wir haben kämpferisch überzeugt, aber leider spielerisch nicht ganz.“ Die Dresdner hatten in der Schlussphase einfach mehr zusetzten als der VfL. Zudem waren die Hausherren in Sachen Tempospiel eindeutig im Vorteil und erzielten so einige wichtige Treffer. Rico Göde sah dies nach dem Spiel mit als Hauptgrund für den Sieg. Der Gegner tat sich an diesem Tag im Angriff schwer und konnte nur jeweils im ersten Drittel beider Halbzeiten in diesem Bereich überzeugen, auch weil die Dresdner Defensive einen guten Job machte. Für den HC war es vor erneut über 2000 begeisternd mitgehenden Zuschauern der dritte Erfolg im vierten Spiel der Rückrunde und natürlich 2 ganz wichtige Punkte beim Vorwärtskommen in der Tabelle. Für den VfL werden die Dresdner immer mehr zu einem Angstgegner.
Tore: Göres/Huhnstock (beide Tor), Pulay 4/4, Dierberg 4/1, Gugisch 6, Buschmann 4, Dumčius 3, Kretschmer, Jungemann 2, Hoffmann, Greß 4, Vančo, Quade 1, Kasal, Pechstein, Wellner
Text: Wolfram Wegehaupt
Bilder: Stephanie Fleischer/@sportografin
Die Pressekonferenz mit beiden Trainern:
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